Tiger Woods PGA Tour 13 (PS3) (Electronic Arts) geschrieben von Uwe Schöler
| ||||||||||||||||||||
In jährlicher Abfolge bringt Electronic Arts die Reihe "Tiger Woods PGA Tour" in die Kaufhausregale. Nun wartet die Nummer 13 der legendären Golfserie auf die Käuferschar. Jeder Teil brachte immer wieder Modifikationen und Neuerungen mit sich, die das Golfspielen an der Konsole noch realistischer erscheinen lassen sollen. In dieser Version soll die Steuerung durch die Möglichkeit des Playstation Move-Controllers noch realistischer werden. Ebenso gibt es den Tiger Woods-Modus und neue Online-Features. Ob sich aber der Kauf des neuen Titels lohnt, lesen Sie in diesem Bericht. Eisen oder Holz? Nach dem Start des Spiels werden wie bereits in den vorherigen Teilen bekannt, imposante Videosequenzen gezeigt, die das Verlangen auf die kommende Spielzeit entfachen. So sehen Sie wie immer namhafte Golfer, gegen die Sie später antreten werden. Der erste Schritt für Ihre Karriere ist das Erstellen Ihres eigenen Golfers. So haben Sie die Möglichkeit, sich durch alle einzelnen Bereiche durchzuklicken oder einen vorgefertigten Charakter zu nutzen und diesen nach Ihren Wünschen zu verändern. Wie auch in den vorherigen Teilen können Sie Ihr Konterfei entweder über eine angeschlossene Kamera in Ihre PS3 einladen oder den EA-Dienst Ihres Internetprofils nutzen, um die Front- und Seitenpartie auf die Konsole zu bekommen. Haben Sie die Bilder entsprechend zugeordnet, justieren Sie die markanten Bildpunkte für Augen, Nasenansatz, Mundwinkel etc. analog der Vorgabe und starten die Berechnung. Insgesamt sollte die Erstellung nicht länger als 20 Minuten in Anspruch nehmen. Angefangen bei der Amateurliga arbeiten Sie sich langsam aber zielstrebig bis zur PGA-Tour vor und versuchen überall als Bester abzuschneiden. Je besser Sie sind, desto mehr Erfahrungspunkte bekommen Sie und wie immer können diese in die Verbesserung des eigenen Spielerprofils gesteckt werden. In diesem Titel hat EA die Genres etwas verändert und entgegen den früheren Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten durch das Anziehen von Kleidungsstücken zu verbessern, heften Sie sich nun Anstecknadeln an das Revers, um zum Beispiel mehr Erfahrungspunkte zu sammeln. Neu beim Abschlagen ist, dass man nun auf die Stellung der Füße achten muss und wie man den Stick bewegt, um einen geraden Ball zu schlagen. Einige werden hier wohl zu Beginn Frust schieben, denn es ist der richtige Abschlag, der den Ball einen Draw oder Fade verleiht beziehungsweise ihn oben oder eher unten trifft. Dadurch wird allerdings das Abschlagen realistischer als in allen anderen Teilen zuvor. Kleine Fehler fallen aber nicht weiter auf, sodass auch Neulinge dotierte Turniere gewinnen können. Die wohl größte Neuerung im Spiel ist die Geschichte von Tiger Woods, die Sie sozusagen am eigenen Leib miterleben dürfen. Sie begleiten ihn, als er noch in den Kinderschuhen Bälle auf dem Hinterhof versenkte, während er die ersten Auftritte im Fernsehen hatte bis hin zu den großen Siegen, die er in seiner Karriere bis jetzt erlebt hat. Eine weitere Verbesserung bietet der Onlinemodus, der nun vollständig vom Einzelspielermodus getrennt wurde. Jetzt gibt es Golf-Clubs, denen Sie beitreten können, um weiteres nötiges Kleingeld zu verdienen oder einfach nur um Freunde zu treffen. Natürlich gibt es auch noch die klassischen Turniere, die Sie bestreiten können. Alles wirkt nun erwachsen, denn die Übersichtlichkeit bietet einen entscheidenden Vorteil gegenüber den früheren unübersichtlichen Listen. Jeder Spieler kann einen Club gründen und andere Mitstreiter einladen und sich in Turnieren messen. Das altbekannte GamerNet wurde hingegen komplett aus dem Programm genommen. Golf, das teure Hobby Golf spielen Besserverdienende, das steht sicher außer Frage. Wer den einen oder anderen Cent zweimal herumdrehen muss, wird wohl nie das Geld für eine Clubmitgliedschaft oder zum Erreichen der Platzreife ausgeben. So ähnlich stellt es sich nun auch in der virtuellen Welt dar. Schon in den letzten Teilen hat Electronic Arts mit zu Beginn verfügbaren Kursen gespart und einige als zusätzlichen Download angeboten. In der Version 13 nun bekommen Sie für Ihr Geld nicht einmal mehr die Hälfte der möglichen Kurse mitgeliefert. Die restlichen dürfen Sie aber selbstverständlich nachkaufen. Haben Sie Kurse aus vorherigen Teilen gekauft, können Sie diese leider nicht verwenden. Somit dürfen Sie wiederum in den Geldbeutel greifen, wenn Sie alle Plätze bespielen wollen. Wenn Sie genügend Spielgeld während Ihrer Karriere gesammelt haben, dürfen Sie zwar Kurse kostenlos herunterladen, aber wenn Sie schnell auf eine gewisse Anzahl Plätze kommen wollen, artet das schnell in einen Vollzeit-Job aus. Eine Partie voller Löcher Kennen Sie die bereits erschienenen Teile dieser Reihe, werden Sie keinerlei Probleme mit der Steuerung haben. Als Neuling sollten Sie einen Blick in das Handbuch werfen, denn es werden fast alle Tasten und Sticks benötigt. Electronic Arts hat die Steuerung komplett verändert, um das Erlebnis noch realistischer zu gestalten. Allerdings können Anfänger schnell überfordert sein. Der Schlag wird bekanntermaßen mittels des linken oder rechten Sticks ausgeführt. In Folge der neuen "True Swing Control" haben Sie die Möglichkeit, vor dem Abschlagen des Balles verschiedene Einstellungen zu verändern, um Einfluss auf die Flugbahn des Balles auszuüben. Klingt nach viel Arbeit? Ist es auch. Immerhin haben Sie ja einen Caddy, der Ihnen die nötigen Informationen zukommen lässt, damit der Ball weiterhin auf dem Fairway landet. Das bedeutet, es ist um Längen realistischer, aber auch schwieriger. Mit dem Playstation Move-Controller funktioniert die Steuerung nicht so gut. Der Abschlag ist schwierig und die Kamera erfasst die Move-Bewegungen nur ungenau. Weder die Armbewegung noch die Fußstellung werden richtig erkannt, sodass Sie wahrscheinlich schnell wieder mit dem normalen Controller im Sessel sitzend Bälle schlagen. Detailliertes Spiel Der Bildschirmaufbau ist gewohnt übersichtlich und die Anzeigeelemente liefern Ihnen jeweils die notwendigen Informationen über die Länge des Platzes und den Höhenunterschied zum Loch sowie über den derzeitigen Schläger und die Kraft, mit der Sie schlagen werden. Grafisch ist "Tiger Woods PGA Tour 13" wieder sehr gelungen, hat sich aber gegenüber dem vorherigen Titel nicht weiter verändert. Die Kurse sind gewohnt frischer und detailliert. Vor jedem Loch erfahren Sie in einer kurzen Einleitung, worauf Sie achten müssen und wo sich Sandbunker und andere Hindernisse befinden. Der Platz wird überflogen, damit Sie sich ein Bild davon machen können, wo und wie Sie Ihre Schläge am besten platzieren. Die Umgebung sowie das vielfältige Geschehen auf einem Golfplatz sind wieder liebevoll animiert und die Mimik der Golfer ist hervorragend umgesetzt. Leider sind die vielen Zuschauer immer noch nicht realistisch und sehen eher aus, wie deplatzierte Aufsteller. Die vielen lizenzierten Golfer bestechen hingegen durch gute Gestik und Mimik. Ruhe bitte! Wie in dieser Reihe üblich, ist auch der aktuelle Teil der Serie vollständig in englischer Sprache gehalten. Bevor Sie ein Loch wagen, wird auf Englisch erläutert, ob die Bunker tückisch sind oder ob der Sand tief ist, aber wenn Sie den Kurs überfliegen und auf Ihren Caddy hören, finden Sie das auch ohne Englischkenntnisse heraus. In altbekannter Art hat Electronic Arts wieder erstklassige Soundtracks mitgeliefert, die Sie sowohl in den Menüs als auch bei der Auswahl der Kurse in Stimmung hält. Während Ihres Abschlages herrscht allerdings gewohnte Ruhe, damit Sie sich ausreichend konzentrieren können. Der Jubel der Zuschauer ist Ihnen nach einem erfolgreichen Schlag auf jeden Fall sicher.
|