Star Wars - The Clone Wars - Republic Heroes (Xbox 360) (LucasArts) geschrieben von Jan-Tobias Kitzel
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Jede aktuell noch lebende Generation kennt Star Wars. Entweder weil sie mit offenen Mündern aus dem ersten Star Wars Film gegangen ist, oder, wie die aktuelle Generation, dem Merchandise-Bombardement mit allen möglichen Star Wars-Artikeln seit Jahren ausgeliefert ist. Die Frage ist, ob das vorliegende Spiel "Star Wars - The Clone Wars - Republic Heroes" nur aufgrund der Länge des Titels hitverdächtig ist oder auch ein würdiges Erbe der frühen Star Wars Filme antritt. Gameplay "Star Wars - The Clone Wars - Republic Heroes" (oder auch "SWTCWRH") basiert auf der TV-Serie "Star Wars - The Clone Wars", die auch in deutschen Landen auf der Mattscheibe zu sehen ist und unter Fans heiße Debatten ausgelöst hat. Dazu trägt zum einen der gewöhnungsbedürftige Animations- beziehungsweise Zeichenstil bei, der mit "eckig" noch freundlich beschrieben ist, zum anderen aber auch, dass die Story recht "kindgerecht" ist. Tiefere Abgründe in den Seelen der Protagonisten sucht man hier vergeblich, Star Wars wurde hier schlicht auf den einfachen Kampf Gut gegen Böse kondensiert und zu massentauglicher Action verarbeitet. Die Serie kann dabei durchaus unterhalten, die Tiefe und Einprägsamkeit der eigentlichen Star Wars-Filme erreicht sie aber zu keinem Zeitpunkt, dafür ist sie zu sehr auf das junge Publikum gemünzt. Storytechnisch spielt sie zwischen Episode II und III und konzentriert sich auf die Charaktere von Obi-Wan und Anakin und insbesondere die Entwicklung von Anakin zum Jedi-Ritter. Auch "SWTCWRH" richtet sich vornehmlich an die jüngeren Videospieler, durch mutmaßlich allzu reichliche Kämpfe hat es sich trotzdem eine "ab 12 Jahre" Freigabe eingehandelt. Allerdings ist das nicht weiter tragisch, aber dazu später mehr. Erst einmal sei gesagt, dass "SWTCWRH" eine Mischung aus Jump & Run- und Actionspiel ist. Je nach Level steuert man entweder einen Jedi (beispielsweise Anakin) oder einen "Clone Soldier" und kämpft sich durch Massen von Gegnern, insbesondere Roboter oder hüpft über diverse Plattformen und Abgründe. Der Stil ist dabei eher "niedlich", eben wie die TV-Serie. Auch die immer mal wieder eingespielten Gespräche zwischen den Charakteren mit einigen "Schenkelklopfern" orientieren sich eher am jüngeren Publikum. Von der Geschichte her dreht sich "SWTCWRH" um die Machenschaften von Count Doku, die es zu verhindern gilt, wodurch ihr von Welt zu Welt eilt und dort jeweils in sich abgeschlossene Missionen rund um die Bedrohung durch den Count und seine Gefolgsleute erlebt. "SWTCWRH" ist durchaus abwechslungsreich, da neben Kampfabschnitten auch Hüpf-Passagen und sogar einige Fahrzeugabschnitte eingefügt wurden. Durch gelungene Aktionen sammelt die Spielfigur Punkte an, die während des Spiels sowohl sinnvoll in verbesserte Ausrüstung, als auch in gewollt witzige Gegenstände wie einen Darth-Vader-Helm investiert werden können, den das digitale Alter Ego anschließend tragen kann. Leider hapert es bei "SWTCWRH" massiv an der Steuerung, die sich das Prädikat "schwammig" mehr als verdient. Insbesondere in den Hüpfeinlagen will man immer wieder in das Gamepad beißen, derart ungenau und verzögert reagiert die Figur auf die eigenen Eingaben. Auch die Levels, in denen man in die Rolle eines Klonsoldaten schlüpft, leiden darunter, macht die Steuerung zielgenaues Schießen doch leider mehr als schwierig. Aus diesem Grund ist "SWTCWRH" auch für die kindliche Zielgruppe (neben der dem entgegensprechenden offiziellen Altersfreigabe) nicht zu empfehlen, der Frustfaktor ob der misslungenen Steuerung wäre hier einfach zu hoch. Schade, da beispielsweise da die dicht gestaffelten Speicherpunkte durchaus fair verteilt sind und damit auch für Kinder keine zu hohe Frustration aufkommen lassen würden - wäre da nicht die Steuerung. Leider läuft ferner der Abspann bei geübten Spielern bereits nach wenigen Stunden über den Bildschirm, daher ist auch von ausreichend Spiel fürs Geld keine Rede. Grafik und Sound Die Grafik von "SWTCWRH" ist einfaches Mittelmaß und orientiert sich vom Stil her an der gleichnamigen TV-Serie, ohne allerdings auch nur annähernd deren Farb- und Detailreichtum zu erreichen. Die Levels weisen wenige Eigenheiten auf und wurden ohne große Liebe zum Detail erstellt. Dass ferner die Kameraperspektive ständig viel zu weit von den Figuren entfernt ist, um diese gut steuern zu können, passt ins Bild. Einzig die sauberen Animationen reißen die Grafik etwas wieder heraus, ohne das Gesamtbild allerdings maßgeblich nach oben korrigieren zu können. Der Sound ist besser als die Grafik und kann mit der altbekannten Star Wars-Musik, den Originalsprechern und guten Soundeffekten aufwarten. Fazit "Star Wars - The Clone Wars - Republic Heroes" ist leider ein weiterer Titel, der lediglich eine starke Lizenz im Rücken hat, spielerisch aber nicht überzeugen kann. Dafür ist sowohl die Steuerung zu hakelig, die Kameraeinstellungen ständig am unteren Limit des Möglichen und das Spielende zu schnell erreicht. Einzig der vernünftige Sound weiß zu überzeugen, aber das genügt für eine Kaufempfehlung in keiner Weise. Wer auf der Suche nach einem Star Wars-Spiel ist, das zu überzeugen weiß und aufgrund der altersgerechten Animationen auch Kinder begeistert, kommt um die "Lego Star Wars"-Spiele nicht herum. Gerade die älteren Titel der Serie sind für wenige Euro gebraucht zu haben und sind "Star Wars - The Clone Wars - Republic Heroes" spielerisch Lichtjahre voraus. (13.11.2009) |