Sonic Generations

Sonic Generations (3DS)

(Sega)

geschrieben von Samet Eroglu

 

 
Entwickler: Dimps
Publisher: Sega
Genre: Geschicklichkeit / Jump ’n’ Run
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Sonic Generations
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß §14 JuSchG

Erinnert Ihr Euch noch an die Zeit, als der kleine blaue Igel noch in schicken Pixeln durch die Welten raste? Ja? Ihr hattet seit der Zeit auch keinen Spaß mehr an den "Sonic"-Spielen, die in der dritten Dimension dargestellt wurden? Dann hat Euer Warten endlich ein Ende. Endlich kann der blaue Igel den alten Charme aufbringen und für Spaß sorgen. Neugierig? Dann taucht ein in die schnelle Welt von Sonic.

True Story

Wie der Titel schon vermuten lässt, wurden in diesem Teil wieder Schritte „back to the Roots“ gemacht. Der blaue Igel ist schon durch sehr viele Welten und Genres gesprungen. Natürlich waren manche Ideen nett und haben auch Spaß gemacht, aber es war nun mal kein wahrer Sonic mehr dabei, um es einfach zu sagen: Der „Speed“ ging verloren. Es wurde aus dem schnellen 2D-Jump-and-Run ein Action-Adventure. Die dritte Dimension hat es zwar versucht, aber kam an den alten Charme nicht ran.

Zur Geschichte von "Sonic Generations"

Der blaue Held hat Geburtstag und sein dreischwänziger Fuchsfreund Tails plant eine Überraschungsparty für ihn. Sonic hasst es zu warten, und ist wie immer zu schnell, sodass er vor den Gästen ankommt und Tails überrumpelt. Doch als Tails gerade erzählt, was für Sonic geplant worden war, taucht plötzlich ein Zeitstrudel, mit einem bösen Geist genannt „Time Eater“ darin, auf, der die beiden sogleich durch Raum und Zeit befördert. Im Nichts angekommen, sehen die beiden einen farblosen Platz, der ihnen doch recht vertraut vorkommt. Wie immer ist Sonic schnell auf Trapp und will den Ort untersuchen. Kaum ist Sonic weg, taucht er wieder auf, Tails ist geschockt. Doch was ist das? Dieser Sonic ist kleiner und pummeliger! Ohne ein Wort rast auch dieser weg. Nachdem das erste Level erfolgreich bestritten wurde, fällt auf, dass Sonic aus der Vergangenheit und Sonic aus der Zukunft in eine Welt gesteckt wurden. Beide entdecken jeweils die Orte und diese füllen sich im Verlauf des Spiels wieder mit Farbe. Jedoch bringt „Time Eater“ immer mehr Orte in diese Welt.

Alt vs. Neu

Bei der Auswahl des Levels kann der Spieler zwischen dem alten und dem neuen Sonic wählen. Es ist immer so aufgeteilt, dass Sonic Klassik Akt Eins spielt und der zweite Akt vom neuen Sonic übernommen wird, da aber ohnehin beide Teile gespielt werden müssen, macht es keinen Unterschied, mit welchem Sonic der Spieler als erstes den Ort erforscht. Der eigentliche Unterschied zwischen den beiden Versionen des Igels liegt bei der Spielmechanik. Während sich Klassik Sonic ganz an das alte 2D hält, ist beim neuen Sonic ein Mix aus 2D und 3D zu sehen. Außerdem haben die beiden Sonics unterschiedliche Fähigkeiten. Während der alte Sonic sich am Boden zu einer Kugel formt und dort Geschwindigkeit aufbaut, wie man es aus älteren Teilen der Spielereihe kennt, hat der neue Sonic einfach eine Boost-Funktion, mit der er so gut wie alles umrennen kann. Im Verlauf des Spiels lernen die beiden jedoch voneinander. So lernt der Klassik Sonic vom neuen Sonic zum Beispiel die Gegneranvisierung, um diese leichter zu treffen oder auch den Boost.

Speed

Bei den Schauplätzen handelt es sich um Orte aus den Vorgängern des Spiels. So hat der Titel für Sonic-Veteranen einen ganz besonderen Reiz, da alte Erinnerungen geweckt werden. Und dieses Konzept, die Vorgänger „wiederzuverwerten“, ist gut gelungen. Es macht richtig Spaß durch die alten Welten zu flitzen und dort die liebevollen Details zu sehen. Darauf wird der Spieler bei "Sonic Generations" allerdings eher nicht achten, weil die Geschwindigkeit während des gesamten Abenteuers im Vordergrund steht. Nach so vielen "Sonic"-Spielen hat der Spieler endlich wieder das Gefühl, gar nicht schnell genug agieren zu können. Die zweiten Akte zeichnen sich besonders durch Features der neuen Generation aus. Sonic kann zum Beispiel auf Schienen gleiten und wird dabei plötzlich schräg von hinten aus der Verfolgerperspektive gezeigt, oder es ist zu sehen, wie ein riesen Totempfahl auf Sonic hinabstürzt und dieser nur ganz knapp entkommt. Das verleiht dem Gameplay Abwechslung und zusätzlichen Speed. Der Spieler achtet nicht mehr einfach nur auf die richtige Strecke oder seine Gegner, sondern muss auch zur richtigen Zeit den Sprungknopf oder entsprechende Kombinationen drücken. Ansonsten geht ganz schnell ein Leben flöten.

Natürlich sind auch die altbekannten Ringe wieder mit dabei, ansonsten wäre es ja kein Sonic. Wenn Sonic einen Gegner berührt, verliert dieser alle Ringe. Wer jetzt ohne Ring einen Gegner berührt, verliert ein Leben. Neben der Gesundheitsanzeige dienen die Ringe auch als Punkte für die Bestenliste, wer fleißig sammelt, bekommt ab hundert Ringen wieder ein Leben geschenkt. Auch die klassischen Boxen werden Fans der Reihe sicher wiedererkennen, sie enthalten Leben, Rinde oder PowerUps wie in etwa Unverwundbarkeit. Wenn der Spieler es bis zum Ende von Akt eins und zwei schafft, kommt er in den Genuss je eines Speziallevels pro Ort. In diesen muss er Sonic durch ein Rohr lotsen, das mit Fallen bestückt ist. Dabei steht der Held unter Zeitdruck und muss in einer gewissen Zeit einem Chaos Emerald hinterherrennen. Die Chaos Emerald sind Edelsteine, die in Sonic Superkräfte auslösen können. Es gibt sieben verschiedene Arten von Steinen, die alle aus den neueren Vorgängertiteln stammen. Jedoch wird für diese Missionen Speed benötigt, da Sonic die Chaos Emeralds sonst nicht erreichen kann. In diesen Levels ist Sonics einzige Möglichkeit, seinen Boost aufzuladen durch das Zerstören von Ballons.

Big Boss

Auch die Bosskämpfe, bei denen Sonic auf alte Rivalen trifft, machen richtig Spaß. Es gibt zum Beispiel ein Rennen gegen Metall-Sonic und auch einen Kampf gegen Biolizard, bei dem der Spieler erst einmal die richtige Taktik herausfinden muss. Die Bosskämpfe sind sehr gut gelungen und fordern den Spieler. Durch das Abschließen eines Aktes kann meist eine Sondermission freigespielt werden. Dazu müssen während des Levels Aufgaben, wie etwa „In einer bestimmten Zeit beenden“ oder auch „Das Level mit 60 Ringen beenden“, beachten werden. Jetzt denken sich viele bestimmt, dass die Sondermissionen ein reizvolles Feature darstellen. Leider nicht, da die Schauplätze sich nicht von denen im Hauptspiel unterscheiden. Hier hätten die Entwickler mehr Zeit in den Onlinemodus investieren sollen, welcher übrigens nur in der 3DS Version existiert.

Online sein

Entweder kann der Spieler über das Internet per „FriendCode“ gegen seine Freunde oder fremde Spieler aus der ganzen Welt spielen oder sich per „Download Spiel“ sich mit einem Freund aus der Nähe verbinden. Das Tolle dabei ist, dass jeder Spieler eine Visitenkarte ausfüllen kann, die dann beim gegeneinander Antreten mit anderen ausgetauscht wird. So ist es auch möglich, Spieler wiederzufinden, mit denen man schon mal gespielt hat. Die Visitenkarte enthält den Mii, der auf dem 3DS abgespeichert ist, und es können individuell Fragen, wie „Lieblings Sonic-Spiel“ oder „Sonic-Fan seit XY“, ausgefüllt werden.

Beim Mehrspielermodus an sich tritt man an einem der vielen Orte in einem Rennen gegen den Gegner an und muss versuchen, als Erster das Ziel zu erreichen. Genau an dieser Stelle wäre etwas mehr Tiefe wünschenswert. Mehrere Renn-Modi, wie etwa "Sieg durch Punkte", so dass es bis zur letzten Minute noch spannend bleibt, da ja nicht automatisch der Erste im Ziel auch die meisten Punkte hat, würden dem Mehrspielermodus mehr Abwechslung verleihen. Es gibt zwar einen Turnier-Modus, dieser besteht aus mehreren Rennen, der jedoch überflüssig ist, da bei den Einzelrennen auch Gesamtsiege gezählt werden. Dennoch ist es recht witzig, wenn ein Freund neben einem sitzt, man die ganze Zeit hinter diesem her rennt und hofft, dass er endlich einen Fehler macht, um den Sieg nach Hause zu holen. "Sonic Generations" nutzt außerdem auch die „StreetPass“ Funktion des 3DS. Dabei können die im 3DS erwirtschafteten „Playcoins“ eingesetzt werden, um eine der oben genannten Sondermission freizukaufen. Wenn sich zwei 3DS treffen, werden übrigens automatisch die Visitenkarten ausgetauscht.

Sonic 2D, 3D, 3DS

Von der grafischen Leitung her sieht der Handheld-Ableger gar nicht schlecht aus. Man merkt bei diesem Titel gut den Unterschied zwischen der Leistung des 3DS und des DS(i). Natürlich kann die 3DS-Version nicht mit den Konsolenversionen mithalten, aber für einen Handheld ist das, was in "Sonic Generations" gezeigt wird, eine recht gute Leistung. Bei Sonic ist auch nicht gefragt, ob Texturen höchste Qualitäten besitzen, sondern eher, ob das Spiel flüssig läuft und der Spieler erkennen kann, was Feind, Ring oder Sonic ist.

Der Sound ist passend, da es sich um die Soundtracks aus den vorangegangenen "Sonic"-Spielen handelt, die remastered wurden. Diese sind sehr gut gelungen und hinterlassen sogar Ohrwürmer. Schade ist, dass in den Cutscenes, die wirklich kurz sind, meist immer nur ein Wort synchronisiert wurde und der Rest des Gesprächs immer vom Spieler gelesen werden muss.

Fazit

Ich bin, wie man diesem Bericht entnehmen kann, vom neuen Sonicmix sehr angetan. Doch leider ist der Spielspaß sehr kurz, es gibt gerade mal sieben verschiedene Orte zu erforschen. Natürlich spielt man jeden Ort zweimal, aber die Rennen gehen viel zu schnell vorbei. Ich hätte mich gefreut, wenn der Mix aus Akt 2 immer vorhanden gewesen wäre und es etwas längere Strecken gegeben hätte. Ich will mehr davon sehen, wie ein riesen Totempfahl auf mich hinabstürzt und ich Sonic mit dem Boost in letzter Sekunde rette oder wie er auf eine riesige Wand zurast und diese erst zerstören muss, um an ihr vorbeizukommen. Genau diese Abwechslung macht Spaß und verleiht Sonic seinen „Speed“. Alle Sonic-Fans sollten zugreifen! Alle, die noch keinen 3DS haben und darüber nachdenken ein Starterset, das dieses Spiel beinhaltet, zu kaufen, sollten lieber auf andere Titel zurückgreifen, weil "Sonic Generations" leider einfach viel zu kurz ist. Dennoch hat SEGA seinem Videospielmaskottchen einen wunderbaren 20ten Geburtstag beschert und damit auch den Fans eine Freude gemacht. Ich hoffe vom ganzen Herzen, dass SEGA diese Richtung beibehalten wird und wir auch in Zukunft wieder wirkliche Sonic Abenteuer erleben.

(13.01.2011)

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