Ubinota (PC)

„Ubinota“ ist das Erstlingswerk vom Zwei-Mann-Studio Rotateam, das am 04. März 2015 auf Steam erschien. Es handelt sich dabei um ein 3D-Knobelspiel, bei dem die Rätsel frei beweglich sind.

Die Würfel fallen vom Himmel

In „Ubinota“ verschlägt es den Spieler in der Rolle des Malers Lucien in eine Welt, in der die Einwohner im Himmel leben. Genauer gesagt auf schwebenden Inseln, die aus Würfeln bestehen. Allerdings sind die Inseln so instabil, dass sie auseinanderzufallen drohen, und genau da kommt Lucien ins Spiel. Mit seiner magischen Farbe kann er die Würfel stabilisieren, wenn er diese mit der robusten Stütze verbindet. Beim Klick auf den Auslöser fallen dann alle nicht verbundenen Quadrate auf die Erde hinab, und wenn das Haus der Einwohner ebenfalls lose ist, dann ist der Level verloren. Immer, wenn Lucien eine neue Farbe oder eine neue Fähigkeit lernt, gibt es glücklicherweise ein gut verständliches Tutorial, das dabei hilft, das Spielprinzip zu verstehen.

So leicht, wie sich das Gameplay allerdings anfangs anhört, ist es bei Weitem nicht, denn dem kleinen Maler steht nur ein begrenzter Vorrat an Farbe zur Verfügung, und so muss der Spieler den effizientesten Weg erknobeln, um die Häuser zu retten. Leider ist die Story rund um den hungrigen Maler Lucien und die bedrohte Welt zu oberflächlich erzählt, und so wird man nicht richtig warm mit den Charakteren. Es wirkt ein wenig so, als wäre die Story nur da, um dem Spieler nicht einen Level nach dem anderen zu präsentieren.

Die Qual der richtigen Farbe

Insgesamt gibt es sieben Welten mit über 100 Levels, wobei der Schwierigkeitsgrad allmählich ansteigt. Wo man anfangs nur eine Farbe benutzt und recht einfache Abschnitte meistert, kommen im späteren Verlauf weitere Farben hinzu, die unterschiedliche Attribute besitzen. Die rote Farbe beispielsweise bewirkt, dass Würfel selbstständig schweben; die grüne Farbe ist recht instabil, was dafür sorgt, dass die Würfel immer noch etwas nachgeben; und die gelbe Farbe zum Beispiel breitet sich eigenständig weiter aus.

Dies erhöht die Komplexität der Rätsel deutlich und sorgt auch dafür, dass man Levels immer wiederholen muss, weil vielleicht nur ein Würfel falsch angestrichen oder einer vergessen wurde. Zudem muss bei manchen Rätseln schon um die Ecke gedacht werden, um hilfreiche Konstruktionen zu entdecken, die bei der Lösung helfen. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht immer jede Farbe benötigt wird, obwohl sie zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass man sich nie sicher sein kann, wie an die Lösung herangegangen werden muss. Glücklicherweise gibt es aber keinen Zeitdruck, wodurch man ganz in Ruhe die Möglichkeiten ausprobieren kann und sollte.

Hilfe? Gibt es nicht!

Leider gibt es keine Hilfsfunktion im Spiel, wodurch natürlich auch ein großes Frustpotenzial besteht, wenn man bei einem Level hängen bleibt und beim besten Willen nicht weiterweiß. So bleibt nichts anderes übrig, als minutenlang hin und her zu probieren und sich immer wieder aufs Neue zu ärgern, wenn es einfach nicht weitergeht. Trotz der verschiedenen Farben und der immer wieder unterschiedlich konstruierten Umgebungen ist der Spielablauf doch ziemlich eintönig und bietet wenig Wiederspielwert. Natürlich kann man alle gelösten Levels noch einmal spielen, doch es gibt keine Motivation, dies zu tun.

Die Steuerung mit der Maus, egal, ob bei dem Anmalen der Würfel, der Entnahme der Farben oder dem freien Drehen der Konstruktionen, funktioniert präzise. Grafisch kann „Ubinota“ mit handgezeichneten Umgebungen punkten, wobei auf den Würfeln selbst häufig auch schöne Zeichnungen von Pflanzen oder Tieren abgebildet sind. Diese lockern die sonst recht einfach gehaltene Grafik auf und sorgen dafür, dass die Levels nicht zu steril wirken. Es entsteht eine ruhige Rätselstimmung, was durch den sehr subtilen, wenn auch eintönigen Soundtrack verstärkt wird. Allerdings fiel er niemals nervend auf, sondern passte sich hervorragend in die gemächliche Rätselumgebung ein. Schade ist hingegen, dass die Charaktere innerhalb der Gespräche nicht vertont sind, sondern nur wenige Geräusche von sich geben. Stattdessen wird die Geschichte mit kleinen Einblendungen samt Untertiteln erzählt, wobei diese aber nur in englischer Sprache vorhanden sind. Eine deutsche Version des Spiels gibt es nicht, was allerdings beim Rätseln selbst nicht stört, da man hier bis auf die Tutorials nichts lesen muss.


Fazit

„Ubinota“ ist ein sehr unterhaltsames Rätselspiel für zwischendurch mit anspruchsvollen Levels. Der Spieler wird gefordert und lernt schnell ein Um-die-Ecke-Denken, um die immer komplexeren Konstruktionen zu meistern. Obwohl versucht wurde, mit verschiedenen Farbattributen Abwechslung zu schaffen, ist der Spielablauf ziemlich repetitiv.

Der Soundtrack und die Grafik passen perfekt in die gemütliche Rätselumgebung und sorgen für angenehme Spielstunden. Leider bietet das Spiel keine Hilfsfunktion, was im schlimmsten Fall dafür sorgt, dass bei manchen Levels ein großes Frustpotenzial entsteht oder man im Spiel nicht weiterkommt, weil das Rätsel nicht geschafft wird. Hier werden dann wohl nur noch die ausdauerndsten Spieler ihre Freude haben.

Dafür, dass es das Erstlingswerk von Rotateam ist, zeigt es allerdings viel Potenzial im Rätselbereich, und deshalb kann ich bei dem Preis von 7,99 Euro eine klare Kaufempfehlung aussprechen.


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