SSX Blur (Wii) (Electronic Arts) geschrieben von Philipp Arnold
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Wer diesen Winter nicht auf die Skipiste gekommen ist, für den bietet Electronic Arts jetzt Abhilfe. Mit "SSX Blur" für die Wii veröffentlicht der Publisher einen weiteren Teil seiner Ski- und Snowboard-Reihe, in dem die Spieler zu heißer Musik die Piste herunter jagen, unglaubliche Stunts ausführen und gegen andere Spieler in verschiedenen Wettkämpfen ihre Fähigkeiten auf den Brettern unter Beweis stellen können. "SSX" blickt auf eine lange Tradition zurück und will mit den neuen Steuerungsmöglichkeiten der Wiimote eine völlig neue Spielerfahrung bieten. Ob EA es geschafft hat, wirklich alle Versprechungen zu halten, erfahren Sie in den nächsten Zeilen. Auf die Piste, fertig, los! Zuerst muss sich der Spieler entscheiden, von welcher Figur er sich in der virtuellen Schneelandschaft vertreten lässt und ob er sich mit einem oder zwei Brettern unter den Füßen wohler fühlt. Es lassen sich anfangs fünf verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Stärken auswählen. Nach und nach kann man im Karrieremodus die Fähigkeiten der Fahrer, wie Geschwindigkeit oder Sprungkraft, verbessern. Gewinnt man bestimmte Rennen, überlassen die Konkurrenten dem Spieler neue Ausrüstung, die nicht nur schicker aussieht, sondern zum Teil auch Auswirkungen auf bestimmte Eigenschaften der Fahrer hat. Mit dem Gewinn unterschiedlicher Rennen und Turniere erhält man dann auch Zugang zu neuen Strecken und den restlichen der insgesamt zwölf Charaktere. Will man nicht gleich eine Karriere als Fun-Sportler beginnen, lässt sich auch einfach so eine schnelle Runde allein oder mit bis zu drei Freunden starten. Hier kann man sich direkt einen der verschiedenen Wettkämpfe auswählen. Diese unterscheiden sich grob in zwei Kategorien: Zum einen gibt es richtige Rennen, bei denen es nur auf die schnellste Zeit ankommt. Im normalen Rennen tritt der Spieler gegen andere, computergesteuerte Fahrer, an, während er beim Slalom nur gegen die Uhr fährt, dort aber möglichst keine der Slalomstangen auslassen sollte, um Strafsekunden zu vermeiden. Des Weiteren gibt es die klassischen Boarder-Disziplinen "Halfpipe" und "Big Air". Während man in der Halfpipe viele Möglichkeiten hat, seine verschiedenen Tricks und Kombinationen unter Beweis zu stellen, bleiben bei "Big Air" meistens nur wenige Sprünge, um einen Rekord aufzustellen. In der realen Welt nicht zu finden ist wohl der "Slope-Style"-Wettkampf, bei dem es gilt, durch Sprünge und Bonus-Items innerhalb einer gewissen Zeit mit möglichst vielen Punkten ins Ziel zu kommen. Gefahren wird auf drei verschiedenen Gipfeln, die nacheinander freigespielt werden müssen. Jeder Gipfel bietet verschiedene Wettkampfstrecken. Dem Spieler steht es frei, ob er sich direkt zu einem Wettkampf versetzen lässt, oder von seinem Startpunkt am Gipfel zu den einzelnen Events fährt. Der Vorteil dabei ist, dass sich auf dem Weg noch verschiedene Bonus-Items einsammeln lassen, die neue Tricks und Gegenstände freischalten. Außerdem lassen sich dort auch "Einer-Gegen-Einen"-Rennen finden, mit denen man seinem Rivalen mal zeigen kann, wo der Hammer hängt und die eine bessere Platzierung in der Rangliste ermöglichen. Scharfe Kurven, tolle Stunts "SSX Blur" nutzt sowohl die Fähigkeiten der Wiimote als auch des Nunchuks voll aus. Während man sich durch die Menüs klickt, indem man mit der Wiimote auf die entsprechende Stelle des Bildschirms zeigt, kommt der Nunchuk erst im eigentlichen Spielgeschehen zum Einsatz. Mit dem Analogstick lässt sich Geschwindigkeit aufnehmen und bremsen sowie in Kurven fahren. Für besonders scharfe Biegungen kann der Spieler zusätzlich den Nunchuk nach links oder rechts kippen. Mit einem Ruck nach oben wird die Spielfigur dazu veranlasst, einen Sprung auszuführen. In der Luft kommt dann wieder die Wiimote zum Einsatz. Mit kurzen Bewegungen in eine Richtung lassen sich Drehungen oder Überschläge ausführen. Diese geben nicht nur Punkte, sondern erhöhen auch der "Groove-Level" des Spielers. Bei einer Veränderung des "Grooves" ändert sich auch die Hintergrundmusik. Wenn ein Spieler längere Zeit keine Tricks macht oder zu langsam fährt, sinkt der Groove und die Musik wird weniger hektisch - bei einem Sturz stoppt sie sogar komplett. Erst ab einem "Groove-Level" über zwei können so genannte Übertricks versucht werden. Hierfür muss der Spieler in der Luft mit Wiimote und Nunchuk bestimmte Bewegungen nachmachen, die auf dem Bildschirm angezeigt werden. Diese Übertricks geben nicht nur extra Punkte sondern verlangsamen auch die Zeit und helfen somit, noch weitere Tricks auszuführen. Glücklicherweise lassen sich die einzelnen Übertrick-Bewegungen im Tutorial ausgiebig testen. Neben Sprüngen kann der Boarder auch auf Geländern und Kanten entlang rutschen oder einen Handstand an der Kante einer Halfpipe machen. Das Gleichgewicht muss der Spieler über ein Kippen des Nunchuks halten. Als besondere Aktion lassen sich Schneebälle nach Gegnern oder schwer erreichbaren Items werfen. Diese werfen die Mitspieler aus der Bahn oder irritieren zumindest ein wenig, während getroffene Gegenstände eingesammelt werden. Winter, Sonne, Schnee Alles, was das Herz begehrt Für alle, die den Winter vermisst haben, ist "SSX" zwar kein wirklicher Ersatz, aber immerhin sieht der Pixelschnee gut genug aus, um sich auf andere Gedanken bringen zu lassen. Auf der Piste gibt es schöne Blendeffekte, wenn die Sonne wieder mitten ins Gesicht scheint, die Pisten sind abwechslungsreich und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Ob der Comicstil, in dem die Menüs und Spielfiguren gehalten sind, jedermanns Sache ist, muss man für sich selbst entscheiden. Die dynamisch generierte Musik und die Soundeffekte beim Fahren schaffen dazu eine sehr schöne Atmosphäre. Für die deutschen Spieler gibt es leider eine schlechte Nachricht: Der Kommentator, der das Geschehen ab und an mit knackigen Sprüchen begleitet, ist nur des Englischen mächtig, dabei sind seine Zwischenrufe und Erklärungen durchaus witzig und interessant.
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