Mystery Case Files - Madame Fate

Mystery Case Files - Madame Fate

(Astragon)

geschrieben von Anna Okel

 

 
Entwickler: Big Fish Games
Publisher: Astragon
Genre: Knobelspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Mystery Case Files - Madame Fate
Preis: 19,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Ein "Wimmelbild"-Spiel der Reihe "Mystery Case" fordert die Fähigkeiten eines Spions. Um den Mord an Madame Fate zu verhindern und den Täter zu überführen, muss der Spieler auf wechselnden Bildern, immer wieder neue Gegenstände entdecken. Schafft man es als Detektiv, alle Hinweise zu finden oder wird dieser mehr als nur knifflige Auftrag das Ende der Karriere bedeuten?

Jahrmarkt

Man wird in die Rolle eines Detektivs versetzt und muss einen ungewöhnlichen Fall lösen. Zu Beginn hat man die Möglichkeit zu wählen, ob man die normale Variante spielt, in der die Zeit begrenzt ist oder die leichtere Möglichkeit wählt, in der man mehr Zeit zur Verfügung hat. Die Zigeunerdame Madame Fate sieht in der Kristallkugel ihren Tod voraus: Um Mitternacht will sie jemand ermorden. Sie ist davon überzeugt, dass einer der Angestellten des Jahrmarktes für die Tat verantwortlich sein wird, hat jedoch nicht vorausgesehen, wer derjenige sein soll. Deshalb zieht sie einen Detektiv zu Rate, um herauszufinden, womit die Personen um Mitternacht beschäftigt sein werden. Auf dem Jahrmarkt befinden sich unterschiedliche Plätze, die man auskundschaften soll. So muss man das Zelt des Zirkusdirektors, den Eingang oder einen Akteur bei seiner Vorstellung untersuchen. Jedoch herrscht überall Chaos und der Dreck übernimmt die Hauptrolle, sodass es sich äußerst schwierig gestaltet, die nötigen Hinweise zu suchen.

Um des Rätsels Lösung zu finden, muss man versuchen, angegebene Gegenstände wie Nahrungsmittel, Tiere oder Münzen zu finden. Einige entdeckt man ziemlich schnell, andere auch gar nicht. In dem letzteren Fall hat man die Möglichkeit, einen Tipp zu erhalten. Dabei wird ein Kreis aus leuchtenden Punkten um die Stelle, an der sich der gesuchte Gegenstand befindet, eingeblendet. Man hat in jeder Runde nur fünf Tipps zur Verfügung, kann jedoch einige zurück gewinnen, wenn man an den Plätzen veränderbare Gegenstände findet. Das kann zum Beispiel ein Hund sein, der sich in eine Katze, dann in eine Ente und ähnlichem verwandelt. Wenn man nicht mehr weiter weiß oder alle Gegenstände auf einem Platz gefunden hat, kann man zu der Karte zurückkehren. Hier sieht man die verschiedenen Zelte und Wohnwagen. Diejenigen, die man besuchen muss, werden mit einer Zahl markiert, die anzeigt, wie viele verschiedene Gegenstände dort zu finden sind. Ein Fragezeichen neben der Zahl zeigt an, dass es sich um einen neuen Platz handelt und dort ein weiterer veränderbarer Gegenstand ist.

Muss man zu der Vorstellung eines Akteurs, gibt es nur zwei verschiedene Dinge, die man suchen soll. Bei dem Zauberer handelt es sich beispielsweise um Monde und Blitze oder Pik- und Kreuzzeichen. Die gesuchten Gegenstände variieren jedes Mal, wenn man die Stelle erneut betritt. So wird verhindert, dass das Spiel eintönig wird. Manchmal wird es wirklich knifflig, wenn man nicht ganz genau hinschaut, da die Dinge manchmal am Rand des Bildschirms liegen oder durch die Farbgebung gut getarnt sind. Man muss versuchen, alle Hinweise zu finden. Hat man alle bis auf zwei entdeckt, wird man von Madame Fate in ihre Gemächer zurückgerufen. Hier muss man abschließend in die Kristallkugel schauen, um die Zukunft zu erfahren. Die Wahrsagerin warnt den Spieler, dass der Blick in die Zukunft nicht immer erfreulich ist. Wagt man es trotzdem, muss man ein Rätsel lösen. So muss man zum Beispiel einen bestimmten Hebel betätigen und dann Bilder in die richtige Reihenfolge bringen, um einen kurzen Film anschauen zu können.

Anfangs gehen die Rätsel noch leicht von der Hand, werden jedoch mit der Zeit immer schwieriger und man sollte darauf achten, wenigstens einen Tipp zurückzuhalten. Wenn alles nichts nützt, hat man die Möglichkeit, zu einem abgebildeten Telefon zu greifen, um abzubrechen. Das Rätsel wird übersprungen, der Spieler hat jedoch für die nächste Ermittlung weniger Zeit zur Verfügung. Nachdem man das Rätsel gelöst hat, erfährt man die Zukunft des Verdächtigen. Diese verunglücken bei ihren Vorstellungen oder Vorbereitungen bei einem Unfall. Anschließend darf man zu dem nächsten Verdächtigen gehen, um diesen möglicherweise als Mörder zu überführen.

Schauplatz

Die äußere Aufmachung von "Mystery Case Files - Madame Fate" ist sehr abwechslungsreich. Die Zirkustiere sind realistisch dargestellt und könnten von einem Foto stammen. Die Menschen scheinen eher einem Plakat entsprungen zu sein und die Gegenstände sind im Zeichentrick-Stil verewigt. Die meisten Schauplätze sind statisch, nur manchmal flackert die Beleuchtung oder Katzen schwingen auf Seilen in einer Manege hin und her. Sind auf einem Platz besonders viele Bewegungen enthalten, bekommt der Spieler für jeden gefundenen Gegenstand einen Zeitbonus. Man erkennt viele Details, jedoch ebenso viele Gegenstände, sodass es schwierig ist, den Überblick zu behalten, was das Suchen wirklich spannend gestaltet. Es kommt leider gelegentlich dazu, dass man Gegenstände auch nach einem Tipp nur schwer findet und das Gefühl hat, dass man es allein nie geschafft hätte. Madame Fate ist die einzige Figur des Spiels, die sich immer bewegt, wenn man auf sie trifft. Sie ist bis auf die Augen komplett verhüllt und hält stets ihre Kristallkugel in den Händen.

Durchgehend findet man Unordnung und Dreck vor. Ab und zu ist das wirklich eklig, vor allem wenn man sich vor dem Käfig einer wilden Bestie befindet und auf dem Boden eine abgetrennte Hand liegen sieht, während die Beine eines Clowns aus der offenen Käfigtür baumeln. Leider kommen solche Szenen häufig vor und machen es unbegreiflich, wieso dieser Titel die niedrigste Alterseinstufung erhalten hat. Auch der schwarze Humor ist nicht kinderfreundlich, da sich die Dame des Öfteren an den Todesfällen erfreut und sich über diese auf eine merkwürdige Art und Weise lustig macht.

Hereinspaziert, hereinspaziert!

Die Musik auf dem Jahrmarkt ist absolut passend im Spielzusammenhang. Jedoch ist es die Art von Musik, die man aus Gruselfilmen mit ähnlichen Szenen kennt und auf einem wirklichen Jahrmarkt lieber nicht hören möchte. Die Geräuschkulisse wirkt alles andere als freundlich und lustig. Auf diesem Platz hätte man wahrscheinlich eher wenig Spaß. Im Hintergrund hört man manchmal Tiergeräusche, wenn sie sich in der Nähe befinden. Die Stimme von Madame Fate wurde sehr gut synchronisiert. Ihre Monologe sind auf deutsch und gut zu verstehen. Sie hat zwar einen Akzent, jedoch spricht sie zu keiner Zeit undeutlich. Außerdem kann man Untertitel dazu nutzen, um das Gesagte genau mitzuverfolgen. Während der Suche ertönt zwischendurch ihre finstere Stimme und besonders am Anfang kann man dabei sehr leicht erschrecken. Zwei unterschiedliche Töne signalisieren, ob man an die richtige oder falsche Stelle geklickt hat.

"Mystery Case Files - Madame Fate" macht wirklich viel Spaß. Knobel-Fans werden ihre Freude an diesem Titel haben. Es fällt schwer aufzuhören, wenn man erstmal angefangen hat. Allerdings halte ich die Alterseinstufung für fragwürdig und denke, dass es für Kinder nicht unbedingt geeignet ist. Alle anderen können sich an kniffligen Rätseln und dem spannenden Verlauf erfreuen.

(27.10.2008)

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