Evochron: Alliance (TGC - The Games Company) geschrieben von Uwe Schöler
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Rettet die Allianz, verteidigt das System! Handel treiben, Asteroidenfelder besuchen, ferne Planeten entdecken oder die Hoheitsgebiete der Vereinigung schützen - in "Evochron:Alliance" ist alles möglich. Das Zeitalter der Forscher und Siedler ist vorüber und eine Zeit der Kämpfe bahnt sich an. Aus Forschungsschiffen werden Kampfmaschinen und aus Wissenschaftlern werden Söldner und Krieger. Der Kampf gegen die Vonari verlangt der Menschheit alles ab und Sie stecken mitten drin. Wie der Krieg enden wird, ist offen. Nur eines ist gewiss: Am Ende sind es die Sieger, die Geschichte schreiben werden. Sind Sie für ein Weltraumabenteuer bereit? Ich bin freier Söldner, was also kann ich tun? Es gibt verschiedene Wege, Geld zu verdienen, es zu vermehren und so im "Evochron"-Universum zu überleben und den Alltag zu bestreiten. Auf manchen Wegen kommen Sie an Gefechten nicht vorbei, nämlich dann, wenn Sie vertragliche Kämpfe bestehen müssen oder andere Schiffe bestehlen. Andere konzentrieren sich auf den Handel, das Erforschen von Minen oder die Jagd nach Upgrades. Je nachdem, welchen Weg Sie einschlagen wollen, brauchen Sie unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen. Wer im Weltall überleben will, muss sein Schiff und seine Ausrüstung kennen und alles im Griff haben, denn jeder Fehler schadet dem Ruf und kostet unter Umständen sogar das Leben. Ist der Ruf erst einmal ruiniert, fallen die Verträge schlecht aus oder die Bezahlung verringert sich merklich. Als einer der ersten Ausrüstungsgegenstände sollte für Sie der Traktorstrahl in Frage kommen, da Sie mit diesem nach einem gewonnenen Kampf umherfliegende Frachtstücke einsammeln oder auf einem Asteroiden Bodenschätze abbauen können. Aber um ganz von vorn zu beginnen: Nachdem das Intro den Weg zum Hauptmenü freigegeben hat, werden Sie aufgefordert, Ihr "Callsign" - also Ihr Rufzeichen - einzugeben. Dies ist wichtig, denn Sie können im Spiel mehrere unterschiedliche Charaktere ausprobieren. Wenn Sie das Spiel zum zweiten Mal starten, wird Ihnen gleich der Piloten-Manager angezeigt, aus dem Sie Ihren Favoriten auswählen, um dann mit der eigentlichen Mission beginnen zu können. Sobald die Auswahl des Piloten feststeht, geht es mit der Bestimmung des Spielmodus weiter. Hier stehen Singleplayer oder Multiplayer zur Verfügung. Bevor Sie sich aber im Multiplayermodus tummeln, sollten Sie erst einmal das Training im Singleplayermodus absolvieren, in dem Sie die einzelnen Tasten, beziehungsweise die Funktionen der einzelnen Steuerungselemente, erlernen. Hier werden die Grundlagen des Fliegens, wie Schub-Geben, Bremsen, Rollen und horizontales oder vertikales Bewegen, genau erklärt. Das Training sollten Sie auf jeden Fall absolvieren, wenn Sie länger als fünf Minuten im Universum überleben wollen. Nach seinem erfolgreichen Abschluss stehen Ihnen ein "Freies Spiel" oder eine Kampagne zur Auswahl. Wenn Sie "Freies Spiel" wählen, befinden Sie sich gleich irgendwo im Weltraum und können nun andere Schiffe ansteuern oder an der Station andocken. Wenn Sie nahe genug an einem anderen Schiff sind, können Sie mit diesem Handel treiben. Dies geschieht mittels der F4-Taste, die nachfolgend noch beschrieben wird. Wenn Sie an einer Station andocken wollen, müssen Sie Ihr Schiff behutsam auf das rote Quadrat, welches auf die Docking-Plattform zeigt, zusteuern, immer mit der Gefahr, an die Station zu prallen, denn eine Art Traktorstrahl, der Sie sicher an das Ziel kommen lässt, gibt es leider nicht. So ist es sehr mühsam und es kommt schnell Langeweile auf. Sollten Sie Lust auf den Mehrspielermodus haben, stehen Ihnen hier sowohl das Spielen über Internet als auch über das lokale Netzwerk, ob als Server oder Client, zur Verfügung. Bis zu 24 Piloten können an einem Spiel teilnehmen, Handel treiben, kämpfen oder zusammen auf Erkundungsflüge gehen. Dies geschieht mittels Team- beziehungsweise Clannamen, die, einmal festgelegt, den Freund vom Feind unterscheiden. Piloten mit gleichem Teamnamen werden grün angezeigt (was Verbündeter bedeutet) und Spieler mit anderen Teamnamen werden rot dargestellt (was hier Feind bedeutet). Mit letzteren kann man weder im Verband fliegen noch Handel treiben. Durch die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Spieloptionen kann man sich sein Weltraumuniversum nach eigenen Wünschen aufbauen. Stellen Sie Mitspieler als Polizei ein oder heuern Sie andere an, Gegenstände für Sie aufzuspüren. Auf geht's, ab in den Weltraum! Die Bedienung der Menüs erfolgt mit der Maus, zum Fliegen und für die Manöver bieten sich aber eher Joystick oder Gamepad an. Natürlich können Sie alles aber auch mit Maus und Tastatur erledigen, wofür sie im Training ausführlich eingewiesen werden. Der eigentliche Flugbildschirm teilt sich in vier Bereiche: das Sichtfenster in der oberen Hälfte und drei gleich große Anzeigen in der unteren Bildschirmhälfte. Links befindet sich die Status- und Ladeanzeige, in der Mitte erscheint das 3D-Radar und rechts sieht man die Ziel-Einrastungs-Anzeige. Während des Spieles hat der Pilot die Möglichkeit, jederzeit den aktuellen Stand durch Drücken der Tasten Q oder ESC zu speichern. Der gespeicherte Stand beinhaltet aktuelle Position, Inventar, Ruf, Credits und den Sektorenstatus. Verträge gehen im Gegensatz dazu verloren, wenn vor deren Erfüllung gespeichert wird. Das Schiff besitzt drei besonders wichtige Systemkonsolen, mit denen man navigieren (F1), handeln (F4) und auf das Inventar (F3) zugreifen kann. Die Taste F2 ist für den Jumpdrive vorgesehen. Über die Navigationskonsole kann der Spieler seine Position erkennen und andere Systeme anfliegen. Hier kann er zudem auch zwischen Sektorenkarte und Systemkarte wechseln und mit einem Klick auf Start zum anvisierten Markierungspunkt fliegen. Dies geschieht dann mittels des oben erwähnten Jumpdrives mit sehr hoher Geschwindigkeit. Die Inventaranzeige bietet die Sicht auf die Ausrüstungsgegenstände, das Waffensystem sowie die geladene Fracht. Zudem kann auch über diese Konsole aufgetankt oder die Verträge eingesehen werden. Evochron: Alliance bietet zusätzlich zu den oben beschriebenen Modi auch die Möglichkeit, das Spiel nach eigenen Wünschen zu gestalten. Man kann das Aussehen des Head-Up-Displays verändern, selbst entworfene Kampagnen importieren, neue Systeme zum Ausbau des Spieluniversums bauen, eigene Schiffe und Oberflächen importieren und die Namen der Gegenstände ändern. Nutzen Sie den so geschaffenen Freiraum für Ihre Ideen und lassen Sie andere Piloten an Ihren selbst erstellten Sachen teilhaben! Unendliche Weiten und sphärische Klänge Die Grafik ist leider nicht sehr eindrucksvoll, da sich fast alles in der kleinen Kabine des Schiffes abspielt und hier hauptsächlich die Handels- oder Navigationskonsole den Blick auf die unendlichen Weiten versperrt. Weltraumgefechte sind relativ unspektakulär, auch wenn am Ende eine schöne Explosion zu sehen ist und Wrackteile in der Gegend umherfliegen. Jede Galaxie sieht in etwa gleich aus und nach einer Weile macht es nicht mehr so viel Spaß, durch ein zunehmend eintönig werdendes Universum zu fliegen. Wie auch die Grafik ist der Sound eher mittelmäßig. Sphärische Klänge, die sich nach einer Weile ständig wiederholen und die im Spiel ohnehin keine Bedeutung haben, kann man glücklicherweise in den Optionen abschalten oder nur während der Menüs vernehmbar machen. Eine schöne 3D-Weltraum-Kampf- und Handelssimulation in der Egoperspektive, in der man direkt aus dem Cockpit kaufen und verkaufen und die dynamische Ökonomie und Handelsstrukturen zu seinem Vorteil nutzen kann. Die Grafik ist ganz in Ordnung, aber die Schiffe ähneln sich doch sehr. Hier bringt wohl nur eine hohe Auflösung von 1600x1200 eine spürbare Verbesserung. Bei einer normalen Auflösung von 1280x1024 ist der Sichtradius sehr klein und die vielen einzelnen Displays versperren den Blick auf die Weiten des Weltraums. Das Spielprinzip mag zwar nicht jedermanns Sache sein, ist aber für Liebhaber des Genres sicherlich einen Blick wert. (04.10.2006)
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