Runic One

Runic One

(Puzzle Lab)

geschrieben von Jana Voth

 

Nachdem Puzzle Lab schon einige Pausenspiele auf den Markt gebracht hat, wird mit "Runic One" eine noch bessere und lebhaftere Grafik versprochen, sowie eine "atemberaubende" Reise auf eine Insel. Auf ihr wimmelt es nur so vor alten Ruinen, die darauf warten, wiederaufgebaut zu werden.

Story oder "Das Wandern ist der Katze Lust"

Zu Beginn des Spiels kommt man auf einer kunterbunten kleinen Insel an ("Runic Land"). Man ist aber nicht allein, zum Spieler gesellt sich "Runic One", eine kleine rot-weiß-gestreifte Katze. Auf der Insel sind Ruinen verteilt, die man Etage für Etage wiederaufbaut, indem man das dazugehörende Puzzle löst. Die Aufgabe des kleinen Begleiters ist es, den Spieler von einem Gebäude zum nächsten zu bringen. Zwischen jedem der Gebäude gibt der Minireiseleiter dann so geistreiche Kommentare wie "Ich bin eine ganz, ganz nette Katze" ab. Damit das Tierchen keine Selbstgespräche führt, äußern sich noch andere Charaktere, die daheim geblieben sind, dazu ("... und eine Bescheidene noch dazu."). Wenn der Spieler sich auf seinem Weg nicht irgendwo verläuft oder bei einer Ruine hängen bleibt, darf er am Ende Runic Land auf einem Schiff verlassen.

Gameplay oder "Erst legen, dann denken."

Nach Eingabe des Namens geht es beim ersten Start schnell zum Hauptmenü, es gibt also kein Intro oder Ähnliches. Der nächste Schritt führt zur Karte der Insel und dort wählt man, ob man im normalen oder im einfachen Modus spielen will. Letzterer unterscheidet sich vom Ersten dadurch, dass man nicht verlieren kann, egal, was man tut. Auf der Karte wird sichtbar, wie weit man auf seinem Pfad vorangekommen ist. Es gibt natürlich keinen direkten Weg vom Strand, wo man abgesetzt wird, bis zum Boot, das das Ziel zu sein scheint, sondern man latscht quer über die Insel, teilweise sogar durch den Ozean.

Das Ganze ist in Levels und einzelne Passagen eingeteilt. Level Eins ist dabei einem Tutorial gleich, es werden die einzelnen Schritte, Symbole und Teile erklärt. Wirklich schwer ist es nicht, die kleinen viereckigen Steine so auf den Spielfeldern zu verteilen, dass die schwarzen Linien auf ihnen höchstens durch einen Punkt unterbrochen werden. Es kommt also weniger auf die Denkleistung an, als vor allem in den späteren Levels auf die Geschwindigkeit, denn die zu verteilenden Steine kullern auf eine Art Rutsche herunter und bleiben dann auf einer Bahn liegen. Ist diese voll, kommen im einfachen Modus keine neuen Steine mehr nach. Im normalen Modus hat man hier verloren und muss die Passage neu spielen. Punkte gibt es u. a. für jeden Stein, den man auf dem Brett platziert. Je verzweigter die Striche auf dem Spielstein, desto mehr Punkte. Um das Ganze noch interessanter und komplexer zu gestalten, existieren einige Extras, zum Beispiel Bomben, mit denen man ein paar Steine auf der Bahn loswerden kann, farbige Steine, die, nebeneinander platziert, Extrapunkte garantieren oder kleine Symbole, die vereinzelt auf den Feldern auftauchen. Deckt man diese schnell genug mit einem Stein ab, ergattert man einen Bonus, der verschiedene positive Auswirkungen hat, z.B. kann er alle Steine auf der Bahn vernichten.

Grafik oder "Ach, ist die aber süß!"

Was die Grafik betrifft, steht dieses Spiel den Disney-Filmen, zumindest was die Hintergrundgestaltung angeht, in nichts nach. Ab und an mag man eine etwas zu breite Farbpalette verwendet haben, aber in den meisten Fällen ist die Umgebung schön anzusehen. Weniger schön hingegen ist der Vordergrund. Die Katze wirkt zwar auf den ersten Blick einfach fürchterlich niedlich, zumal sie auf flüssige Weise animiert wurde. Schaut man aber genau hin, erscheint sie verpixelt und in den meisten Landschaften wirkt es, als schwebe sie in der Luft, wie auch das Spielbrett, zumal nicht einmal der Blickwinkel mit dem des Hintergrunds übereinstimmt. Positiv hingegen sind die vielen Animationen. Nicht nur die Katze, auch das Wasser, das im Hintergrund den Bach hinunterfließt oder die Schneeflocken im Gebirge sind geschmackvoll animiert. Platziert man einen Stein auf ein Feld mit einem Feuersymbol, erscheint eine Flamme vor der Katze und diese reagiert darauf. Auf ähnliche Weise taucht beispielsweise eine Schneeflocke auf, welche dann von "Runic One" gejagt wird. Alle Animationen sind aber nicht so aufdringlich und stören die Konzentration beim Spielen nicht. Es nervt allerdings manchmal, dass man erst warten muss, bis die Katze mit der Schneeflocke gespielt hat, bevor man das Tier anklicken und den Bonus verwenden kann. Im Menü lässt sich schließlich noch einstellen, ob man gern 32 Bit-Farben haben möchte. Und man kann auf Fenstermodus umschalten, mit dem Beigeschmack, dass das Spiel nach der Änderung eine Fehlermeldung zeigt und sich nicht weiter spielen lässt. Nach einem Neustart läuft es dann aber im Fenstermodus.

Sound oder "Tri Tra Trallala"

Putzige Lieder, die sich von Umgebung zu Umgebung unterscheiden, stellen die Hintergrundmusik dar, die gut mit der Grafik harmoniert. Dazu gibt es schlichte Soundeffekte, auf die man schon achten muss, um sie zu bemerken. Aber eben diese "putzige" Musik ist nicht jedermanns Sache, weshalb mancher sicher gern von der (getrennten) Lautstärkeregelung für die Musik Gebrauch machen wird.

"Runic One" ist ein nettes Minispiel, um langweilige Pausen zu füllen und vom Niveau sicher besser als Solitär, aber eben auch nicht mehr. Eine hübsche Grafik versüßt das Rätseln und so lange man sie nicht zu oft einschaltet, ist sicher auch die Musik schön anzuhören. Ob das Spiel einer bestimmten Altersgruppe vorenthalten werden soll, darüber ließe sich streiten. Nicht wegen der schwierigen Rätsel, sondern wegen der Dialoge, die meiner Meinung nach für allzu junge Kinder einfach ungeeignet sind ("Runic One" fragt sich, wie Menschen nur mit so "hirnlosen" Tieren wie Hunden auskommen können. Der Hund bemerkt daraufhin, dass Katzen natürlich besser seien, tote Katzen.) Die einfache Handhabung und farbenfrohe Gestaltung sind hingegegen geradezu kindgerecht. Auch die wirklich geringen Systemanforderungen machen das Spiel für Besitzer von älteren Systemen interessant.

(03.11.2005)

Entwickler: Puzzle Lab
Publisher: Puzzle Lab
Genre: Puzzle
Releasedate: bereits erschienen
Homepage: Runic One
Preis: $ 19.95 (Download)
Altersfreigabe: nicht der USK vorgelegt
   
Demo (18 MB): Runic One

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