Nach dem Release von „Grand Theft Auto V“ für PlayStation 3 und Xbox 360 erhofften sich viele Besitzer der damals noch nicht erschienenen Current-Gen-Konsolen ebenfalls einen eine zeitnahe Veröffentlichung zur Markteinführung der neuen Geräte. Leider blieb dies aus und Fans der Serie mussten sich über ein Jahr lang in Geduld üben.
Am 18. November 2014 war es dann endlich so weit und die aufpolierte Version für Xbox One und PlayStation 4 fand den Weg in die Händlerregale. Die verstrichene Zeit haben die Entwickler von Rockstar dazu genutzt, einen der besten Titel seiner Art noch besser zu machen.
Back in Town
Michael Townley ist ein Verbrecher der alten Schule. Von Internetkriminalität hat er noch nie etwas gehört und Versicherungsbetrug ist ihm einfach nicht aufregend genug. Er ist einer der harten Hunde, welche noch mit gezückter Schusswaffe in eine Bank marschieren, die Wachleute ausschalten und im Anschluss das Kreditinstitut um seine Einlagen erleichtern. Wer jedoch immer auf volles Risiko setzt, kann schon im nächsten Moment alles verlieren. Und genauso kommt es. Nach einem missglückten Raubzug wird Michael geschnappt. Seine lockere Zunge sichert ihm einen Platz im Zeugenschutzprogramm der Polizei. Der Rest seines Teams hatte hingegen nicht soviel Glück. Auch wenn der Schmerz über den Verrat seiner Kumpane tief sitzt, kann ihn seine neue Villa in Los Santos darüber hinweghelfen.
Leider ist die Welt der Schönen und Reichen nicht immer einfach. Nachdem der Tennislehrer Michaels Frau einige "intensive" Privatstunden verpasste, überschlugen sich die Ereignisse. Im Rausch unbändiger Wut riss er das vermeintliche Eigenheim des Trainers nieder, ohne jedoch vorher das Türschild zu lesen. Denn das ehemalige Haus mit Hanglage gehörte dem Kopf der hiesigen Mafia, und dieser war gar nicht erfreut über den spontanen Wertverfall seines Eigentums. Von seinem Trupp bewaffneter Schläger umgeben, bittet er unseren Antihelden um die Erstattung von 2 Millionen US-Dollar für den entstandenen Schaden. Wer könnte da schon Nein sagen, selbst wenn er eigentlich pleite ist?
Gameplay
Um das benötigte Geld zu beschaffen, geht Michael eine unfreiwillige Allianz ein. Da wäre zum einen Franklin. Ein Jungkrimineller, welcher in der Gangsterszene aufsteigen will und bis dato erfolglos versuchte, an das große Geld zu kommen. Im frühen Spielverlauf trifft er ungewollt auf den ehemaligen Bankräuber und wird kurz darauf zum Praktikanten der Gangstercrew. Und zum anderen Travor. Das ehemalige Teammitglied hat bereits in der Vergangenheit die illegalen Aktivitäten der Bande koordiniert und übernimmt auch dieses Mal die Planung der anstehenden Raubzüge. Denn wer nicht hinter schwedischen Gardinen landen will, muss sich gut vorbereiten. Dem Überfall auf ein Juweliergeschäft geht erst einmal eine Aufklärungsmission voraus. Schließlich muss jede Möglichkeit ausgeschöpft werden, dem langen Arm des Gesetzes zu entkommen.
Als vermeintlicher Kunde verschafft man sich einen Überblick im Laden und erkundet zugleich das Sicherheitssystem und die Fluchtwege; selbst das Lüftungssystem wird akribisch studiert. Sind alle Fakten zusammengetragen, stellt sich nur noch eine Frage: Auf die harte oder auf die sanfte Tour? Mit gezogenem Sturmgewehr Geiseln nehmen und sich in einem wilden Gefecht den Weg freischießen oder doch lieber diskret vorgehen, um ungesehen den Schmuckladen zu plündern? Zwar ist nicht jede der Missionen derart komplex aufgebaut, trotzdem schafft es der fünfte Teil der Serie auch diesmal, dass wir die Welt um uns herum vergessen.
Die Aufträge der 25 Stunden andauernden Kampagne können durchweg überzeugen, auch wenn deren Inhalt sich gelegentlich wiederholt. Die spannende Inszenierung mitsamt den sehr gut ausgearbeiteten Charakteren sorgt dafür, dass man schlichtweg weiterspielen muss. Die Frage, was wohl als Nächstes geschehen wird, lässt einen das Gamepad nicht mehr aus der Hand legen. Selbst abseits der Haupthandlung.
Dass die Entwickler von Rockstar dieses Mal auf mehrere spielbare Charaktere setzen, wirkt anfangs etwas ungewohnt, kristallisiert sich aber nach kurzer Zeit als ein grundlegendes Element des Titels heraus. Wir schlüpfen nicht nur in die Haut der verschiedenen Darsteller und arbeiten stur einen Auftrag nach dem anderen ab. Es wirkt vielmehr wie eine gute Serie, bei der jeder Darsteller einen eigenen Handlungsstrang besitzt, welcher sich an bestimmten Stellen mit den anderen überschneidet. Dadurch entsteht über die Zeit ein Bezug zu jeder Figur der Haupthandlung.
Für Entdecker ist die Stadt Los Santos das wahr gewordene Spielerglück. An jeder Ecke gibt es was zu sehen. Wer sich die Zeit nimmt, die weitläufige Umgebung zu erkunden, wird stets belohnt. So zieren zahllose Geschäfte das Straßennetz und laden zum Shoppen ein. Von neuer Kleidung über Frisuren, Tätowierungen und Waffen bis hin zu käuflicher Liebe gibt es fast alles, was das Herz begehrt. Das nötige Kleingeld dafür werfen die unzähligen Beschäftigungsmöglichkeiten ab. Illegale Autorennen, kleine Nebenmissionen oder der beherzte Griff in die Kassen der Geschäfte lassen den Kontostand in die Höhe schnellen.
Bei vielen der gewinnbringenden Handlungen ist es dann auch nicht überraschend, dass die Hüter des Gesetzes nicht lange auf sich warten lassen. Aber als Gesetzloser kommt das Absitzen einer Haftstrafe erst gar nicht in Frage und so werden halsbrecherische Verfolgungsjagden zu unserem Alltag. Die Flucht zu Fuß erweist sich dank der gelungenen Steuerung als durchaus effektiv, kann aber die zahlenmäßig überlegenen Polizeikräfte nicht lange fernhalten. Um schnell Reißaus zu nehmen, kommt man um eines der Vehikel nicht vorbei. Da spielt es auch keine Rolle, ob der fahrbare Untersatz zwei oder vier Räder hat.
Wer in weiser Voraussicht handelt, lässt seinen Fluchtwagen von einer der Tuning-Werkstätten bereits im Vorfeld etwas aufmotzen. Aber genug der langen Reden, schließlich gibt es nichts, was uns mehr entspannt als eine zünftige Verfolgungsjagd mit allem, was dazugehört.
Auf den niedrigen Stufen macht die Exekutive einen eher behäbigen Eindruck. Zu leicht lassen sich die Spuren verwischen. Oftmals reicht das einfache Verschwinden in eine der vielen Nebenstraßen oder das Umlackieren des Fluchtwagens, um aus dem Sichtfeld der Verfolger zu entkommen. Wer jedoch mehr Dreck am Stecken hat oder sich gar einen Schusswechsel mit der Polizei liefert, wächst schnell zum Staatsfeind heran und wird erbarmungslos gejagt. Spezialeinheiten unterstützen die Ordnungshüter am Boden, und Hubschrauber ersticken jeden der Täuschungsversuche bereits im Ansatz. Nach wenigen Minuten sind die Hauptverkehrswege mit Straßensperren und Krähenfüßen unpassierbar geworden, und statt ermahnender Worte fliegen nun Geschosse durch die Luft. Für eine Wiedergutmachung ist die Frist bereits abgelaufen und der geliebte Wagen ist nur noch ein Stück Schweizer Käse. Nun ist es Zeit, unserem Standpunkt etwas mehr Aussagekraft zu verleihen. Ammu-Nation sei Dank.
Das große Arsenal an Kurz- und Langwaffen aller Art hält auch in derartigen Situationen immer den passenden Schießprügel parat. Von Pistolen und Maschinengewehren bis hin zu Granaten und Raketenwerfersteht dem zahlenden Kunden im Laufe der Handlung alles nur Erdenkliche zur Verfügung. Wenn es mal etwas mehr sein darf, auch mit Anbauteilen wie Laservisier oder einem Schalldämpfer. Derart ausgerüstet geht es in die Offensive.
Das Fahrzeugwrack wird zur kugelfangenden Deckung umfunktioniert. Auf Knopfdruck beziehen wir dahinter Stellung und hindern die Staatsgewalt daran, uns einzukesseln. Der Kampf gegen diese Überzahl zwingt uns jedoch zu einem schnellen Rückzug. Ehe der ahnungslose Passant weiß, wie ihm geschieht, liegt dieser auf der Straße und wir machen uns mit seinem Auto davon.
Übung macht den Meister
Dass man an seinen Herausforderungen wächst, ist auch bei "Grand Theft Auto" nichts Neues. Durch bestimmte Handlungen lassen sich die Attribute auf lange Zeit verbessern. Egal, ob es die Fitness ist, welche durch Radfahren oder Rennen erhöht wird, oder das Schießen durch die Nutzung der Waffen verbessert wird. Leider gibt es weder ein Erfahrungssystem, indem wir die Punkte frei vergeben dürfen, noch eine Art von Fertigkeitenbaum. Wollen wir eines der Attribute verbessern, heißt es üben.
Schöner wohnen
Das Speichersystem hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nicht verändert. Nach jeder Mission speichert das Spiel zwar automatisch, dazwischen jedoch nicht. So ist es unabdingbar, gelegentlich einen Abstecher in das eigene Domizil zu unternehmen. Neben der Möglichkeit, den Spielstand zu speichern, lassen sich dort wie gewohnt Autos parken und die Kleidungsstücke wechseln. Um nicht jedes Mal minutenlang durch die Welt zu fahren, gibt es auch diesmal wieder die Möglichkeit des Immobilienerwerbs. Von Scheunen bis zu luxuriösen Suiten bietet der Markt ein kaum überschaubares Sortiment an Eigenheimen. Darüber hinaus werden auch neue Aufträge freigeschaltet. Als Besitzer des hiesigen Flugplatzes können wir von nun an Kuriermissionen absolvieren.
Grafik und Sound
In den ersten Momenten in Los Santos ist man schlichtweg von der Darstellung der Spielwelt geplättet. Die Skyline, welche sich vor uns auftut, wirkt wie das Motiv einer Postkarte. Vor allem nachts erwecken die Neonschriftzüge und die Beleuchtungen die Stadt zu neuem Leben. Da kann selbst das wechselnde Wetter mitsamt Regeneffekten und Bodennebel nichts daran ändern.
Von Beginn an fühlt man sich wohl in dieser lebendigen Kulisse. Die belebte Stadt mit ihren Bürgern wirkt glaubwürdig und an allen Ecken gibt es etwas zu entdecken. Selbst die Gestaltung der begehbaren Gebäude kann sich sehen lassen. Spätestens bei der Sightseeingtour in der und um die Stadt offenbart sich eine malerische Landschaft.
Und genau hier fallen die größten Neuerungen zu den Last-Gen-Versionen ins Auge. Die Zeit nach dem PlayStation-3- und Xbox-360-Release haben die Entwickler sinnvoll genutzt und präsentieren "Grand Theft Auto" in einer optisch stark aufpolierten Version. Eine Auflösung von 1.080p (PlayStation 4) und eine erhöhte Weitsicht lassen das Geschehen nun nicht mehr in einiger Entfernung abrupt enden. Autos und Bewohner poppen dadurch nicht mehr ganz so offensichtlich ins Bild. Ansonsten stecken die Neuerungen im Detail. Das flache Texturgras hat ausgedient und selbst die Fauna zeigt sich in neuem Gewand. Eine rundum gelungene Frischzellenkur, welche nur selten mit Einbrüchen der Bildwiederholungsrate zu kämpfen hat. Auch die neue Ego-Perspektive sollte an dieser Stelle Erwähnung finden. Ein Tastendruck genügt und wir sehen die Welt aus den Augen unserer Spielfigur. Um diesen Eindruck besser zu vermitteln, wurden sämtliche Fahrzeuge mit einer Innenausstattung versehen und Animationen überarbeitet. Wie ein richtiger Ego-Shooter will sich das Spiel trotzdem nicht anfühlen. Vor allem die Waffenmodelle wirken im Sichtfeld teils deplatziert.
Der Soundtrack ist gut gelungen und sehr abwechslungsreich. Die Radiosender lassen sich an den eigenen Geschmack anpassen und bieten durch eine Vielzahl von Titeln das Richtige für jeden. Effekte wie Motorengeräusche, Explosionen oder die Sprachausgabe mit den exzellenten Synchronstimmen runden das Gesamtbild ab. Handy-Gespräche und Funksprüche werden nun durch den eingebauten Lautsprecher des Gamepads wiedergegeben. So wirkt es während der Telefonate beinahe so, als hätte man das Handy wirklich in der Hand. Ein sehr gelungenes Feature, welches leider PlayStation-4-exklusiv ist.
Multiplayer
Der Online-Mehrspielermodus ist direkt in der Welt der Einzelspielerkampagne angesiedelt und bietet bis zu 30 Spielern Platz, sich nach Herzenslust auszutoben. Egal, ob bei den Renn-Events, dem Erkunden der Spielumgebung oder dem Absolvieren der verschiedenen Jobs. Vor allem in einer Gruppe machen diese kleinen Missionen echtes Vergnügen. Belohnt wird das Ganze durch Rufpunkte, mit welchen wir unseren selbsterstellten Charakter in seinen Fähigkeiten aufwerten können. Fähigkeiten wie Fitness oder die Fahrkünste werden dadurch verbessert. Kreative Naturen können darüber hinaus auch selbst Missionen gestalten und diese mit Freunden teilen. Leider kommt man sich trotz der Mitspieler aus aller Welt etwas verloren vor. Das Areal ist für diese Anzahl an Spielern definitiv zu groß gewählt. Abgesehen davon wird hier Spielspaß über etliche Stunden geboten.
Gta3
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