Sokoban DS

Sokoban DS (NDS)

(RTL Playtainment)

geschrieben von Bernd Wolffgramm

 

 
Entwickler: Braingame
Publisher: RTL Playtainment
Genre: Denkspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Sokoban DS
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

"Sokoban" ist ein Denk- und Logikspiel, das von Hiroyuki Imabayashi entwickelt und 1982 erstmals für verschiedene Computersysteme veröffentlicht wurde. Sokoban ist demnach japanisch und bedeutet ganz unspektakulär "Lagerhausverwalter". Der Programmier hatte mit dem Spiel einen Ideenwettbewerb gewonnen und dann die Firma Thinking Rabbit gegründet, die danach nur noch mäßig erfolgreiche Spiele wie "Sokoban 2" oder "The Man I Love" herausgebracht hat. Die ersten in Europa erhältlichen Versionen kamen aus dem Hause Spectrum HoloByte (1984, z. B. für Apple IIe). Es gibt eigentlich kein Betriebssystem, für das dieses Spiel nicht erschienen ist, entweder in einer lizenzierten Version mit den Original-Levels oder aber in freien Versionen, die dann neue Features wie Leveleditoren hinzufügten. Jetzt hat es das Spiel auch auf den Nintendo DS geschafft - davon soll hier nun erzählt werden.

Spielprinzip

In allen "Sokoban"-Versionen geht es immer darum, mannshohe Kisten auf die dafür vorgesehenen Positionen zu bewegen. Der Lagerverwalter hat dabei aber mehrere Probleme: Das vordringlichste ist es, dass er die Kisten nur schieben, aber nicht ziehen kann. Außerdem ist natürlich der zur Verfügung stehende Platz sehr knapp bemessen. Der Schiebemax muss sich also genau überlegen, welche Kiste er wohin bewegt, in welcher Reihenfolge er sie verschiebt und dass er sich selbst nicht durch ungeschicktes Verrücken die Bewegungsfreiheit nimmt. Wie bei allen Denkspielen üblich, nimmt die Komplexität der Aufgaben zu. Am Anfang hat man nichts weiter zu tun, als einzelne Kisten geradeaus auf einen Lagerplatz zu schieben, später im Spiel muss man unter sehr beengten Verhältnissen viele Züge im Voraus planen, damit man sich nicht einbaut oder plötzlich Kisten unwiederbringlich in einer Ecke oder an der Wand stehen.

"Sokoban DS"

Kann man bei einem derartigen Klassiker nun irgendetwas falsch machen? Nein, das geht nicht. Und RTL Games tut das auch nicht, ganz im Gegenteil, der Schwierigkeitsgrad wird ziemlich schnell knackig und die Präsentation ist ansprechend. Auf dem unteren Screen des NDS wird die Spielfläche als Draufsicht dargestellt; hier finden natürlich auch alle Aktionen statt, denn mit dem Stylus müssen die Kisten verschoben werden. Auf dem oberen Bildschirm ist die Spielfläche nochmals zu sehen, hier kann aber die Perspektive geändert werden. Je nach Belieben kann aus zwölf verschiedenen Blickwinkeln der favorisierte ausgewählt werden. Bei "Sokoban DS" hat man am Anfang das Gefühl, alle Levels spielen im Garten, denn außer den Kisten sieht man vor allem eine Rasenfläche sowie Büsche und Steine als Spielfeldbegrenzungen. In späteren Levels ändert sich der Grundton dann in Gelb oder Stahlgrau. Die Kisten sind in klassischem Holzbraun gehalten und die Endpositionen werden mit einer auf den Boden gemalten Zielscheibe dargestellt. Ist die Kiste an ihrem Bestimmungsort angekommen, wird sie grün dargestellt.

Das konkrete Ziel bei "Sokoban DS" besteht darin, die Kisten in möglichst wenigen Zügen auf ihren Bestimmungsort zu schieben; Zeit spielt dabei keine Rolle. Das wäre auch ziemlich frustrierend, denn bei den fortgeschrittenen Rätseln kann es schon mal dazu kommen, dass man tagelang vor dem NDS sitzt, bis die Lösung erreicht ist. Bricht man ein Spiel ab, speichert der Handheld genau an dieser Stelle und man kann das angefangene Rätsel später wieder aufrufen. Damit die Verzweiflung nicht zu groß wird, hat "Sokoban DS" einige Features eingebaut, die beim Kistenrücken helfen sollen. Kurzfristig das Wichtigste ist es, dass man beliebig viele Züge zurücknehmen kann. Nichts zerrt mehr an den Nerven als die Erkenntnis, dass man soeben eine Kiste an eine Mauer geschoben hat und sie dort nicht mehr wegbekommt, nachdem man so schön strategisch vorgegangen ist. Außerdem hat man beim Nintendo DS im mobilen Einsatz schon mal das Problem, dass ein Ruckler im Auto/der Bahn/in der Straßenbahn den Stylus auf das falsche Feld führt. Was aber noch mehr hilft, sind die Hinweise. Wobei "Hinweis" das falsche Wort ist, denn es gibt "nur" eine Lösungshilfe, das heißt, auf dem oberen Bildschirm wird das Rätsel in Videoform komplett gelöst. Diese Auflösungen sind aber nicht immer verfügbar, man muss sie sich verdienen. Jeweils nach fünf gelösten Rätseln bekommt man eine Gutschrift für einen Hinweis.

Was noch?

"Sokoban DS" ist ein Denk- und Knobelspiel. Kommt es da auf die grafische Umsetzung oder den Sound an? Nicht wirklich. Aber eigentlich weiß das Spiel auch hier im Nintendo-DS- üblichen Rahmen zu gefallen. Das Männeken, das die Kisten schiebt, sieht niedlich aus, in der Farbgebung fast wie eine Playmobil-Figur. Die Spielfelder selbst sind eher karg gehalten, aber da kommt es nun wirklich nur auf die Kisten, die Zielpositionen und die Abgrenzungen der begehbaren Fläche an. Die Musik ist ähnlich wie in jedem anderen Denkspiel eher ein Gedudel, aber immerhin kann man im Menü zwischen sieben verschiedenen Musikstücken wählen und ihre Reihenfolge festlegen. So ist das Gedudel wenigstens abwechslungsreicher als bei den meisten anderen NDS-Spielen.

Zwei weitere Features, die noch Erwähnung finden sollen, sind der Editor und das Multiplayer-Spiel. Der Leveleditor ermöglicht es, innerhalb eines gewissen Rahmens selbst kreativ zu werden und eigene Schiebefelder zu erstellen. Wer nach 250 gelösten Rätseln noch Lust hat (natürlich auch schon vorher, Durchspielen ist keine Voraussetzung für den Editor), kann selbst Kisten, Begrenzungen und Zielfelder auf einem Karofeld platzieren und diese dann von Freunden lösen lassen. Diese Freunde können aber auch schon vorher in das Spielgeschehen eingreifen, wenn sie denn auch einen Nintendo DS ihr Eigen nennen. "Sokoban DS" ist ein so genanntes drahtloses Einzelkarten-Spiel, das heißt, der andere Nintendo-DS- Spieler kann sich das Spiel herunterladen, er benötigt also kein eigenes Exemplar.

 

  

Fazit

Wie bei allen Spieleklassikern ist es auch bei "Sokoban": Die Spiele sind von sich aus so gut oder beliebt, dass man sie nicht totkriegen kann. So ist das auch bei "Sokoban DS". Das Spiel stellt alle Features des Originals gut dar, um sofort wieder an die durchspielten Nächte und die grauen Haare zu denken, die man bekommen hat, weil man es nicht geschafft hat, sechs Kisten auf einem nur 15 Felder großen Areal in die richtige Position zu bringen. Wer auf Denkspiele steht, der sollte unbedingt zugreifen.

(14.10.2008)


Fazit

   Wie bei allen Spieleklassikern ist es auch bei "Sokoban": Die Spiele sind von sich aus so gut oder beliebt, dass man sie nicht totkriegen kann. So ist das auch bei "Sokoban DS". Das Spiel stellt alle Features des Originals gut dar, um sofort wieder an die durchspielten Nächte und die grauen Haare zu denken, die man bekommen hat, weil man es nicht geschafft hat, sechs Kisten auf einem nur 15 Felder großen Areal in die richtige Position zu bringen. Wer auf Denkspiele steht, der sollte unbedingt zugreifen. (14.10.2008)


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