Gold Games 8 (UbiSoft) Geschrieben von Bernd Wolffgramm
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Zehn Treffer und kein Fehlschuss? Mittlerweile in die nun achte Runde, geht die Budget-Spielesammlung von UbiSoft. Und sie präsentiert sich in einem neuen Look, die Pappverpackungen, die man bisher gewöhnt war, haben ausgedient. Die Kollektion befindet sich sauber verpackt auf vier DVDs in den dazugehörigen DVD-Hüllen. Alle Spiele liegen in der aktuellen Version vor, man braucht sich also nicht langwierig eventuell benötigte Patches aus dem Internet zu ziehen. Ist die Spielesammlung denn nun ein Rundum-Sorglos-Paket? Wir werden sehen.
Treffer eins: Tom Clancy's Splinter Cell Er ist der wohl weltweit bekannteste Schleicher: Sam Fisher, Agent der NSA. In 24 Missionen hilft man ihm gegen den georgischen Staatspräsidenten Kombayn Nikoladze zu kämpfen, der durch Cyber-Terroranschläge den dritten Weltkrieg vom Zaun brechen will. Seine Reise führt ihn durch vier Länder, 24 Missionen sind insgesamt zu bestehen. Splinter Cell setzte bei seinem Erscheinen Maßstäbe für Stealth-Action aus der Third-Person-Perspektive und schickte die Platzhirsche der Branche, z. B. No One Lives Forever 2 oder Hitman auf das Altenteil. Das Spiel ist vom ersten Augenblick an spannungsgeladen, intelligent, abwechslungsreich und man verliert im Verlauf des Games niemals die Motivation, weiter zu spielen. Splinter Cell war das erste Spiel, das auf detailgetreue Lichteffekte und Schatten als Mittel der Spannungserzeugung und Problemlösung setze. Wenn man diese Lichtverhältnisse geschickt ausnutzt, kommt man ohne jede Konfrontation mit den Computerfeinden sehr weit. Gibt es aber dennoch einen Kampf mit der KI, dann verhalten sich die Feinde sehr clever. Als das Spiel im März 2003 erschien, war es das fast perfekte Spiel, nur die etwas zu kurz geratenen Missionen trübten das erstklassige Gesamtbild etwas. Obwohl mit Splinter Cell - Pandora Tomorrow bereits ein Nachfolger erschienen ist, hat das Original nichts an Reiz verloren.
Treffer zwei: Tom Clancy's Rainbow Six 3: Raven Shield Ein zweiter Titel mit Tom Clancy-Lizenz hat es ebenfalls in die Sammlung geschafft. Die dritte Ausgabe von Rainbow Six galt lange Zeit als Referenz für Taktik-Shooter, da sie viele Kinderkrankheiten ihrer Vorgänger aus derselben Reihe abgelegt hatte. Wieder einmal ist es die Aufgabe des Spielers, ein Team von Spezialisten zusammenzustellen, um einer neofaschistischen Terroristengruppe das Handwerk zu legen. Damit jedoch die einzelnen Missionen ein Erfolg werden, müssen sie vorher detailgenau geplant und eingeübt werden. Je genauer man einen Streifzug plant, desto besser setzt das Team die Vorstellungen um. Dennoch kann man pro Kampagne getrost 24 Stunden Spielzeit ansetzen. Für Spieler, denen das alles zu umständlich ist, gibt es Standardeinsatzpläne, die man aufrufen kann, aber dann fehlt natürlich genau der Faktor in diesem Game, der es spielenswert macht. Eigentlich hatte sich Entwickler Red Storm vorgenommen, mit einem überlegenen Multiplayer-Modus den Marktführer Counter-Strike zu überflügeln. Heute steht fest, dass dieses Vorhaben gescheitert ist. Nichtsdestotrotz überzeugt der Multiplayer-Modus durch seine Vielzahl an verschiedenen Modi und Möglichkeiten auch noch heute. Tom Clancy's Rainbow Six 3 Raven Shield erschien ebenfalls im März 2003 und die damals aktuelle Unreal-Engine sorgte für eine zeitgemäße Grafik. Heute befindet man sich allerdings in der Nach-FarCry-Ära und so wirkt die Grafik schon etwas überholungsbedürftig. Sieht man über diese Tatsache hinweg, dann ist das Spiel vor allem für Fans von Taktik-Shootern ein absolutes Muss.
Treffer drei: Fluch der Karibik Bei allen Games mit Filmlizenzen hat man immer Zweifel, ob das Spiel das halten kann, was der Name und Erfolg des Films verspricht. Der Piratenfilm mit Johnny Depp war im Jahr 2003 eine der wenigen Kinoüberraschungen und erntete überschwängliches Lob und wurde vielfach ausgezeichnet. Würde ein Computerspiel diese Bürde tragen können? Ja, es konnte. Das hatte im Wesentlichen damit zu tun, dass das Spiel nicht extra für den Film programmiert wurde, sondern es lag bereits ein fertiges Piraten-Adventure vor, das der Nachfolger des legendären Games Sea Dogs werden sollte. Und als man dann die Lizenz für den Filmtitel erhielt, wurde aus Sea Dogs 2 Pirates of the Caribbean oder in Deutschland Fluch der Karibik. Der Spieler übernimmt in diesem Action-Adventure die Rolle des jungen Piraten Nathaniel Hawk, der auf der Suche nach dem legendären Schiff Black Pearl ist. Dabei sind viele Rätsel zu lösen und einige Kämpfe zu überstehen. Das Spiel ist aber kein reines Adventure, vielmehr wurden weitere Facetten in das Game eingefügt, die es etwas abwechslungsreicher machen sollen. So gibt es einen Part, der Fluch der Karibik wie eine Wirtschaftssimulation wirken lässt. Um die Abenteuer aufnehmen zu können, muss der Spieler erst einmal etwas Geld verdienen und er tut dies, indem er Handel betreibt und mit seinem Schiff Waren durch die Weltgeschichte schippert. Auch seine Fähigkeiten muss er erst einmal auf ein gewisses Niveau bringen, damit er die Abenteuer in der malerischen Karibik-Idylle bestehen kann. Dieser Teil erinnert fast ein wenig an ein Rollenspiel. Ausgerüstet mit Geld und Fähigkeiten kann er sich dann den Kämpfen auf Wasser oder zu Land stellen. Dieses Game ist ein klassischer Genre-Zwitter, der aber für jeden Gamer eine kurzweilige Unterhaltung bietet, es sei denn... der Spieler ist Spezialist in einem der entliehenen Fachgebiete. Für Hardcore-Rollenspieler gibt es zu wenig zu entwickeln, Actionfans beschweren sich über die zu leichten Kämpfe und Abenteuerspezialisten werden die 30 Quests als zu leicht empfinden. Für alle, die aber ab und zu mal ein Adventure spielen, ist Fluch der Karibik zu empfehlen.
Treffer vier: Beyond Good & Evil Das schon einmal Außerirdische auf einem Planeten landen, um ihn zu unterwerfen oder zu vernichten, das muss auch der Planet Hillys feststellen. Da landen doch glatt die außerirdischen Domz und wollen den Einwohnern ihre Herrschaft aufzwingen. Da die Reporterin Jade sich schon als Retterin beim ersten Eintreffen der Aliens profilieren kann, bekommt sie gleich noch die Aufgabe, die verschiedenen Angreifer zu fotografieren und zu katalogisieren. Je mehr sie sich jedoch in ihre Recherche vertieft, desto häufiger stellt sie fest, dass es auf Hillys auch in der Regierung Kräfte gibt, die trotz der Gefahr ihr ganz eigenes Süppchen kochen. Und so gerät sie immer tiefer hinein in ein Netzwerk aus Intrigen und Verstrickungen. Man sollte sich von dem comicartigen Stil des Spiels nicht täuschen lassen. Beyond Good & Evil ist ein exzellentes Action-Adventure, das den Schwerpunkt auf Rätsel und Schleicheinlagen legt. Die Rätsel werden nie langweilig und aufgepeppt durch vereinzelt eingestreute Minispielchen, verfügt das Spiel über eine abwechslungsreiche Handlung. Auch bei der Steuerung hat sich der Programmierer etwas einfallen lassen, die Bewegung und das Scrollen durch die Menüs fallen wohltuend leicht. Bereits zum Erscheinungstermin Dezember 2003 bestach das Spiel grafisch durch seine Leichtigkeit und das ausgefallene Spieledesign. Nicht zuletzt wegen seiner Nähe zu The Legend of Zelda: Wind Walker fand das Spiel viele Anhänger. Man kann getrost behaupten, dass es auch im Jahr 2005 immer noch ein großer Spielespaß ist.
Treffer fünf: Prince of Persia: The Sands of Time Was so alles passieren kann, wenn man einen Dolch in eine Sanduhr steckt, zeigt die Geschichte vom Prinzen, der auszog, um einen dummen Fehler wieder gut zu machen. Der Prinz besitzt nämlich den Dolch der Zeit, den er auf Anraten des bösen Wesirs in eine geheimnisvolle Sanduhr steckt. Schnell rinnt der Sand durch die Uhr und alle Anwesenden werden in grauenvolle Monster verwandelt. Um diese Missetat wieder rückgängig zu machen, muss sich der Prinz durch das Schloss des Wesirs kämpfen und allerlei Fallen entgehen und Rätsel lösen. Zunächst kämpft er ganz allein, später gesellt sich die liebreizende Prinzessin Farah zu ihm. Computerspieler, die bereits die 30 hinter sich gelassen haben, erinnern sich an die Originalversion von Prince of Persia, ein Jump-and-Run-Spiel, das viel Freude und unglaublichen Frust verbreitet hat. Schon 1989 war der erste Prinz ein echter Hammer. Ansprechende Grafik, herausfordernde Rätsel und schwere Kämpfe fesselten damals die Gamer. Leider hatte das Spiel eine unglaublich unbrauchbare Steuerung und ... keine Speicherfunktion. Man kämpfte stundenlang gegen die Übermacht der Feinde und wurde dann vom letzten Gegner bezwungen und durfte deswegen noch einmal von vorn anfangen. Nach dem eher dünnen Prince of Persia 3D aus dem Jahr 1999 versuchte sich UbiSoft im Jahr 2003 (nun wieder in Zusammenarbeit mit dem PoP-Urvater Jordan Mechner) an einer zeitgemäßen Neuauflage dieses Klassikers. Und landete einen Erfolg, denn The Sands of Time schaffte es, das Gefühl des Urahns in die neue bunte 3D-Welt zu übertragen und alle alten Fehler abzustellen. Besonders erfreut wurde die Funktion des Replays aufgenommen, die dem Spieler die Möglichkeit gibt, im Falle eines Fehlers einfach die Zeit rückwärts laufen zu lassen und dann an einer früheren Stelle weiter zu spielen. Prince of Persia: The Sands of Time besitzt nicht die Düsterheit seines Nachfolgers Warrior Within und ist auch nicht so blutrünstig. The Sands of Time hält sich eher an die Vorgaben der Originalversion aus dem Jahr 1989 und tut gut daran. Es ist ein kurzweiliges Spiel und kann durchaus mit den Action-Adventures der Gegenwart mithalten. Dieses Spiel gehört eindeutig in diese Spielesammlung.
Treffer sechs: World Racing Richtiger sollte dieses Spiel eigentlich Mercedes Benz World Racing heißen, denn alle Autos in diesem Spiel stammen aus der deutschen Nobelschmiede aus Stuttgart. Unter ziemlich genau 120 verschiedenen Autos kann man das Gefährt auswählen, mit dem man sich auf eine der 117 (!) verschiedenen Strecken wagen will. Der Wagenpark reicht von einem SL 280 "Pagode" über die aktuellen Straßenautos bis hin zu den Rennwagen von McLaren. Zu den Serien- und Rennwagen gesellen sich auch noch Spezialanfertigungen wie z.B. der A 190 Twen mit zwei Motoren und 250 PS. Die Softwareschmiede Synetic hatte sich bereits mit anderen Funracern (N.I.C.E 2 und Mercedes-Benz Truck Racing) einen Namen gemacht und hat seine ganze Energie daran gesetzt, dem übermächtigen Need For Speed den Rang abzulaufen. So hat Synetic erkannt, dass Funracer oft schnell langweilig werden, weil man immer die gleichen schluchtenartigen Strecken fährt und immer mit denselben Wagen. Das Spiel wird also dadurch etwas spannender gemacht, dass man im Karrieremodus erst auf einem leistungsschwachen Boliden startet und sich dann langsam "hocharbeitet". Was allerdings komplett anders war, als bei allen Konkurrenten, war die Möglichkeit, sich frei auf der Karte zu bewegen. D. h., zu allem, was man sehen kann, kann man auch hinfahren. Man hatte also nicht mehr das Gefühl, nur durch einen Schlauch zu fahren. Unterstützt wird diese Freiheit noch durch Punktgutschriften, die sich dann erzielen lassen, wenn man eine Abkürzung findet. Berühmt wurde wohl ein Easteregg, dass es ermöglicht, ähnlich wie bei einem prämierten Werbespot, über einen Skisprungschanze zu fahren. Letztlich ist bekannt, dass World Racing es nicht geschafft hat, sich an die Spitze der Funracer zu setzen. Trotz brillanter Grafik-Engine hatte das Spiel leider auch ein paar Mängel. Spieler bemängelten besonders das schwache Schadensmodell sowie die lahme Gegner-KI. Und dass im September 2003 noch ein Game ohne LAN- oder Multiplayermodus erschien, war auch nicht ganz plausibel. Wenn man das Spiel aber als einen kurzweiligen Zeitvertreib ansieht, dann liegt man genau richtig. Und Mercedes-Fans müssen allemal zugreifen.
Treffer sieben: XIII Es ist irgendwie nicht gut, aufzuwachen und festzustellen, dass man sich an nichts mehr erinnert, ja, nicht einmal an seinen eigenen Namen. Genau das passiert aber dem Helden in diesem Game. Er wacht irgendwo an einem Strand auf und schaut in die Augen einer Baywatch-Schönheit, die ihn ins Häuschen der Lifeguards bringt... und dort sofort umgelegt wird. Von hier an entwickelt sich eine spannende Geschichte um politische Attentate, Verschwörungen und Intrigen. Der Held der Geschichte kämpft sich durch 34 Missionsabschnitte, um herauszufinden, wer er eigentlich ist und wieso er sein Gedächtnis verloren hat. Und je näher er der Lösung kommt, desto nagender wird für ihn eine Frage: "Habe ich den Präsidenten umgebracht?" XIII war ein einzigartiger Egoshooter und alle Welt redete davon, dass er in der CellShading-Grafik dargestellt wird. Zwar wusste niemand genau, was das denn nun eigentlich ist, aber das Spiel sah irgendwie comicartig aus. Die Programmierer haben sich dem Trend der Zeit verweigert, immer noch detailliertere High-Res-Texturen zu erzeugen, stattdessen gaben sie dem Spiel durch die Wahl der CellShading-Engine einen ganz eigenen Touch, der sich wohltuend von anderen Egoshootern absetzte. Dass man das Gefühl bekommen konnte, man spiele in einem Zeichentrick, wurde auch durch klassische Comicelemente wie Sprechblasen, Lautmalerei und in einen weißen Rahmen eingefügte Zwischensequenzen unterstützt. XIII ist ein Spiel, bei dem man aufgrund seiner abwechslungsreichen Geschichte bis zum Ende kurzweilig unterhalten wird. Da die CellShading-Grafik dem Spiel einen zeitlosen Touch gibt, gibt es auch heute - mehr als ein Jahr nach dem Erscheinen des Spiels - keinerlei Alterungserscheinungen im Vergleich zu moderneren Games. XIII ist immer noch ein fast perfekter Egoshooter.
Treffer acht: Lock on - Modern Air Combat Die russische Softwareschmiede Eagle Dynamics präsentierte im Dezember 2003 mit Lock on eine moderne Kampfflugsimulation als Nachfolger für ihre Flanker-Games. In dieser Jetsimulation kann man zwischen acht fliegbaren Modellen wählen, zusätzlich gibt es dutzende computerkontrollierte Flugzeuge, Hubschrauber, Schiffe, Panzer und anderes Kriegsgerät. Die Programmierer behaupten zusätzlich, 21 Städte, 1.700 Dörfer, 180.000 Gebäude sowie 500 Brücken, 18 Flugfelder und 8 Marinestützpunkte eingebaut zu haben. Das alles wurde in der Region rund um das Schwarze Meer angesiedelt und beinhaltet neben der Krim den östlichen Kaukasus. Drei Dutzend Missionen und Kampagnen für jedes Flugzeug können neben den Trainingsmissionen geflogen werden, zusätzlich gibt es einen Editor, mit dem man die Szenarien selbst festlegen, speichern und mit anderen Spielern austauschen kann. Dazu kommt ein Multiplayermodus für bis zu 32 Spieler, die sich im LAN oder zumindest zu sechst über das Internet gegeneinander duellieren können. Ziel der Macher des Spiels war es, alles so detailgetreu, wie möglich zu gestalten. Was sich auf den ersten Blick wie eine gute Idee anhört, entpuppt sich später als das größte Manko. Solange man westliche Maschinen einsetzt, dürfte ein geübter Flieger nach kurzer Einarbeitungszeit keine Probleme haben, sich zurechtzufinden. Steigt man allerdings in einen der russischen Jets, dann ist man ziemlich hilflos. Alle Instrumente sind mit den Originalbezeichnungen versehen und auch der gesamte Funkverkehr findet in Russisch statt. Lock on ist definitiv eine Simulation für Flugprofis, für Anfänger ist das Spiel ganz einfach zu kompliziert. Die Frage ist, was macht ein solches Nischenspiel in einer Spielekollektion, die eindeutig actionlastig ist? Man könnte auf die Idee kommen, dass Lock On schon einer der Füller ist, dafür ist das Spiel selbst aber eindeutig zu gut.
Fehlschuss 1: Lords of Everquest Lords of Everquest ist ein Echtzeit-Strategie-Spiel und damit nach Lock on der zweite Exot auf der Gold Games 8-DVD. 450.000 Leute weltweit spielen nach Angaben von Sony das Onlinespiel Everquest und deswegen kam UbiSoft in die Versuchung, dieses Spiel auch für den Offlinemarkt auszuschlachten. Herausgekommen ist ein Warcraft 3-Klon reinsten Wassers. Wertvolle Artefakte und andere Schätze sollen in den dunkelsten Ecken Norraths versteckt sein, das berichten alte Schriftrollen, Mythen, Legenden und Erzählungen. Und wer diese Dinge in seinen Besitz bringen kann, der wird uneingeschränkte Macht und Stärke bekommen. Der Spieler ist aufgerufen, drei Allianzen durch das Game und zum Ziel zu führen. Jede diese Gruppen hat 12 Kampagnen zu überstehen, die zwar jeweils aus einer anderen Perspektive gespielt werden, dafür aber vom Ablauf her ziemlich identisch sind. Meist gilt es alle Gegner zu eliminieren, eine Stellung zu halten oder mit einer Hand voll Einheiten von A nach B zu gelangen. Lords of Everquest besitzt eine sehr effektvolle und detaillierte Landschaftsgrafik. Leider ist das aber auch schon alles Positive, was man über die Grafik sagen kann, denn die Animation der Charaktere wirkt sehr eckig und sieht schon sehr komisch aus. Leider ist das nicht das einzig Negative an diesem Spiel. Es ist insgesamt sehr hektisch, so werden z.B. die Kampfszenen zwar durch schöne Animationen aufgepeppt, allerdings stören die Animationen den Spielfluss und das ganze Schlachtgetümmel wird unübersichtlich. Es bleibt noch anzumerken, dass die KI der Computergegner lächerlich schwach ist. Das Spiel ist in dieser Kollektion unpassend und definitiv ein Füller.
Fehlschuss 2: Biathlon 2004 Biathlon ist im Fernsehen ein Renner, kein Wunder, ist es doch eine jener Randsportarten, in der die deutschen Athleten noch Weltspitze sind. Deswegen liegt es nahe, auch davon eine Computerversion als Spiel auf den Markt zu bringen. Biathlon 2004 ist bereits der dritte Versuch, diese langweilige Sportart computergerecht darzustellen. Und dieser Versuch scheitert. In diesem Spiel stimmt fast gar nichts. Die Steuerung ist miserabel, der Karrieremodus langweilig und es gibt ganz bittere Erfahrungen mit der Zeitnahme. Da kämpft man sich z. B. mühsam an den vor einem laufenden Biathleten heran, ja, steht ihm schon fast auf den Skiern und erfährt dann bei der nächsten Zwischenzeit, dass man 20 Sekunden Rückstand auf ihn hat, d. h., die Rennsituation auf dem Bildschirm hat gar nichts mit der geskripteten Zeiteinblendung zu tun. Das tötet auch das letzte bisschen Motivation. Über dieses Spiel braucht man nichts weiter zu sagen, niemand wird sich Gold Games 8 wegen Biathlon 2004 kaufen, es ist einfach schlecht und definitiv ein Füller. Fazit Gold Games 8 ist eine Sammlung von Spielen für Leute, denen das Wort Action nicht fremd ist. Für 29,95 Euro bekommen sie eine Kollektion, in denen alle Spiele (bis auf zwei Füllerausnahmen) mit sehr gut oder gut bewertet werden können. Die Spiele sind allesamt etwa vor ein bis zwei Jahren erschienen, haben aber kaum an Attraktivität verloren. Wer sich ernsthaft mit den acht guten Spielen auseinander setzt, der bekommt leicht 200 Stunden an Spielspaß zusammen. Gold Games 8 ist unbedingt eine Kaufempfehlung wert. (24.02.2005)
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