Battlefield: Bad Company 2 Vietnam (Electronic Arts) geschrieben von Tim-Oliver Siegwart
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Good morning Vietnam! DICE, die Entwickler der erfolgreichen Battlefield-Reihe, schicken die technikverwöhnten Freizeitsoldaten zurück in die Grüne Hölle Vietnam. Bereits mit "Battlefield: Vietnam" sammelte das Studio seine Erfahrungen im Dschungelkrieg und möchte mit dem ersten kostenpflichtigen Add-on zu "Battlefield: Bad Company 2" unter Beweis stellen, wer der König im Dschungel ist. Ein Mitarbeiter von DLH.Net, der den Duft von Napalm am Morgen liebt, schaute sich von "Apocalypse Now" über "Platoon" und "Rambo" sämtliche Lehrvideos der Unterhaltungsindustrie an und wagte sich anschließend an den Langzeittest von "Battlefield: Bad Company 2 Vietnam". Lohnt sich der Kauf, was ist neu und wie sind die Multiplayer-Schlachten? All das in unserem Missionsbericht. Was man über Vietnam wissen sollte "Bad Company 2 Vietnam" ist eine Erweiterung des Computerspiels "Battlefield: Bad Company 2". Wie bereits damals die Booster Packs Armored Fury, Euro Force und Northern Strike für "Battlefield 2", wird diese Erweiterung ausschließlich digital distributiert - also nur als Download erscheinen. Im Einzelhandel wird zwar eine Boxed-Version verkauft, deren Inhalt beschränkt sich allerdings lediglich auf den Aktivierungscode. Die komplette Erweiterung wurde bereits mit dem letzten Update für "Bad Company 2" ausgeliefert und muss nur noch freigeschaltet werden. Das Originalspiel ist also eine Grundvoraussetzung.
Auf insgesamt fünf neuen Karten können Spieler in den Modi Conquest und Rush wahlweise als U.S. Marines oder Soldaten der Nordvietnamesischen Armee (NVA) spielen. Passend zum Szenario der 60er Jahre gibt es entsprechende Waffen, Fahrzeuge und Auszeichnungen. Das Hauptspiel startet man ganz normal und klickt dann auf den Punkt Vietnam. Schwupps ändern sich der Hintergrund und die Musik. Welcome to the Jungle. Der Geruch von Napalm am Morgen Vorneweg: Alle neuen Waffen sind bereits einsatzbereit und müssen nicht erst mühsam freigeschaltet werden. Das markanteste neue Spielzeug im Waffenarsenal stellt natürlich der Flammenwerfer dar. Man setzt ihn zwar lediglich im Nahkampf ein und gibt sich gleichzeitig als leuchtende Zielscheibe preis, aber das Zischen des Feuers verbreitet auch am heimischen Monitor Panik. Als Überraschungswaffe aus dem Dickicht des Dschungels ist er durchaus wirksam. Auch Panzer kann man mit dem Flammenwerfer ausrüsten, wobei das MG aus dem Hauptspiel schon aufgrund der Reichweite wesentlich effektiver war. Sämtliche Klassen sind an die neue Umgebung angepasst. So verschwinden natürlich alle Waffen, die erst nach dem Vietnamkrieg entwickelt wurden. Der moderne Krieger in der Vergangenheit muss hier auch auf seine technischen Spielereien wie Annäherungssensor, lenkbare Raketen, Laserzielvisiere und dergleichen verzichten.
Der Aufklärer verfügt nun nicht mehr über C4, sondern verwendet Dynamit. Etwas unpraktisch ist, dass hier der Artillerieschlag, den es weiterhin gibt, und eben das Dynamit bei der Tastenbelegung vertauscht worden ist. Der Sanitäter verwendet jetzt eine Spritze, um seine Kameraden wieder munter zu machen und der Pionier einen Schweißbrenner für die Reparatur. Jede Klasse hat drei spezifische Waffen. Der Aufklärer zum Beispiel nutzt drei unterschiedliche Scharfschützengewehre. Und es gibt für alle Einheiten mehrere gemeinsame Waffen wie Flammenwerfer, Shotgun, MGs Für Spieler, die zwischen Original und Vietnam wechseln, gilt zu beachten, dass die Waffenvorauswahl im Menü erhalten bleibt. Das bedeutet im Klartext: Kämpft man zuerst in Vietnam und wechselt dann zurück zum Hauptspiel oder umgekehrt, so bleibt die Vorauswahl erhalten.
Soweit so gut, da es in beiden Szenarien aber unterschiedliche Waffen gibt, muss die Auswahl unbedingt kontrolliert und angepasst werden. Wie eingangs bereits erwähnt, verfügt auch der Helikopter - es gibt lediglich den amerikanischen Huey - nur noch über ungelenkte Raketen, da aber auch die Fußsoldaten über Kimme und Korn zielen müssen, gleicht sich das wieder aus. Gameplay und Steuerung Sowohl das Gameplay als auch die Steuerung haben sich im Vergleich zum Hauptspiel nicht verändert. Lediglich das Szenario wurde von der modernen Kriegsführung in den Vietnamkrieg verlagert. Im Gegensatz zu "Bad Company 2" gibt es allerdings keine Einzelspieler-Kampagne. Mehr Informationen zur Steuerung und zum Gameplay steht in unserem Hauptartikel über "Battlefield: Bad Company 2" Kartenmaterial in "Bad Company 2 Vietnam" gibt es fünf neue Schauplätze. Die Karten aus dem Hauptspiel sind nicht vorhanden. Auf der einen Seite sind fünf Karten natürlich etwas wenig, allerdings hätten die aus dem Hauptspiel nicht wirklich gepasst, Dschungelkrieg in der Wüste ergibt wenig Sinn. Nach relativ kurzer Spieldauer kennt man die neuen Operationsgebiete bereits in- und auswendig und nennt Vietnam wie John Rambo sein Zuhause. Hier könnte der Entwickler DICE noch für mehr Abwechslung sorgen und die Wartezeit auf "Battlefield 3" verkürzen. Wirklich langweilig wird es in der grünen Hölle dennoch nicht. Operation Hastings, Hill 137, Aussichtspunkt, Phu Bai Tal und Cos Son Temple sind sehr gut ausbalanciert und geben beiden Teams die gleichen Chancen. Was natürlich auf den neuen Karten auffällt, ist Grün. Überall Bäume, Büsche, Ranken der asiatische Dschungel wurde sehr gut umgesetzt und ist dabei aber nicht so dominant, dass er das schnelle Spiel behindern würde.
Somit wechseln sich freie Plätze, Weg, Straßen und kleine Dörfer ab und bilden viele taktische Möglichkeiten. Das Limit ist, wie beim Hauptspiel, auf insgesamt 32 Spieler beschränkt. Auch bei maximaler Auslastung sind sowohl im Rush- als auch im Conquest-Modus alle Kriegsschauplätze sehr gut spielbar. Es ist trotzdem ratsam, bei der Auswahl des Servers nur nach Europa Ausschau zu halten. Spieler mit sehr langsamer Verbindung, über 260 Pings, werden gekickt. Grafik Auch für die Vietnam-Erweiterung verwendet DICE die Frostbite-Engine. Somit gibt es im Vergleich zur absolut hervorragenden Grafik von "Bad Company 2" keine Neuerungen, was die Qualität angeht. Die Architektur hat sich nun natürlich in den asiatischen Raum verlegt und die Vegetation ist um einiges dichter geworden. Die NVA-Soldaten kämpfen in schwarzen Uniformen und die Amerikaner in grünen. Dazu gibt es außerhalb des Schlachtfeldes etwas mehr Action, in Form von vorbeifliegenden Hubschraubern oder Patrouillenbooten, am Himmel. Damit wären alle grafischen Neuerungen beschrieben. Das Schadensmodell, die Effekte und dergleichen sind im Bericht zum Hauptspiel ausführlich beschrieben. Goooood Morning Vietnam Mit diesen Worten begann einst Robin Williams im gleichnamigen Film, Good Morning Vietnam, seine Radiosendung. Seither scheint es eine gut gepflegte Tradition zu sein, Spielen und Filmen in dieser Epoche einen knackigen Soundtrack mit den Hits dieser Zeit zu verpassen. Wie bereits in "Battlefield Vietnam" ist auch in "Bad Company 2" eine ganze Schallplattensammlung alter Klassiker vergraben. In Fahrzeugen lassen sich diverse Radiosender aktivieren und eine riesige Anzahl verschiedener Musikstücke auf der Jagd nach Abschüssen genießen. Wer also schon immer einmal im Tiefflug mit dem Huey zu "Ritt der Walküren" von Richard Wagner, wie im Kinoklassiker "Apocalypse Now", durch die Gegend fliegen wollte, kann dies nun ausgiebig machen. Auch in den Menüs kommen Klassiker wie "For what ist worth" von Buffallo Springfield oder "Fortunate Son" von Creedence Clearwater Revival. Das ganze Paket ist sehr stimmig und verleiht dem Spiel die richtige Atmosphäre. Die hervorragende Soundqualität des Hauptspiels in puncto Explosionen, Geschützfeuer und dergleichen ist erfreulicherweise erhalten geblieben. Vor jedem Start einer Karte kommt eine kurze Beschreibung der Ereignisse. Bei schnellen Computern ist die Karte aber schneller geladen als die Einführung, was absolut niemanden stören wird. "Battlefield: Bad Company 2" ist für viele der beste Shooter 2010. Für kleines Geld bietet DICE für eine gute Erweiterung die Abwechslung in den Shooter-Alltag bringt. Auf der einen Seite hätten es ruhig mehr Karten sein können, auf der anderen Seite zeigte sich in unserem Langzeitest, dass wir sowieso häufig zwischen Hauptspiel und Vietnam gewechselt haben. Der Sound und die Musik sind wieder erste Sahne und versprühen absolutes Vietnam-Feeling. Erneut ein großes Kompliment an DICE für das Boxenspektakel. Alle die bereits "Bad Company 2" besitzen können hier bedenkenlos zugreifen. DICE hat einmal mehr gezeigt, dass sie auch im Dschungel wissen, wo es langgeht. In Sachen Preis/Leistung liegt man sicherlich auch deutlich vor der "Call-of-Duty"- Konkurrenz. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass man den Spielern noch mit weiteren kostenlosen Karten das Warten auf "Battlefield 3" verkürzt. (10.03.2011)
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Battlefield Bad Company 2