Einmal im Weltall sein und mit dem Raumschiff durch das riesige Universum düsen. Davon träumen doch alle. Nur leider wird es irgendwo eine Spezies geben, die uns nicht ausstehen kann und einen Krieg anzettelt. "Dungeon of the Endless" macht sich genau dieses Szenario zunutze, nachdem wir abgeschossen wurden und mit der Rettungskapsel auf einen Planeten notlanden.
Bruchlandung zu zweit
Wie schon erwähnt, sind wir mit unserem Raumschiff unterwegs, als es durch feindlichen Beschuss wie ein Schweizer Käse durchlöchert wird. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die nächste Rettungskapsel aufzusuchen und so schnell es geht von dem Schiff zu verschwinden. Auf dem Weg weg von unserem Schiff können wir uns glücklich schätzen, überlebt zu haben. Aber was wird jetzt aus uns und unserem Begleiter? Bevor wir uns darüber großartig Gedanken machen können, erblicken wir einen Planeten. Wir steuern natürlich direkt darauf zu! Leider sind unsere Landungskünste nicht sonderlich gut, eine Bruchlandung ist also unvermeidbar. Wir krachen mitten in einen Gebäudekomplex. Unser Ziel ist es jetzt, aus diesem zu entkommen, aber um uns herum sind nur Wände und Türen. Ab sofort übernehmen wir die Kontrolle und müssen in jedem Level den Aufzug finden, um aus dem Gebäude zu entkommen. Das ist alles in knapp einer Minute abgearbeitet. Für einen wissbegierigen Spieler natürlich etwas wenig.
Tower Defense neu interpretiert
Bevor wir mit unserer Rettungskapsel Richtung Planet stürzen, dürfen wir uns zwischen einer von sieben entscheiden. Die Standard-Rettungskapsel namens "Fluchtkapsel" hat keine besonderen Vor- oder Nachteile. Bei den sechs anderen sieht das dann schon ganz anders aus. Manche stärken die Helden, bei manchen werden Module beim Spielstart entfernt (dazu später mehr) und bei anderen kann man einen Helden wiederbeleben. Wie man sich nun denken kann, sind diese natürlich nicht von Anfang an verfügbar, somit muss man erst einmal bestimmte Kriterien erfüllen, die aber bei jeder Rettungskapsel vermerkt sind.
Nach dieser sehr schweren Entscheidung kommen wir nun zu der Auswahl unserer Helden. Wir können insgesamt 2 von 18 Helden (bei Spielbeginn von 4) für unser Team rekrutieren und hier das Hauptaugenmerk auf Lebensenergie, Geschwindigkeit, Feuerkraft oder Intelligenz legen. Wenn man sich nicht entscheiden kann, wen man auswählt, oder man einen Helden unbedingt haben möchte, dann kann man sich entweder beide oder eben nur einen per Zufall auswählen lassen. Die restlichen 16 Helden müssen wir in den Levels erst finden, rekrutieren und sicher zum Ausgang eskortieren. Diese treten dann unserer Truppe bei und helfen uns, aus dem Gebäude zu fliehen. Insgesamt ist die Größe des Teams aber auf vier Helden beschränkt.
Als nächstes müssen wir uns noch für einen Schwierigkeitsgrad entscheiden. Momentan gibt es zwei: "Zu leicht" und "Leicht". Für Einsteiger empfehlen wir erst eine Runde mit "Zu leicht", um alle Bewegungsabläufe, sowie die Mechanik zu verstehen. In unseren ersten Anläufen im Schwierigkeitsgrad "Leicht" sind wir doch recht häufig gestorben, beziehungsweiße haben wir einige Helden verloren.
Sind nun alle Voreinstellungen getroffen, klicken wir auf Start und lassen die Zwischensequenz ablaufen. Haben wir unsere Bruchlandung erst mal verdaut, fängt auch gleich das Tutorial an, in dem wir die wirklich leichte Steuerung erlernen und auch gleich anwenden dürfen. Der Text wird durch simple Textboxen veranschaulicht. Die Schrift ist kursiv, groß genug um alles gut erkennen zu können und es werden auch Farben, sowie Bilder benutzt, um alles leicht zu verstehen.
Gesteuert wird das Spiel hauptsächlich mit der Maus. Mit der linken Maustaste wählen wir einen unserer Helden aus, mit Rechtsklick bewegen wir ihn in einen neuen Raum und interagieren etwa mit Artefakten oder Händlern. Mit einem Klick auf das Mausrad geben oder entziehen wir einem Raum den Strom. Ergänzt wird das Ganze durch die Kamerasteuerung per Maus oder WASD-Tasten. Um mal kurz einen Kaffee trinken zu gehen, kann via Leertaste das Spiel jederzeit pausiert werden.
So weit, so gut. Unser Ziel ist es, den Energiekern unserer Rettungskapsel zu dem im Level aufzuspürenden Aufzug zu bringen und alle, in Wellen auftretenden Feinde daran zu hindern, den Energiekern zu zerstören. Hierbei helfen uns die Anzeigen am oberen Bildschirmrand, die von links nach rechts für Industrie (um Module zu bauen), Wissenschaft (um neue Module zu erforschen), Nahrung (um Helden anzuheuern, sie zu heilen oder zu verbessern) und Dust (um Räume mit Energie zu versorgen) stehen. Mit jedem geöffneten Raum bekommen wir eine gewisse Anzahl der vier Ressourcen gutgeschrieben. Die wird detailliert direkt unter der im Moment verfügbaren Anzahl mit einem "+" gekennzeichnet.
Mit der Industrieressource können wir neue Module bauen. Es gibt zwei verschiedene Kategorien von Modulen, die großen und die kleinen. Die Großen finden wir im Reiter ganz links unten auf dem Bildschirm, der etwas breiter ist als die anderen. Dort gibt es die Möglichkeit, ein Industrie-, Wissenschafts- oder Nahrungsmodul zu bauen, das die jeweilige Ressource, die wir pro Runde bekommen, etwas erhöht. Bei den kleinen Modulen gibt es auch noch einmal eine Unterteilung in drei Kategorien: Lebens-, Angriffs- und Störmodule. Lebensmodule haben positive Auswirkungen auf unsere Helden, etwa eine bessere Heilung oder schnellere Laufgeschwindigkeit. Angriffsmodule bekämpfen unsere Feinde, und Störmodule können diese zum Beispiel verlangsamen. Auch bei Händlern wird die Industrieressource gerne gesehen, da man damit neue Gegenstände kaufen oder etwas für seine alten Sachen beim Verkaufen erhält.
Mit der Wissenschaftsressource können wir bei einem Artefakt neue Module erforschen oder bereits vorhandene aufrüsten. Die Nahrungsressource wird zur Heilung oder zum Stufenaufstieg eines Helden benutzt. Zu guter Letzt kommen wir noch zur Dust-Ressource. Beim Öffnen einer Tür und beim Erledigen von Gegnern erhalten wir eine kleine Menge davon; wie viel genau, ist uns unbekannt. Mit jeweils zehn Einheiten können wir einem Raum Energie zuführen oder auch entziehen.
Hat ein Raum Energie, dann erscheinen in ihm schon mal keine Gegner mehr und wir bekommen wieder ein paar freie Plätze für Module. Die kleinen Plätze sind natürlich für kleine Module und die großen entsprechend für große. Sollte man sich mal verbaut haben, kann man einfach das Abrisssymbol anklicken (rechts neben den Störmodulen) und dann das gewünschte Modul entfernen.
Ab und an findet man auch eine Schatztruhe. Darin befindet sich entweder ein Gerät, ein Rüstungsteil oder eine Waffe. Im Inventar (Schild-und-Schwert-Symbol links oben) können wir die gefundenen Objekte ansehen und ausrüsten. Man sollte hierbei aber beachten, dass nach jedem Level das Inventar geleert wird! Also unbedingt alle Gegenstände zuweisen, bevor man sich zum Aufzug begibt. Es gibt auch noch die Möglichkeit, vier Gegenstände in den Rucksack zu packen. Dort bleiben sie auch nach dem Beenden des Levels noch vorhanden.
Es empfiehlt sich, vor dem Beenden es Levels alle Türen zu öffnen. Man bekommt auch einen Hinweis, sobald man die letzte Tür geöffnet hat. Jetzt ist die Zeit, um sich Gedanken zu machen, wie man sein Dust am besten einsetzt, um möglichst ungehindert zum Aufzug zu gelangen. Der Held, der den Energiekern trägt, ist um einiges langsamer als seine Komplizen. Es muss alles daran gesetzt werden, ihn am Leben zu erhalten. Von daher lohnt es sich, die komplette Strecke die er laufen muss, mit Strom zu versorgen, da dann keine neuen Gegner dort erscheinen. Sobald der Energiekern aufgenommen wurde, kommen in kleinen Zeitabständen mehr Gegnergruppen als davor. Von daher ist Vorsicht geboten.
Es liegt Mystik in der Luft
Begleitet wird das Spiel mit einer Hintergrundmusik, die sehr mystisch, aber überhaupt nicht aufdringlich wirkt. Sie ist sehr abwechslungsreich und unterstreicht die mystische Stimmung, die man auf einem anderem Planeten erwartet. Ergänzt wird das alles durch gelungene Soundeffekte, die zum richtigen Zeitpunkt auftreten und auch grafisch unterstützt werden. Als Beispiele seien an dieser Stelle der Gewehrschuss und das Explodieren der Feinde genannt.
Retro mit eigenem Charme
Grafisch haben sich die Entwickler für einen Oldschool-/Retrolook entschieden. Die Räume sind alle sehr unterschiedlich gestaltet. Es gibt Räume aus Stahlplatten, dann findet man ab und an mal Wasserpfützen am Boden, eklig aussehende Rohre, die an den Wänden hängen, bis hin zu Klon- und Kantinenräumen. Es ist alles sehr detailreich und scharf, obwohl es eigentlich pixelig sein müsste. Alles in allem harmoniert der Grafikstil mit der Atmosphäre, die das Spiel herüberbringen will.
Let's Show aus dem DLH.Net Review