WarPath (Lighthouse Interactive) geschrieben von Jason Schmidtchen
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Das Warten auf "Unreal Tournament 3" hat ein Ende! Nein, natürlich nicht, kleiner Scherz am Rande. Doch vor einigen Tagen erschien ein Spiel, das stark an das allseits beliebte "UT", wie es liebevoll genannt wird, erinnert: "WarPath". Nicht nur das, es stammt aus dem gleichen Hause wie der bekannteste Online-Shooter der Welt, nämlich von Digital Extremes. Doch stellt sich nun die Frage, ob sich ein Spiel, das nahezu identisch mit einem echten Blockbuster ist, gegen den großen Rivalen durchsetzen kann. Neugierig geworden? Dann schnell weiter im Text. Story: "Kovos trifft Ohm trifft Koalition" Das Kaladi-System. Ein wunderschöner Planet, und voller Rohstoffe. Ein wahres Juwel in einem Ozean lebloser Sterne. Das Haus von Kovos, eine Gesellschaft aus den Nachfahren eines edlen Kriegergeschlechts, schützt und bewahrt diese Welt seit Jahrhunderten als heiligen Ort, an dem schon zahllose Generationen Absolution vor den Augen ihrer Götter gesucht haben. Die Ohm, unbarmherzige biomechanische Kreaturen, streben danach, mithilfe der Reichtümer des Planeten ihre Existenz zu verlängern, die einem bloßen Halbleben gleicht. Die Koalition der Menschen ist eine vergleichsweise junge Rasse, die sich, ohne es zu wissen, auf einem Planeten niedergelassen hat, der schon bald zum Kriegsschauplatz werden wird. Drei Rassen: die Kovos, die Ohm und die Menschen-Koalition. Drei unterschiedliche Ideale: Glaube, Leben, ein Neubeginn. Allesamt Dinge, für die sich ein Kampf lohnt. Die Beweggründe mögen verschieden sein, doch eine Sache ist gewiss ... ein Konflikt ist unvermeidbar. Gameplay: "Singleplayer trifft Multiplayer" "WarPath" - wenn man die Story so hört, könnte man meinen, das Spiel würde mit einem fulminanten Einzelspielermodus aufwarten. Weit gefehlt. Die Singleplayer-"Kampagne" besteht nämlich lediglich aus einer Zusammenfassung sämtlicher im Spiel verfügbarer Multiplayer-Modi gegen eine große Zahl computergesteuerter Feinde, nett in eine Rasterkarte verpackt, um dem Spieler zumindest die Freiheit zu lassen, selbst zu entscheiden, welches Territorium er als Nächstes angreift. Zu Beginn muss sich der Spieler ein Profil anlegen, dort seinen Nicknamen eintragen und den gewünschten Schwierigkeitsgrad auswählen. Dieser reicht von "Reine Fleischwunde" bis "Lebensmüde", wobei nur der letzte Grad wirklich herausfordernd ist, da die künstliche Intelligenz der computergesteuerten Gegner eher ein paar harmlosen Strichen auf einem Stück Papier gleicht. Sobald nun der Singleplayer ausgewählt wurde, muss sich für eine der drei Fraktionen entschieden werden. Anschließend geht es schon in gewohnter Multiplayer-Manier zur Sache. Was trennt "WarPath" von "Unreal Tournament"? Die Unterschiede sind eher gering. Abgesehen von den drei verschiedenen Rassen bietet das Spiel insgesamt acht Waffen, die jeweils in drei Schritten durch sogenannte C.A.M.s (Combat Augmentation Module) verbessert werden können. Diese C.A.M.s stehen dem Spieler während eines Gefechts in unterschiedlicher Anzahl zur Verfügung und lassen sich auf einigen Karten auch einsammeln. Eine Waffe, das Vibro Blade, lässt sich nicht modifizieren, ist im Nahkampf jedoch absolut tödlich. Sie lässt sich durch einen kurzen Druck auf "Q" (Standard-Einstellung) ziehen und einsetzen. Das ist sehr praktisch, wenn die aktuelle Waffe gerade nachgeladen werden muss, und eine Horde von Gegnern dem Alter Ego gefährlich nahe auf die Pelle rückt. Eine zweite Waffe, das E.M.A.D. (Emergency Medical Aid Device) ist eigentlich keine Waffe, sondern, wie der Name schon sagt, ein medizinisches Notfallgerät, um seine Wunden zu heilen. Es lässt sich ebenfalls durch C.A.M.s aufwerten. Neben den Waffen bieten die Karten noch bis zu drei verschiedene Fahrzeuge: den Razorback (ein Angriffsfahrzeug für bis zu zwei Insassen), die Hornet (eine Art bewaffnetes Motorrad mit drei Rädern) und die Maverick, einen Aufklärungs-Hovercraft für eine Person. Weg vom Einzelspielermodus und hin zur Mehrspieler-Action. Keine großen Unterschiede zum Singleplayer, außer dass das Spiel hier völlig losgelöst von der Story abläuft. Dabei bieten sich den Fans rasanter Action insgesamt 25 verschiedene Karten für vier Modi an: "Deathmatch" (jeder gegen jeden), "Team Deathmatch" (Team gegen Team), "Capture the Flag" (Flaggeneroberung) und "Frontangriff". Auch hier lassen sich die Waffen modifizieren, was jedoch weniger sinnvoll ist, wenn man alle paar Sekunden das Zeitliche segnet. Denn nach dem virtuellen Tod muss die Waffe erneut modifiziert werden. Die Änderungen sind also nicht dauerhaft. Für Leute, die sich zuerst vorbereiten wollen, bevor sie sich ins Getümmel stürzen, bietet "WarPath" zudem noch einen Trainings-Modus, in dem die unterschiedlichen Modi gegen Bots geübt werden können. Bedienung: "Fixe Tastatur trifft überschnelle Maus" Die Bedienung von "WarPath" läuft recht flott; Tastenbefehle werden ohne Verzögerung umgesetzt, wodurch hitzigen und schnellen Gefechten nichts im Weg steht. Lediglich die Maus dürfte für einige Geschmäcker viel zu schnell und abrupt reagieren, was sich jedoch durch eine extreme Verminderung der Maus-Sensibilität in den Steuerungsoptionen beheben lässt. Die Tastenbelegung lässt sich individuell anpassen, was in geringem Maße auch notwendig ist, wenn man nicht ständig den Team-Chat (Taste T) aktivieren will, während man die Waffe nachlädt (Taste R) oder schnell zwischen seiner Waffe und dem E.M.A.D. (Taste Z) wechseln möchte. Im Test kam diese unangenehme Sache recht häufig vor, wodurch teilweise Runden an den Gegner verschenkt wurden. Grafik: "WarPath trifft Unreal Tournament trifft Battlestar Galactica" Für "WarPath" haben sich die Entwickler bei der Unreal-Engine bedient und das Ganze mit der Karma-Physik abgerundet, um ein futuristisches und spektakuläres Grafik-Erlebnis zu gewährleisten. Allerdings ist das auch ein weiterer Grund, weshalb "WarPath" fast schon als Klon von "Unreal Tournament" bezeichnet werden kann. Auch in Sachen Charaktergestaltung gibt es eine, wenn auch ungewollte, Anlehnung an eine bekannte Fernsehserie: Battlestar Galactica. Die Kovos ähneln hier sehr stark den Zylonen. Nichtsdestotrotz kann sich die Grafik von "WarPath" durchaus noch mit der Konkurrenz messen, denn die "Unreal-Engine" galt schon von jeher als zeitlos. Sound: "WarPath trifft taube Spieler" Anscheinend gehen die Entwickler davon aus, dass der ambitionierte Shooter-Spieler keine Musikuntermalung während der heißen Gefechte benötigt. Denn instrumentale Klänge sind - außer im Menü - nicht zu vernehmen. Den einen wird es freuen, den anderen wohl eher ärgern, wenn neben den futuristischen Waffensounds und dem Geächze und Gestöhne der Kämpfer keine hämmernde und dröhnende Kampfmusik im Hintergrund läuft. Auf gesprochene Texte im Einzelspielermodus muss man ebenfalls verzichten. Bugs: "Ärger trifft Nvidia-Karten-Besitzer" Dass in einem Spiel mal einige Bugs für Ärger sorgen, kommt in der besten Familie oder besser gesagt dem besten Entwicklerteam vor. Doch die Probleme, die "WarPath" mit sich bringt, dürften vor allem bei Besitzern einer Nvidia-Grafikkarte für ordentlichen Frust sorgen. Bevor wir das Spiel testen konnten, mussten wir zuerst die neusten Grafiktreiber (Forceware 93.71) durch eine wesentlich ältere Version (Forceware 81.xx) ersetzen, andernfalls hätten wir nur ein rotierendes WarPath-Logo zu Gesicht bekommen. Doch damit nicht genug. Selbst nach dem Aufspielen des alten Treibers macht "WarPath" immer noch Ärger, denn im Gefecht wird der Bildschirm bei nahen Explosionen oder direkten Treffern grau, was dazu führt, dass der Spieler völlig orientierungslos über die Karte rennt. Dieses Problem lässt sich nur durch einen Eingriff in die Konfigurationsdatei des Spiels beheben. Zu Redaktionsschluss war leider noch kein Patch verfügbar, der diese Fehler hätte beheben können, jedoch verspricht der Entwickler, zusammen mit Nvidia so schnell wie möglich an einer Lösung des Problems zu arbeiten.
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