Der Krieg in Borgovia ist zwar zu Ende, doch wird das Land immer noch von dunklen Mächten unterdrückt. Daher ist der berühmte und berüchtigte Monsterjäger Van Helsing ein weiteres Mal gezwungen, den Untoten und Dämonen Einhalt zu gebieten. Am Ende seiner langen Reise wartet seine Nemesis, der „Prisoner Seven“, auf ihn, den er aufhalten und vernichten muss, um endlich Ruhe zu finden und Borgovia den erhofften Frieden zu bringen.
Gameplay:
Das Rollenspiel startet direkt mit der Klassenauswahl ins Geschehen. Hier kann sich der Spieler zwischen den Klassen Bounty Hunter, Umbralist, Phlogistoneer, Constructor, Protector und Elementalist entscheiden, wobei die Vorschauversion lediglich die letzten beiden Klassen für uns bereithält.
Der Protector ist ein starker Krieger, der nicht nur viel Schaden austeilen kann, sondern in der Lage ist, einiges auszuhalten. Der Elementalist lässt sich dagegen grob als Magier beschreiben, der vor allem mächtige Zauber zu bieten hat, die dem Gegner mit einem Angriff sehr viel abziehen können. Seine Schwäche liegt in seiner Verteidigung, die sehr schnell an ihre Grenzen gerät.
Im nächsten Schritt kann der Spieler den Schwierigkeitsgrad des Rollenspiels festlegen und hat hierbei unter anderem die Wahl zwischen den Abstufungen „Casual“ (sehr leicht), „Normal“ und „Fearless“ (extrem schwer). Es ist auch kein Problem, einfach einmal eine schwerere Stufe zu versuchen, da sich der Schwierigkeitsgrad zu jeder Zeit wieder anpassen lässt, wenn man merkt, dass die getroffene Auswahl nicht ideal war.
Die Steuerung des Spiels erfolgt durch eine Kombination aus Maus und Tastaturbefehlen. Es ist zum einen möglich, die Bewegungen der eigenen Figur im Stile eines Point-'n'-Click-Adventures mit der Maus zu steuern, zum anderen können hierfür aber auch die Pfeiltasten der Tastatur genutzt werden. Die verschiedenen Angriffe und Fähigkeiten des Van Helsing lassen sich nach Belieben auf den Nummerntasten verteilen, außerdem können die beiden Maustasten mit je einer Attacke belegt werden.
Je nach gewählter Klasse stehen dem Spieler eine Vielzahl an Nah- und Fernangriffen zur Verfügung, die im Spielverlauf verbessert werden können. Einige der Angriffe müssen sich, nachdem sie benutzt wurden, erst wieder aufladen, bevor sie erneut zum Einsatz kommen können. Andere hingegen sind dauerhaft einsetzbar und lassen sich, beispielsweise per Dauerklick auf die jeweilige Taste, mehrfach hintereinander ausführen. In Kämpfen begegnet man immer wieder Gegnern, die gegen einen bestimmten Typ von Attacken immun sind, andere wiederum haben eine Schwäche für diese Art von Angriffen. Diese Attribute werden einem immer dann angezeigt, wenn man mit der Maus über den betreffenden Gegner fährt.
Die Angriffe und Fähigkeiten können mithilfe von sogenannten Skill-Punkten verbessert werden. Diese erhält man immer dann, wenn genügend Erfahrungspunkte für einen Stufenaufstieg gesammelt wurden. Außerdem erhält der Spieler nach und nach Ability-Punkte, mit denen sich verschiedene Attribute des eigenen Charakters aufwerten lassen. Hierzu zählt neben physischer Stärke auch Willenskraft oder Glück.
Von Beginn an steht dem Protagonisten ein Geist namens Lady Katarina zur Seite, der ihn in den Kämpfen unterstützt. Die gesprächige Begleiterin lässt sich mithilfe von neuen Gegenständen aufrüsten, außerdem kann ihre Grundeinstellung gegenüber feindlichen Kreaturen verändert und beispielsweise von passiv auf aggressiv gestellt werden. Es ist dagegen nicht möglich, einzelne Attacken von Katarina zu steuern, da diese automatisch ablaufen. Weiterhin ist die Begleiterin dafür zuständig, Van Helsing nach und während eines Kampfes zu heilen, was dem mächtigen Monsterjäger immer mal wieder die Haut rettet.
Eine weitere Möglichkeit, schwierige Kämpfe für sich zu entscheiden, ist die Tatsache, dass herumstehende Chemiefässer zur Explosion gebracht werden können. Die austretende Flüssigkeit fügt allen Gegnern in Reichweite erheblichen Schaden zu und hilft einem unter Umständen aus der einen oder anderen brenzligen Lage.
Wenn Van Helsing doch einmal das Zeitliche segnen sollte, stehen dem Spieler anschließend mehrere Wiederbelebungsvarianten zur Auswahl, die sich in ihrem Preis unterscheiden. Die Möglichkeit, die am meisten Gold kostet, ist das Wiederbeleben an Ort und Stelle. Etwas billiger ist es hingegen, den Monsterjäger am nächstgelegenen Kontrollpunkt von den Toten auferstehen zu lassen. Die einzige kostenlose Variante versetzt Van Helsing zurück zur Basis, der sogenannten „Secret Lair“. Von hier aus muss anschließend der komplette Weg erneut zurückgelegt werden.
Die „Secret Lair“ bietet aber noch deutlich mehr Möglichkeiten, als eine kostenfreie Wiederbelebung. Hier können nicht nur gesammelte Items gegen Gold oder umgekehrt getauscht werden, auch das Zurücksetzen von Skill- und Ability-Punkten kann hier vorgenommen werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Punkte noch einmal neu zu verteilen und die Stärken der Figur zu verändern.
Die praktische Minikarte, die am oberen rechten Rand des Bildschirms zu finden ist, hilft dem Spieler zu jeder Zeit dabei, die Ziele der verschiedenen Missionen, egal, ob Haupt- oder Neben-Quest, im Auge zu behalten. Diese werden mit einem pulsierenden Kreis vermerkt und sind dadurch gut zu erkennen. Noch verfügbare Missionen werden dagegen mit einem grünen Ausrufezeichen hervorgehoben und können daher auch nicht wirklich übersehen werden. Die Auswahl an Nebenmissionen ist schon in der Vorschauversion des Spiels absolut in Ordnung und bietet diverse Möglichkeiten, Erfahrungspunkte zu sammeln und die Spielwelt besser kennenzulernen. Jede Nebenmission ist optional und kann auch nach dem dazugehörigen Dialog, der einen in die Missionsdetails einführt, noch abgelehnt werden.
Eine zusätzliche Abwechslung vom regulären Gameplay sind die sogenannten „Resistance-Missionen“, die in der „Secret Lair“ angenommen werden können. Hier hat der Spieler die Möglichkeit, eine Armee in diverse Schlachten zu schicken, um Items und Gold zu erhalten. Bevor eine solche Mission startet, kann die eigene Armee um zusätzliche Krieger erweitert sowie das Equipment der Kämpfer mithilfe von Gold verbessert werden, um die Chancen auf einen erfolgreichen Ausgang des Gefechts zu erhöhen. Die „Resistance-Missionen“ laufen im Hintergrund ab und dauern anfänglich zwischen 20 und 25 Minuten.
Grafik:
Die Kameraperspektive ist, ähnlich wie bei „Diablo“, eine Sicht von oben, die einen guten Überblick über den jeweiligen Schauplatz bietet. Die Orte, an denen die Handlung spielt, egal, ob es sich dabei um ein verborgenes Testlabor oder einen mystischen Wald handelt, kreieren eine authentische viktorianisch angehauchte Atmosphäre, die das Geschehen optimal umrahmt. Jeder der Schauplätze wurde mit zahlreichen kleinen Details wie herumstehenden Kesseln, Regalen oder sonstigen Requisiten ausgestattet, die für eine lebendige Umgebung sorgen.
Zwar kann die Grafik des Spiels nur schwer mit den hochauflösenden Welten aktueller Shooter oder Third-Person-Rollenspiele mithalten, aber das muss sie in Anbetracht des Genres, in dem wir uns hier bewegen, auch überhaupt nicht. Die Stärken der Grafik liegen hier ganz klar auf der stimmungsvollen Umsetzung des Vampirjäger-Themas, und die ist in vollem Umfang gelungen.
Als kleines Manko müssen an dieser Stelle aber noch diverse Grafikfehler erwähnt werden, die sich immer mal wieder ins Bild geschlichen haben. Dies kann aber auch durchaus der noch unfertigen Preview-Version geschuldet sein, die uns zum Testen zur Verfügung gestellt wurde.
Sound:
Passend zum viktorianischen Background des Spiels, bewegt sich auch die Hintergrundmusik thematisch in diesem Bereich. Neben tragenden Orchesterpassagen dominieren hier vor allem Pianoklänge sowie diverse mittelalterliche Instrumente. Die Musik ist unaufdringlich und schafft es dennoch, das Geschehen auf dem Bildschirm perfekt zu untermalen und die Stimmung zu verstärken.
Auch bei der Umsetzung der englischsprachigen Synchronisation haben sich die Entwickler Mühe gegeben. So wurde jeder Satz eines Dialogs, der als Text auf dem Bildschirm zu sehen ist, auch vertont, und zwar sowohl bei den kurzen Zwischensequenzen als auch bei den Missionsbesprechungen.