Dream Chronicles (EMME) geschrieben von Jan-Erik Steinkrüger
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Was wäre dabei herausgekommen, wenn "Myst" als Budgetspiel produziert worden wäre? Vermutlich etwas sehr ähnliches wie "Dream Chronicles" von den Entwicklern von KaTGames. Dabei erinnert es allerdings eher äußerlich an das große Vorbild, kann sich aber als Billigspiel vom Niveau der Rätsel nicht mit dem Original messen und begnügt sich leider viel zu oft mit Suchbildaufgaben. Es war einmal ... Eines Morgens stellt Faye fest, dass ihr Mann Fidget, ihre Tochter und die restlichen Bewohner des Dorfes unter einem Schlafzauber stehen. Alles wirkt märchenhaft und grell. Sie macht sich auf den Weg, herauszufinden, was passiert ist. Nach und nach stellt sich heraus, dass wohl Lillith, die Feenkönigin der Träume, dahintersteckt und das ganze Dorf unter ihrem Bann liegt. "Mysticville" trifft "Myst" Das Spiel ist schnell erklärt: Es gilt, sich von Raum zu Raum in Fayes Haus und von Ort zu Ort im umgebenen Dorf vorzuarbeiten und dadurch nach und nach die Geschichte von Faye, ihrer Familie und dem Rest des Dorfes zu erfahren. In jedem Raum beziehungsweise an jedem Ort - bestehend aus jeweils einem Bild - gilt es, entsprechend ein Rätsel zu lösen, um dadurch den Weg für den nächsten Raum freizuräumen. Meistens ist dabei allerdings das Schwerste, die für die jeweilige Aufgabe notwendigen Gegenstände im Bildschirmbereich zu finden und ähnelt darin eher Suchbildspielen á la "Mysticville". Wartet der Spieler jedoch lange genug, werden die benutzbaren Utensilien durch Blinken hervorgehoben. Um eventuell nach einem Durchspielen, das beim Test etwa zweieinhalb Stunden dauerte, auch einen vermeintlichen Wiederspielwert zu haben, können innerhalb des Spieles noch Edelsteine gesucht werden, die über die Levels verteilt versteckt sind und als reine Sammlerobjekte in dafür vorgesehene Broschen eingesetzt werden können. Feenwelten Die erste Assoziation, die die Grafik von "Dream Chronicles" erweckt, ist "Myst", da es ebenfalls sehr stark mit Licht und Schatten spielt. Bei "Myst" handelte es sich jedoch um eine dreidimensionale begehbare Welt und somit damals um eine innovative Neuerung. Dahingegen ist die Welt in "Dream Chronicles" zweidimensional, statisch und fern von aktuellen Möglichkeiten. Nichtsdestotrotz passen Grafik, Soundeffekte und Hintergrundmusik zum Feen-Thema des Spieles. Mit Harfenklängen und einer bunten, efeubewachsenen Kristallwelt erinnert es an Feenpostkarten aus den Zwanziger Jahren. Wenngleich "Dream Chronicles" immer mal wieder bewusst versucht, an "Myst" zu erinnern, ist es meilenweit von dessen spielerischem Niveau und der grafischen Tiefe entfernt. Was bleibt, ist ein Suchbildspiel mit kinderleichten Aufgaben im Feen-Stil, das zu kurz und ohne Wiederholungswert ist. (05.08.2008)
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