Garfields Nightmare (NDS) (Flashpoint) geschrieben von Oliver Domke
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Im Normalfall sind Katzen anmutige Wesen, die sich leise und grazil auf ihren samtweichen Pfoten durch die Welt bewegen. In der Wildnis ernähren sie sich von Beutetieren, die sie in einer mitreißenden Jagd selbst erlegen. Vor rund 30 Jahren jedoch erblickte ein orangefarbener Kater namens Garfield das Licht der Welt - und entwickelte seinen ganz eigenen Lebensstil. Er ist fett, er ist faul und er ist nur mit Lasagne, Pizza oder Ähnlichem zufrieden zu stellen. Abenteuer im Verdauungsschlaf In "Garfields Nightmare" hat Jim Davis Comic-Kater eine absurde Idee: "Wenn ich alle Mahlzeiten des Tages auf einmal zu mir nehme", so sagt er sich, "habe ich mehr Zeit für andere Dinge." Gesagt, getan: Schon wenige Augenblicke später mästet sich Garfield nicht nur mit den oben genannten italienischen Spezialitäten, sondern auch mit unzähligen Donuts und Sandwiches. Dummerweise bekommt ihm diese Fresserei überhaupt nicht: Im anschließenden Nickerchen durchlebt er nun einen Albtraum nach dem anderen. Die einzige Möglichkeit, dieser misslichen Situation zu entkommen, besteht darin, alle vier Teile seines Weckers wiederzufinden. Doch die Suche gestaltet sich alles andere als einfach: Fiese Monster haben sich der Uhren bemächtigt und wollen Garfield nun davon abhalten, jemals wieder zu erwachen ... Der Albtraum beginnt Nach einem Intro in Form eines kurzen Comicstrips durchwandern Sie insgesamt vier unterschiedliche albtraumartige Welten wie ein Geisterschloss oder die Urzeit. Dabei werden die üblichen Jump-and-Run-Einlagen geboten: Sie hüpfen über Abgründe, besiegen Gegner, weichen Fallen aus, verschieben Kisten und aktivieren Schalter, um sich einen Weg bis zum Ziel zu bahnen. Die Aufgaben sind zwar sehr simpel, aber dennoch abwechslungsreich. So entsteht nicht das Gefühl, immer gleiche Passagen vor lediglich anderen Hintergründen meistern zu müssen. Ähnlich einfach gestrickt ist die Steuerung: Mit dem Steuerkreuz lenken Sie Garfield, ein Druck auf A lässt den Kater springen, mit B führt er eine Stampfattacke aus, und Y gibt ihm die Fähigkeit, Kisten zu bewegen. Damit Sie nicht ins Ungewisse laufen, können Sie zudem mit L und R die Kamera vertikal etwas verschieben. Der Touchscreen hingegen bleibt gänzlich ungenutzt. Während seiner Reise kann Garfield allerhand Gegenstände sammeln: Mit Pizzastücken füllt er beispielsweise seine Energie auf, während ihm 100 Donuts ein Extraleben spendieren. Besiegte Gegner hinterlassen zudem Münzen, die versteckte Türen öffnen können. Dort verbergen sich kleine Minispiele, in denen sich weitere zusätzliche Versuche verdienen lassen. Haben Sie die vier Levels einer Welt gemeistert, erwartet Sie der Kampf gegen einen Bossgegner wie den Feuer speienden Drachen Patrick Schweißi. Diese Monster besitzen alle einen Teil des Weckers, den Sie sich nun verdienen müssen. Schwierig ist das Unternehmen allerdings nicht - wie im Rest des Spiels werden geübte Spieler keine Probleme mit den Gegnern haben und den "Game Over"-Bildschirm wohl nie zu Gesicht bekommen. Das fällt aber nicht negativ ins Gewicht, da sich "Garfields Nightmare" ohnehin an eine jüngere Zielgruppe richtet. Die hingegen freut sich über eine gut angelegte Lernkurve. In den ersten Abschnitten erhalten Sie noch etwas Hilfestellung; im späteren Verlauf müssen Sie sich jedoch sehr aufmerksam fortbewegen, um nicht blindlings in eine der unzähligen Fallen zu laufen; unfair wird das Spiel aber nie. Sollte der Kater dennoch seine gesamte Energie verbraucht haben, startet er am zuletzt passierten Kontrollpunkt. Sind ihre Extraleben aufgebraucht, müssen Sie allerdings die gesamte Welt noch einmal von vorne beginnen. Zwei Bildschirme - doppelter Spaß? Etwas schade ist die Tatsache, dass die besonderen Fähigkeiten des Nintendo DS kaum genutzt werden. Das gesamte Spielgeschehen wird auf dem oberen Bildschirm präsentiert; der Touchscreen dient lediglich zur Darstellung von Statistiken wie der Restenergie oder dem aktuellen Münzkonto. Durch das Absolvieren einer Welt schalten Sie im Hauptmenü zwar jeweils ein berührungssensitives Minispiel frei, aber damit dürften selbst Kinder wenig Spaß haben. Die Zusatzaufgaben präsentieren sich äußerst ideenarm und wenig motivierend, zumal sich zwei der drei Spielchen auch noch sehr stark ähneln. Das Hauptspiel selbst ist aufgrund seiner knallbunten 3D-Optik sehr ansehnlich. Knuffige Gegner und abwechslungsreiche, hübsche Hintergründe verleihen dem Spiel einen besonderen Charme. Die Idee, die Geschichte in einem Comicstrip inklusive (komplett lokalisierter) Gedankenblasen zu erzählen, hätte aber durchaus öfter eingesetzt werden können. So erfahren Sie nur am Anfang und am Ende etwas über die Story; dazwischen erleben Sie eine reine Aneinanderreihung der einzelnen Levels.
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