Elite Starfighter Geschrieben von Carsten Werner
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"November 2004. Der berühmte Elite-Hangar öffnet abermals seine Hydraulik-Schleusen: Pepper Games veröffentlicht Ende November das Space-Epos Elite Starfighter für den PC. Bereits David Brabens Meisterwerk aus 8-Bit-Zeiten vereinte stimmungsvolles Handelssimulations- und Dogfight-Gameplay. Ganz im Sinne des Originals kombiniert die Hommage an vergangene Homecomputertage moderne Technik mit einer großen Portion Nostalgie." Kein geringeres Spiel als den Urvater aller Weltraumhandelssimulationen hat sich Pepper Games als Vorbild genommen: Elite. 1984 schuf David Braben die Grundlage für Titel wie X², Freelancer oder Wing Commander Privateer. Mit grenzenlosen Handelsmöglichkeiten, gepaart mit einer für damalige Verhältnisse revolutionären Grafik, setzte Braben neue Akzente. Erst zehn Jahre später fand diese Serie mit Frontier: Elite II seinen Nachfolger. Und nun, im Jahre 2004, wird dieser Meilenstein endlich neu aufgelegt. Wie spielt sich Elite Starfighter Nach der Installation und dem Start des Spieles landet der Spieler ohne jegliche Umschweife im Lave System, seit jeher das Startsystem der Elite Reihe. Schon nach einigen Minuten hat man die leicht verständliche Steuerung verinnerlicht und beginnt, das System zu erforschen. Ab diesem Zeitpunkt zeigen sich leider die Schwächen des Programms. Wie im Original ist es nicht möglich, auf Planeten zu landen, oder diese auch nur zu umrunden. Die Planeten sind nur Hintergründe in einem Universum, welches auch sonst trist und einfarbig ist. Auch gibt es, anders als in Frontier Elite, nur einen Planeten und eine Station im System. Ein Flug von Planet zu Planet entfällt also. Nachdem man die Richtung der Raumstation eingeschlagen hat, dauert es keine zehn Sekunden und die Orbitalstation erscheint auf dem Bildschirm. Hier wird der Spieler den größten Teil seiner Zeit verbringen. Verwirrt von der dürftigen Hilfe versucht man erstmal, mit der Station Kontakt aufzunehmen, in der Hoffnung eine Andockerlaubnis zu bekommen. Schnell merkt man, dass es eine Kommunikation gar nicht gibt und dass die einzige Schwierigkeit darin besteht, grob den Eingang der Raumstation zu treffen. In Zeiten von Freelancer und X² nicht gerade herausfordernd. Kaum angedockt, fällt das Augenmerk auf das Handelssystem und die Handelswaren. Die Auswahl ist relativ groß und noch weiß man nicht, was man am besten handeln könnte, doch hilft eine praktische Durchschnittsanzeige bei der Preisfindung. Nachdem man allerdings einige Waren gekauft hat, muss man erkennen, dass sich die Preise nicht ändern, ein kurzes An- und Abdocken bestätigt dies. Für Anfänger mag dies interessant sein, ist man doch nicht den Wirrungen des Marktes unterworfen, für Profis und Kenner bietet es somit jedoch keine Herausforderung. Mit aufgefülltem Laderaum geht es in das nächste System, in der Hoffnung, hier die Waren gewinnbringend loszuwerden. Hier zeigt sich eine weitere Schwäche: Da man extrem nah an der Handelsstation herauskommt und man sofort danach einen Zeitverzögerungsantrieb benutzen kann, sind Piraten und Polizeieinheiten vollkommen machtlos. Es gelingt diesen Schiffen nicht mehr, den Spieler aufzuhalten. Zusammen mit der einfachen Andockmethodik ist somit das Schmuggeln von Gütern ebenfalls kein Problem. Hat man erst einige Zeit Waren ge- und verkauft,, findet man schnell die richtigen Handelswege, das Vermögen vervielfältigt sich. Zeit also, die Cobra MK IV aufzurüsten und endlich auch mal etwas Action zu erleben. Nach dem Kauf eines besseres Lasers und einiger Schildaggregate fühlen wir uns endlich stark genug, auch die weniger sicheren Systeme anzufliegen und langsam in der Elite-Rangwertung aufzusteigen. Doch vor dem Kampf steht der Kauf und dieser ist denkbar einseitig: Es gibt nur relativ wenige Waffensysteme, darunter Laser, Raketen und Minen. Auch Upgrademöglichkeiten sind vorhanden, scheinen jedoch keine direkte Auswirkung zu haben. So kann man zwar zwanzig Schildgeneratoren kaufen, die Schildleistung steigt jedoch nicht. Genauso verhält es sich mit anderen Gerätschaften wie der Laderaumerweiterung, dem Energieakku oder dem Greifarm. Ist die Ausrüstung komplett, stürzt man sich ins Gewühl. Die Kämpfe selbst gestalten sich denkbar simpel, einfach das Ziel im Fadenkreuz halten und schießen, komischerweise sind die Gegner auch in der Version 1.02 relativ passiv und lassen sich gerne abschießen. Zeit, einen Blick auf die Karrieremodi zu werfen. Dabei wird leider deutlich, dass, obwohl versprochen, neben Händler und Kämpfer ein dritter Spielmodus fehlt. Also bleibt letztendlich nur das Herumfliegen, Entdecken und Handeln. Eine Sache, die aufgrund der Einschränkungen im Spiel schnell ermüdend ist. Wie jedoch im Forum von Pepper Games zu lesen ist, arbeitet man bereits fieberhaft an einem Patch, welcher viele Funktionen im Spiel bietet, die man sich als Spieler schon von Anfang an gewünscht hätte. Die Grafik Elite Starfighter ist ein Spiel, das von der Atmosphäre lebt; wie bei vielen Spielen steht hier nicht die Grafik, sondern das Gameplay im Vordergrund. Pepper Games ist es leider nicht ganz geglückt, eine zeitgemäße Grafik zu präsentieren. Die Modelle der Raumschiffe und Stationen wirken kantig und karg. Dazu kommt, dass es nur eine handvoll Schiffe und nur eine Raumstation gibt. Die Menüs, wenn man sie denn so nennen mag, sind unübersichtlich, sowohl in Farbwahl als auch in der Navigation. Alles in allem kann sich die Grafik in keinem Fall mit aktuellen Titeln messen, ist aber für den Spielgebrauch funktionell und ausreichend. Auch hier arbeitet Pepper Games in Zusammenarbeit mit der Community an einem Patch, der in der nächsten Zeit erwartet wird. Der Sound Beim Sound gibt es gleichfalls Probleme, so berichten User von knarrenden Stimmen, so auch bei dem vorliegenden Testmuster. Stimmen und Funksprüche werden zwar noch verstanden aber auf Dauer stellen sie eine Belastung dar. Dies gilt auch für die Musik, die nach einiger Zeit langweilig wird. Als alter Fan der Elite Serie und Spieler aller gängigen Genretitel habe ich natürlich sehr hohe Erwartungen an Elite Starfighter gestellt. Leider hat das Spiel diese Ansprüche noch nicht befriedigen können. Es fehlen einfach zu viele Features, welche die Elite Serie einzigartig gemacht haben. Auch trüben Bugs und Logikfehler im Spiel auf Dauer den Spielspaß. Nach Recherchen auf der Internetseite des Herstellers bin ich jedoch auf eine Ankündigung gestoßen, die mich hoffen lässt: Viele der Kritikpunkte, darunter fehlende Kommunikation, Interaktivität beim Flug, Passivität der Gegner oder auch das nicht fordernde Handeln scheinen in nächster Zeit verbessert zu werden. (19.12.2004) :
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Fazit
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