Wendy - Das Pferdehospital (NDS) (Astragon) geschrieben von Jan-Tobias Kitzel
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Ob als Reittier oder Sauerbraten, viele Menschen mögen Pferde. Aber Spaß beiseite: Vor allem Frauen aller Altersgruppen können sich für den Sport mit Ross und Reiter begeistern. Astragon veröffentlicht mit "Wendy - Das Pferdehospital" nun ein Spiel für den Nintendo DS, in dem ihr in die Rolle einer Reiterin schlüpfen könnt. Gameplay oder "Etwas kurz geraten, der Kleine" Direkt nach dem Einschalten begrüßt den Spieler ein kleines Mädchen namens Wendy und heißt auf dem Hof willkommen. In den kommenden Tagen sollt ihr hier Pferde pflegen und reiten. Dafür stehen euch vier unterschiedliche Aufgabenbereiche zur Verfügung: Westernturnier, Pferdehospital, Springturnier und Pflege. Die Abschnitte im Einzelnen: Im Westernturnier reitet ihr mit eurem Pferd die Kurse ab und müsst dabei innerhalb einer vorgegebenen Zeit bleiben. Dafür stehen euch drei Schrittvarianten (Schritt, Trab, Galopp) und die Knöpfe für links und rechts zur Verfügung. Die Steuerung reagiert dabei angenehm knackig, die Aufgabe an sich ist allerdings an Langeweile kaum zu überbieten, da sich die Parcours extrem gleichen und man nach wenigen Minuten bereits alles gesehen hat. Das Pferdehospital lässt sich folgendermaßen beschreiben: Vier kranke Pferde müssen von ihren Leiden befreit werden. Also wird der kranke Zosse von euch mit dem NDS-Stift abgetastet und offenbart daraufhin drei Symptome, die ihr euch merken müsst. Im nächsten Schritt erhaltet ihr eine Liste mit mehreren Krankheitsbildern und müsst die gerade in eurem Gehirn abgespeicherten Symptome ankreuzen. Nun lobt euch Wendy und es fallen farbige Symbole vom Himmel, die in halbwegs zügiger Abfolge anzuklicken sind, um den Namen der Krankheit freizuschalten. Jedes der vier Tiere hat eine andere Malaise, aber die Vorgehensweise ist stets gleich und reißt nicht gerade vom Hocker. Die dritte Aufgabe ist das Springturnier. Hierbei reitet ihr einen im Grünen gelegenen Parcours ab und müsst in jeder Runde höhere Hindernisse überspringen, jeweils zehn an der Zahl. Macht ihr auch nur einen einzigen Fehler, wird die Runde nicht gewertet und ihr müsst von vorn anfangen. Habt ihr die drei Übungsritte überstanden, dürft ihr zur Belohnung das Ganze nochmals machen, nun nennt es sich aber "Turnier". Die Steuerung funktioniert wie beim Westernturnier mit Befehlen über den Touchscreen. Zu schlechter Letzt kommen wir zur Pflege: Ein Pferd muss sich von einer Krankheit erholen und ist daher in einer Einzelbox untergebracht. Ihr müsst ihm nun per Touchpen Nahrung, Streicheleinheiten und Pflege mit der Bürste angedeihen lassen. Bei der Fütterung habt ihr beispielsweise drei Säcke mit unterschiedlichen Futtermitteln vor euch und müsst herausfinden, welches der drei euer Pferd heute am liebsten haben möchte - der Balken auf der rechten Seite füllt sich dann am schnellsten. Ähnlich einfallslos offenbaren sich die Streicheleien und das Herumhantieren mit der Bürste und nach wenigen Minuten hat man alles gesehen. Die Spieldauer von "Wendy - Das Pferdehospital" ist ein schlechter Witz: Als halbwegs erfahrener Spieler sind alle vier Aufgabenbereich in gut zwei Stunden durchgespielt. Dafür circa 30 Euro zu verlangen, ist schon ein starkes Stück. Selbst wenn man einrechnet, dass ein Kind - was sicherlich die Zielgruppe von "Wendy - Das Pferdehospital" ist - zwei- bis dreimal so lange braucht, kann die Spielzeit immer noch nicht überzeugen. Grafik und Sound oder "Ordentliches Mittelmaß" Die Grafik von "Wendy - Das Pferdehospital" ist in Ordnung, ohne vom Hocker zu reißen. Die Pferdchen sind ganz nett animiert, die Hintergründe und Parcours hingegen lieblos zusammengeklatscht. Nicht viel anders ist der Sound zu bewerten: Während die Pferdegeräusche wie Schnauben und Wiehern ordentlich sind, nervt die Menümusik einfach nur und auch die Hintergrundsounds hat man bei diversen anderen Spielen gleicher Preiskategorie schon besser vernommen. Fazit oder "Bring mich weg hier, Pferdchen!" "Wendy - Das Pferdehospital" zielt auf junge Spielerinnen ab, die mithilfe des Nintendo DS mehr über Pferde erfahren möchten und ihren Spaß am Reitsport haben. Dabei macht das Spiel so gut wie alles falsch: einfallslose, sich ständig wiederholende Aufgaben, langweiliges Spielprinzip und eine lächerlich kurze Spieldauer. Den nur mittelmäßigen Sound- und Grafikbereich hinzu addiert und als Elternteil kann man sich wirklich die Frage stellen, ob man dafür wirklich 30 Euro investieren sollte. Kurz: Nein, es gibt für diesen Preis deutlich bessere Kinderspiele auf dem Nintendo DS. (17.03.2009) |