Assassin's Creed Rogue (Xbox 360)

Auf in die Neue Welt und zu neuen Abenteuern: „Assassin's Creed Rogue“ knüpft an die Handlung von „Assassin's Creed IV: Black Flag“ an und spielt zeitlich noch vor „Assassin's Creed III“. Doch diesmal spielen wir nicht einfach nur einen Assassinen, sondern schlagen uns während einer spannenden Geschichte auf die Seite der Templer.

 

Verrat, Seitenwechsel und andere Überraschungen

 

„Assassin's Creed Rogue“ spielt im 18. Jahrhundert und wir schlüpfen in die Rolle von Shay Patrick Cormac, der im Auftrag der Assassinen einen Templerorden aufspüren soll. Der soll im Besitz eines Artefakts sein, in welchem die Aufenthaltsorte von einigen Edensplittern festgehalten werden. Seine Reise führt ihn dabei über den Atlantik und in die Neue Welt, sprich Nordamerika, wo er seinem Ziel immer näher kommt. Doch während seiner Aufgabe, das Artefakt zu besorgen, beginnt Cormac an den Methoden der Assassinen zu zweifeln, denn als er einen Edensplitter aus Lissabon entwendet, bricht die ganze Stadt zusammen. Folglich ist er entsetzt, als er erfährt, dass die Assassinen trotzdem nicht daran denken, die Suche einzustellen. Daraufhin stiehlt er ein Manuskript, das benötigt wird, um die Splitter zu finden, und flieht, wobei er schwer verletzt wird. Dieser Verrat wird von den Assassinen aber nicht ungeachtet gelassen und die Jagd auf ihn beginnt.

Cormac wird auf der Flucht von einem Schiff gerettet, das ihn nach New York bringt, wo er sich erholt und einen Namen macht, indem er die Banditen aus der Stadt vertreibt. Er trifft auf George Monro, der seines Zeichens Templer ist und ihn unter seine Fittiche nimmt. Zunächst einmal unterstützt Cormac die Briten bei ihren Schlachten gegen die Franzosen um die Vormachtstellung in Nordamerika im Siebenjährigen Krieg, doch schon bald wird er Teil des Templerordens und macht es sich zur Aufgabe, die Assassinen und deren Suche nach den Edensplittern zu stoppen. Nachdem seine ehemalige Assassinen-Bruderschaft nahezu zerstört ist, macht sich Cormac daran, ein weiteres Artefakt zu finden, und begibt sich dafür nach Frankreich, in das Schloss Versailles. Dort trifft er auf Charles Dorian, den er tötet und anschließend das Artefakt an sich nimmt. Diese Handlung bringt den Stein für die Geschichte von „Assassin's Creed Unity“ ins Rollen, denn Charles Dorian ist der Vater von Arno, dem Hauptcharakter des genannten Spiels, und so werden die beiden Geschichten miteinander verknüpft.

Die Geschichte an sich ist interessant und wird mit Zwischensequenzen und den Hauptmissionen erzählt. Am spannendsten ist die Wendung, in der sich Cormac gegen die Assassinen auflehnt. Außerdem trifft man auf alte Bekannte, wie Benjamin Franklin und Haytham Kenway, die man bereits aus „Assassin's Creed III“ kennt. Insgesamt ist die Geschichte gut gemacht und auch schön mit anderen „Assassin's-Creed“-Teilen verbunden worden, hätte jedoch auch Potential für mehr gehabt, denn die Spielzeit für die Hauptmissionen beträgt nur etwa zehn Stunden.

 

Setzt die Segel!

Das Gameplay von „Assassin's Creed Rogue“ unterscheidet sich nicht wesentlich von den anderen Teilen. Wir rennen, wir schleichen, wir klettern. Allerdings gibt es oft Stellen, an denen wir einfach nicht hochklettern können, obwohl die Texturen sehr zum Klettern einladen, und das ist oft frustrierend und vor allem nervenaufreibend, wenn wir gerade verfolgt werden und dann an einer Hauswand nicht hochkommen. Dennoch macht es Spaß, von Haus zu Haus zu springen oder sich an einer Kirche hochzuhangeln, wie man es von der „Assassin's-Creed“- Reihe gewohnt ist.

Die ersten paar Stunden verbringen wir hauptsächlich auf unserem Schiff und erledigen ab und zu eine Mission auf einer kleinen Insel, auf der wir das Lager ausräumen müssen oder jemanden treffen, der uns weiterhilft. Wer also das Schifffahren nicht so gerne mag, muss sich die ersten Stunden durchbeißen, denn es dauert, bis wir in der einzigen richtigen Stadt – New York – ankommen, in der wir uns niederlassen und die wir erkunden können.

Neu sind bei diesem „Assassin's Creed“ die sogenannten Schleicher, die den Banditen angehören und uns umbringen wollen und sich dafür überall in der Stadt verstecken. Wenn sich einer von ihnen in der Nähe befindet, verändert sich der Sound und wir hören lautes Geflüster. Wir müssen dann mit Hilfe des Adlerauges den Schleicher finden, bevor er uns findet, denn sie greifen gerne aus einem Versteck an und verletzen uns schwer. Dieses Feature ist zwar nett gedacht und kann auch ganz unterhaltsam sein, allerdings ist es ab und zu auch nervig, wenn man ein wenig die Stadt erkunden möchte und alle fünf Meter das Suchspiel von vorne beginnt. Besonders anstrengend wird das aber, sobald wir uns in einer Mission befinden, denn sogar dann gibt es Schleicher. Sobald sie uns entdecken und angreifen, ist das mit dem Unentdecktbleiben vorbei, denn alle anderen haben uns auch gesehen, wenn wir uns einen Kampf mit dem Banditen liefern.

Ansonsten bietet „Assassin's Creed Rogue“ keine Überraschungen, die das Gameplay betreffen, was eigentlich schade ist, denn schließlich schlüpfen wir in die Rolle eines Templers und Ubisoft hätte damit ruhig ein wenig mehr machen können. Leider verändert sich aber gar nichts, wenn wir zu den Templern überlaufern, und wir erhalten auch keine Templerwaffen oder Ähnliches. Wenn die Story nicht wäre, würden wir somit, was das Gameplay anbelangt, gar nicht merken, dass wir kein Assassine mehr sind. Das ist zwar nicht störend, denn das Spielvergnügen ist trotzdem gegeben, aber es wäre mehr möglich gewesen.

 

En garde!

 

Auch bei der Steuerung gibt es keine nennenswerten  Neuerungen, denn sie ist in typischer „Assassin's-Creed“-Manier gehalten. Das Kampfsystem wirkt etwas vereinfacht und geht gut von der Hand, und auch das Schiff lässt sich leichtgängiger steuern. Trotzdem gibt es die üblichen Probleme, die es auch schon bei den Vorgängern gab. So springt man beim Klettern gerne mal in die falsche Richtung oder ein Attentat funktioniert nicht, weil plötzlich eine andere Person markiert ist. Das sei dem Spiel allerdings verziehen, denn bei einer derart großen offenen Welt und den unzähligen Möglichkeiten, sich laufend, kletternd oder segelnd fortzubewegen, kann so etwas schon mal passieren.

 

Unglaubliche Weiten

 

Die Grafik des Spiels kann sich sehen lassen und schöpft das Potential der Xbox 360 voll aus. Nicht nur die Wassereffekte sind beeindruckend, sondern auch die dynamischen Wetterbedingungen sowie der Tag-Nacht-Verlauf. Es ist auch unglaublich schön anzusehen, wenn plötzlich ein Wal aus dem Wasser springt oder man einfach mal den Weitblick genießt. Auch Explosionen und andere Effekte sind gut gelungen. Schade ist nur, dass sich viele Modelle, zum Beispiel Bäume, oft wiederholen. Natürlich ist es normal, dass nicht alles einzeln entworfen wurde, aber in „Assassin's Creed Rogue“ wird gefühlt nur ein Modell eines umgefallenen Baumes verwendet, der zwar manchmal mit Schnee bedeckt ist und manchmal mit Blättern, aber trotzdem eindeutig der gleiche Baum ist. Das kann man auch bei anderen Modellen beobachten und ist leider kaum zu übersehen.

 

Ohrwurm ahoi! 

Die Soundkulisse kann auf jeden Fall begeistern. Die Synchronisation ist sehr gut gelungen, auch wenn Personen im Hintergrund zunächst oft Englisch reden und wenn wir sie dann ansprechen, reden sie plötzlich Deutsch mit uns. Nichtsdestoweniger kann sich die deutsche Synchronisation wirklich hören lassen und einige Stimmen kommen einem sehr bekannt vor und stammen wohl von bekannten Synchronsprechern. Außerdem wirken die Umgebungsgeräusche absolut überzeugend und erschaffen eine schöne Atmosphäre, die das Spielvergnügen steigert. So kann man zum Beispiel das Rascheln der Blätter im Wald sowie das Knarzen des Schiffs bei starkem Seegang hören. Auch unsere Schiffscrew hat einige Lieder auf Lager, die schnell mal zum Ohrwurm werden können.


Fazit

Insgesamt ist „Assassin's Creed Rogue“ ein gelungener Titel, der stundenlangen Spielspaß bietet. „Assassin's-Creed“-typisch gibt es etliche Nebenmissionen, mit denen man sich alleine schon Stunden beschäftigen kann und die Abwechslung in das Gameplay bringen. Trotzdem kann das Spiel nicht mit großen Neuerungen aufwarten und man könnte fast meinen, man spiele eine Erweiterung von „Assassin's Creed: Black Flag“, wäre da nicht die neue Story. Diese ist allerdings gut gelungen, auch wenn ich gerne mehr von ihr gehabt hätte. Der einzige Wermutstropfen ist hierbei, dass aus dem Aspekt, als Teil der Templer zu kämpfen, nicht mehr herausgeholt wurde. Trotzdem werden Fans dieser Reihe das Spiel mögen, denn es ist ein solides „Assassin's Creed“, das sich durchaus sehen lassen kann. (Saskia Meijer)


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Assassin's Creed Rogue

Assassin's Creed Rogue (Xbox 360) - Screenshots DLH.Net Review
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