Der Modelmörder - Tod auf dem Laufsteg (Rondomedia) geschrieben von Sebastian Amberger
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Lacey Smithsonian ist Modereporterin, doch auf dem Weg zu ihrem Interview mit dem Model Amanda Manville passiert ein Unglück. Der neue Stern am Modehimmel wird aus einem vorbeifahrenden Wagen heraus erschossen und Lacey findet sich in der Rolle einer Ermittlerin wieder, die unbedingt herausfinden will, wer der Mörder ist. Story Das Supermodel war nicht immer so glamourös, vor einigen Jahren war sie noch eine unscheinbare Frau, die mit Hilfe von Schönheitsoperationen zu dem gemacht wurde, was sie heute ist. Doch Schönheit bringt auch Neider mit sich und so liegt es nahe, den Täter im sozialen Umfeld des Opfers zu suchen. Der Kreis der Verdächtigen umfasst zwölf Personen, inklusive ihrer Schwester und sogar dem Schönheitschirurgen. In akribischer Kleinarbeit untersucht der Spieler den Arbeitsplatz und die Lieblingslokalitäten der einzelnen Beteiligten, um mögliche Motive herauszuarbeiten und Alibis zu prüfen. Wird Lacey den wahren Täter entlarven können? Gameplay Der Spieler hat zu Beginn die Wahl zwischen einem entspannten Spiel ohne Zeitdruck oder einem Spiel gegen die Uhr. Bei diesem Modus hat man insgesamt 25 Minuten zur Verfügung, um alle zur Zielperson gehörenden Lokalitäten zu durchsuchen. Unabhängig davon, für welchen Weg sich der Spieler entscheidet, hat er für den Fall, dass er nicht weiterkommt, die Möglichkeit, einen Ort zu verlassen und sich einem anderen zuzuwenden. Sobald alles gelöst ist, fasst Lacey die gewonnenen Informationen zum Motiv und möglichen Alibi zusammen. Neben dem klassischen Suchen nach vorgegebenen Gegenständen anhand deren Bezeichnung bekommt man auch manchmal nur den Umriss der Objekte angezeigt oder man muss die Fehler zwischen zwei Bildern finden. In jedem der drei unterschiedlichen Minispiele steht dem Spieler eine Hilfefunktion namens "Modesinn zur Verfügung, er zeigt einen geringen Radius um das oberste gesuchte Objekt auf der Liste. Man erhält für die Aktivierung aber keine Zeitstrafe, sondern es dauert eine Weile, bis die Fähigkeit wieder zur Verfügung steht. Nachdem alle Schauplätze zu einer Person durchsucht worden sind, erhält die Reporterin einen gewissen Geldbetrag, den sie - wie sollte es auch anders sein - in neue Kleidungsstücke investiert. Jedes Kostüm besteht aus drei Einzelteilen zu unterschiedlichen Preisen, und sobald eines komplett ist, erhält man als Belohnung eine weitere Fähigkeit. So kommt man zum einen in den Besitz der "weiblichen Intuition, die zum Namen des gesuchten Objekts die Form beziehungsweise zur Form die Bezeichnung anzeigt und zum anderen zum Nachtsichtgerät, das für eine kurze Zeitspanne alle (nicht nur die gesuchten) an diesem Ort auffindbaren Gegenstände aufdeckt. Neben dem Freischalten weiterer Hilfsmittel kann man die gekauften Kleider natürlich auch anziehen und so Laceys Äußeres verändern. Grafik und Sound Das Spiel ist in einem netten Comicstil gehalten, der nur minimale Anforderungen an die Hardware stellt. Trotz der geringen Voraussetzungen wirken die einzelnen Wimmelbilder detailreich und die einzelnen Gegenstände verschwimmen teilweise so gut mit dem Hintergrund, dass es ohne Hilfsmittel schwerfällt, alle zu entdecken. Leider wiederholen sich die Schauplätze wie die gesuchten Objekte sehr oft, wodurch sich gerade bei längeren Spielzeiten eine gewisse Monotonie einstellt. Aufgrund fehlender Sprachausgabe und der schwachen Variation bei der Hintergrundmusik kommt beim Spielen kein wirkliches Krimigefühl auf. Alles in allem ist das Spiel "Der Modelmörder - Tod auf dem Laufsteg" eher enttäuschend, die hohe Wiederholungsrate der Schauplätze in Verbindung mit der doch sehr seichten Story befriedigt nicht unbedingt die Erwartungen des Wimmlers. Die Möglichkeit, mit den Kostümen neue Features freizuschalten, ist zwar eine gute Idee, die ein wenig Abwechslung in den Titel bringt, reicht aber bei Weitem nicht aus, die restlichen Schwachpunkte auszugleichen. Vor allem die Tatsache, dass das Finden bestimmter Gegenstände mitten im Spiel eine Texteinblendung auslöst, die nur selten einen Bezug zum eigentlichen Objekt besitzt, wirkt sehr schnell störend auf den eigentlichen Spielfluss. Auch der Wiederspielfaktor ist sehr gering, da man bereits beim ersten Durchgang früher oder später in einen Trott verfällt, den man letztendlich nur durchzieht, um am Ende zumindest den wahren Täter und seine Beweggründe zu kennen. (19.03.2010)
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