TS-S402 - SATA-I/II-Netzwerkspeicher mit 2 Einschüben (Trendnet) geschrieben von Uwe Schöler
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Wer zuhause oder in einer Wohngemeinschaft ein Netzwerk betreibt und seine Bilder, Musikstücke, Filme oder Dateien mit anderen austauschen möchte, kann auf einem PC mit ein paar Mausklicks eine Freigabe erstellen und die Daten zugänglich machen. Einen PC aber 24 Stunden in Betrieb halten, nur damit jemand ab und an darauf zugreift, ist unwirtschaftlich und der Stromanbieter freut sich am Jahresende über die Einnahmen. Günstiger ist ein NAS-System (Network Attached Storage), das als kleiner Server eine oder mehrere Festplatten mit dem Netzwerk verbindet. Ersteindruck Das System, das von den Maßen nicht viel größer ist als zwei übereinanderliegende Festplatten, wird bei der Lieferung im Karton sicher gehalten und beinhaltet neben dem Leergehäuse ein Stromadapter, Führungsschienen für zwei Festplatten und ein Patch-Kabel zum Anschluss an das Heimnetzwerk. Festplatten sind nicht im Lieferumfang enthalten, damit der Käufer selbst entscheiden kann, welche Größe verbaut werden soll und welches Sicherungssystem verwendet wird. Ein weiterer Vorteil gegenüber vielen Komplettgeräten besteht darin, den Speicher später vergrößern zu können, denn das ist bei Komplettsystemen nicht ohne Weiteres möglich. Dazu später mehr. Neben dem Gerät liegen eine mehrsprachige Schnellinstallationsanleitung sowie eine Treiber-CD bei, auf der neben den Treibern für Windows ein auf Englisch gehaltenes Handbuch ist. Ebenso ist eine Anwendung enthalten, mit der Sie die Konfigurationseinstellungen ansehen beziehungsweise entsprechend Ihrer Umgebung anpassen können. Alle notwendigen Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Systems, so dass es diesbezüglich schon einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Die Anzeige auf der Vorderseite zeigt mit insgesamt fünf LEDs die jeweiligen Zustände des NAS an. Vorn befindet sich im oberen Bereich eine Klappe, die nach dem Öffnen Zugriff auf die beiden möglichen einbaubaren Festplatten bietet. Das minimalistische Gehäuse mit 120 x 200 x 120mm bietet eine Gigabit-Schnittstelle, die mittlerweile bei Heimgeräten Standard ist. Natürlich werden auch 10 Mbit beziehungsweise 100 MBit unterstützt, falls Sie kein Gigabit-LAN nutzen können. Es können maximal zwei SATA-I- oder -II-Platten mit jeweils bis zu einem Terabyte Speicher verbaut werden. Größere Festplatten erfordern später eine Firmware-Aktualisierung. Zudem gibt es an der Front- und Rückseite einen USB-2.0-Anschluss, über den die Kapazität erweitert werden kann. So ist es möglich, eine externe Festplatte als Backup-Lösung für die auf dem NAS liegenden Daten einzusetzen. Das Backup kann sowohl zeitgesteuert als auch manuell über den Knopf an der Vorderseite des Gerätes ausgeführt werden. Im Gehäuse des TS-S402 befindet sich zur Verrichtung dieser Aufgabe ein Mikroprozessor von Marvell sowie 32 MB SD-RAM. Farblich ist das NAS-System in den gängigen Farben schwarz und Silber gehalten und fügt sich somit in fast jede Umgebung harmonisch ein. Die Seiten und ein Großteil des Bodens sind gelocht, um die Massenspeicher und den Prozessor mit ausreichend Frischluft zu versorgen. Das im Test zur Verfügung stehende schwarze Gehäuse ist zwar schön anzusehen, jedoch fällt darauf Staub schnell auf und der Kunststoff des Gehäuses zerkratzt sehr schnell. Ein weiteres Problem offenbart sich hinter der Klappe für die Festplatten. Die Einbaurichtung ist so vorgegeben, dass die Anschlusskabel zur Front zeigen. Da die Stecker nicht abgewinkelt sind, müssen die Kabel mit etwas Geschick geformt werden, damit die Klappe später nicht aufsperrt. Zu 100 Prozent gelingt das allerdings nicht. An der Rückseite des Gerätes befinden sich neben dem LAN-Anschluss der Einschaltknopf, ein Schalter für Reset sowie der zweite USB-Port, um das NAS auch als Printserver zu nutzen oder eben um die Kapazität zu erhöhen. Den größten Bereich nimmt der eingebaute, gesteuerte Lüfter ein, der für die nötige Abluft sorgt. Allerdings sind die Löcher für den Lüfter sehr klein, behindern so den Luftstrom etwas und sorgen für laute Geräusche. Dadurch dreht der Lüfter schneller. Durch die Steuerung läuft der Lüfter allerdings nicht an, wenn die Temperaturen niedrig sind und bei Steigerung erfolgt die Drehzahländerung in mehreren Stufen. Installation und Bedienung Bevor Sie sich zum Kauf des TS-S402 entschließen, können Sie auf der Webseite von Trendnet einen Emulator anschauen, der Ihnen einen Einblick in die Web-Oberfläche des NAS bietet. Neben der browser-gesteuerten Konfiguration und Überwachung können Sie auch das auf der CD mitgelieferte Programm installieren und nutzen. Allerdings ist die Anwendung nicht so detailliert wie die Anzeige über den Webbrowser. Für die einzelnen Optionen bietet sich der Blick auf den Emulator, so dass in diesem Bericht nicht auf alle Einstellungen eingegangen wird. So bietet der Punkt "System Status" alle Informationen über den aktuellen Zustand des NAS-Systems. Im Funktionsumfang des TS-S402 gibt es neben dem Dienst für FTP auch NFS für Linux-Umgebungen, iTunes zum Freigeben der Mediadaten im Netzwerk oder auch den UPnP-Dienst, um Audio- und Videodaten zu streamen. Die Einstellungen erreichen Sie über "Service Configuration". Der Punkt "Share Management" bietet eine einfache Benutzer- und Ordnerverwaltung und somit lassen sich bequem Nutzer hinzufügen und Rechte auf bestimmte Ordner vergeben. Gruppen lassen sich allerdings nicht anlegen. Der Bereich "Backup" beinhaltet die Möglichkeit, zeitgesteuerte Datensicherungen in einem benutzerdefinierten Rahmen durchzuführen. Der Punkt "Disk Utility" stellt Funktionen für die Festplattenkonfiguration zur Verfügung und über "System Logs" erreichen Sie die Logdateien. Praxistest Alles in allem ist das Trendnet TS-S402 ein kleines, mittelmäßiges System. Die Datenraten bei Gigabit-Anbindung unterscheiden sich nur geringfügig gegenüber der 100-Mbit- oder 10-Mbit-Verbindung. So ist der Datendurchsatz beim Lesen von circa 12 MB pro Sekunde und circa 10 MB pro Sekunde beim Schreiben nur im Mittelfeld anzusiedeln und es steht fest, dass die Bremse das NAS selbst ist. Unter Linux sehen die Werte ähnlich aus, zum Teil noch etwas schlechter als in einer Windows-Umgebung. Ermittelt wurden die Werte unter Windows und Linux durch Kopieraktionen vom und zum NAS-System. Ansonsten gibt es kaum Kritikpunkte, denn das Web-Interface ist zwar auf englisch, aber einfach in der Handhabung und die einzelnen Menüpunkte sprechen für sich selbst. Somit gelingt es auch Amateuren, Benutzer anzulegen und Ordner zu verwalten. Ein Punkt ist allerdings zu beachten: Da es sich um ein Linux-Betriebssystem handelt, müssen die Festplatten vor der Inbetriebnahme in dem Format "ext2" oder "ext3" formatiert werden. Vorhandene Daten sollten daher zuerst gesichert werden.
Technische Daten - IEEE 802.3 / IEEE 802.3 u. USB 2.0, 1.1 - Microprocessor Marvell 88F5182 - Flash ROM / RAM 4MB Flash / 32 MB SDRAM - Schnittstelle: 1 x 10-/100-/1000- MBit/s-Auto-MDIX RJ-45-Port 2 x USB-2.0-Ports, Typ A (für Festplatte/Flash-Disk nicht mitgeliefert) 2 x SATA-I/II-Einschübe (Festplatte nicht mitgeliefert) 1 x Einschalttaste 1 x USB-Autokopier-Taste - Stromverbrauch: 36 Watt (Max) - Disk-Management: Festplatten-Fehlererkennung (S.M.A.R.T) - Festplattenplatz-Management
Lieferumfang - TS-S402 - Software-/Treiber-CD für Windows XP/Vista - Schnell-Installationsanleitung - Kat. 5 Fast-Ethernet-Kabel (1,5m) - Netzteil
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