Preview: World of Warships

Die weißrussischen Entwickler von wargaming.net haben mit ihren qualitativ hochwertigen Free-2-Play-Titeln, die sich auf unterschiedliche Militärgattungen spezialisieren, binnen kurzer Zeit eine treue Fangemeinde aufgebaut. Während wir in "World of Tanks" hinterm Steuer einer Panzerdivision sitzen, heben wir in "World of Warplanes" Richtung Wolkendecke ab, um mit unseren Flugzeugstaffeln dynamische Lufteinsätze über umkämpften Gebieten auszutragen.

Nun geben uns die Entwickler mit ihrem neuesten Titel "World of Warships" die Möglichkeit, als Kommandant eines Schiffes an tosenden Gefechten über dem Meeresspiegel teilzunehmen. Wir haben die Betaversion unter die Lupe genommen und klären in unserer Vorschau, wie uns der Trip auf hoher See bislang gefällt.

 

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Auf Jungfernfahrt

 

Der Menübildschirm fungiert im Spiel als Hafen, in dem unser Schiff vor Anker liegt. Hier dürfen wir ungestört die historisch detailgetreuen Flotten aus verschiedenen Nationen zu Wasser lassen und inspizieren. Während die Amerikaner und Japaner in der Betaversion bereits mit einer sehr ansehnlichen Schiffsflotte in See stechen dürfen, verfügen die UdSSR sowie England bislang nur über einzelne Schiffe. Weitere Modelle sollen laut Entwickler schon in Arbeit sein; auch eine deutsche Flotte wird es in der finalen Version geben.

 

Mit dem nötigen Kleingeld können wir im Hafen unsere Schiffe mit allerlei Modifikationen aufrüsten, darunter zielgenauere Geschütztürme und eine stärkere Deckpanzerung. Ebenso lassen sich die Kommandanten eines Schiffes als auch das Spielerprofil nach und nach via Rangsystem aufwerten. Mit jedem neuen Rang stehen uns weitere Elemente zur Verfügung. Während wir im ersten Rang nur Kooperativgefechte gegen virtuelle Flotten austragen können, haben wir ab Stufe 6 den Rang eines Kapitäns erreicht und dürfen uns in PvP-Gefechte gegen menschliche Gegner stürzen.

 

In "World of Warships" gibt es vier verschiedene Schiffsklassen: Zerstörer, Schlachtschiff, Kreuzer und Flugzeugträger. Sie alle zeichnen sich durch gewisse Vor- und Nachteile aus. So sind beispielsweise Schlachtschiffe mit der stärksten Feuerkraft ausgestattet, brauchen jedoch aufgrund ihrer riesigen Masse eine längere Zeitspanne, um ein Wendemanöver einzuleiten und feindlichen Angriffen auszuweichen. Daher bieten sie schnellen Angreifern eine willkommene Angriffsfläche und benötigen ausreichend Unterstützung. Hier kommen Zerstörer und Kreuzer ins Spiel, die um einiges flotter unterwegs und dementsprechend schwerer zu treffen sind. Dafür mangelt es ihnen im Vergleich an starker Panzerung und Feuerkraft. Aufgrund ihrer Verschiedenheit sind alle Schiffe innerhalb einer Gruppe stark voneinander abhängig und erfordern ein gutes taktisches Teamplay.

 

Feuer aus allen Rohren

 

In der Betaversion spielen wir den klassischen Deathmatch-Modus, in dem es das Ziel ist, alle Gegner zu zerstören oder die Basis der Gegner einzunehmen. Doch um auf dem Schlachtfeld nicht gleich orientierungslos unterzugehen, lohnt sich vor Beginn der ersten Runde ein Blick auf die Steuerungsbefehle. Mit diesen sollten wir uns vor allem dann genauer auseinandersetzen, wenn es darum geht, einen Flugzeugträger zu steuern. Denn als Kommandant eines Flugzeugträgers ist es nicht unsere Aufgabe, an vorderster Front den Weg freizuräumen, sondern unser Schiff im Hintergrund zu lassen und nach Möglichkeit aus den Gefechten rauszuhalten. Das, was für uns entscheidend ist, ist das Kommando über unsere Flugzeugstaffeln. Diese sind darauf ausgerichtet, mit Bomben und Torpedos Jagd auf weit entfernte Streitkräfte zu machen. Dabei können wir die geschlossenen Flugzeugstaffeln entweder mit Hilfe der taktischen Übersichtskarte befehligen oder manuell das Steuer selbst in die Hand nehmen und die Ziele mit Hilfe der Verfolgerperspektive aus nächster Nähe variieren. Dieser Schritt ist besonders in heiklen Gefechtslagen empfehlenswert, weil wir bei Feindkontakt meist direkt reagieren und ausweichende Flugmanöver ausführen sollten.

 

Die Steuerung der übrigen Schiffe zeichnet sich durch ein grundlegendes Muster aus. So manövrieren wir unser Vehikel per WASD über das Gewässer und entscheiden dabei per Tastendruck, ob wir lieber mit Höchstgeschwindigkeit oder im gedrosselten Tempo durch das Gewässer steuern wollen. Wir können ebenso mit wenigen Mausklicks unsere Route genau vorausplanen. Dafür rufen wir die taktische Karte auf und können dort bis zu fünf miteinander verbundene Wegpunkte markieren, die unser Gefährt per Autopilot dann automatisch ansteuert. Müßig zu erwähnen, dass ein Schiff mit laufenden Motoren für den Gegner schwerer zu treffen ist, als wenn wir auf einer Stelle verweilen. Schließlich gilt es nicht nur, sich vor feindlichen Angriffen zu schützen, sondern auch, Kollisionen mit anderen Schiffen und Inseln zu vermeiden. Hierbei ist es auch wichtig, auf die internen Warnsignale unseres Schiffes zu achten.

 

Da es aufgrund der weiträumigen Kartenareale eine Weile dauert, um mit unserem Schiff von A nach B zu segeln, läuft das Gameplay speziell am Anfang einer Runde in überschaubarem Tempo ab. Doch kommt es erst einmal zum Feindkontakt, geht es auf dem Bildschirm fortan mächtig zur Sache. Meist geraten wir schon aus größerer Entfernung unter Artilleriefeuer, dem wir entsprechend ausweichen müssen. Dabei sollten wir vornehmlich darauf achten, dass wir den feindlichen Flotten nicht allzu nahe kommen, da wir sonst in den Radius ihrer mächtigen Torpedos geraten. Sollten uns diese mit voller Wucht erwischen, können wir meist nur noch dabei zusehen, wie unser Schiff in Stücke zerrissen wird und auf den Grund des Ozeans versinkt.

 

Ein achtsames Defensivverhalten kann oftmals die Lebensdauer unseres Schiffes erhöhen, doch um am Ende als Sieger dazustehen, kommt es ebenso auf unsere Zielgenauigkeit an. Zwar schießt unser Schiff ab einer gewissen Distanz automatisch mit seinen Bordkanonen auf den feindlichen Kreuzer, doch zählt es vor allem, unseren Gegner mit präzisen Schüssen in die Knie zu zwingen. Diese wollen wohlüberlegt sein, schließlich brauchen unsere Raketen auf Distanz eine gewisse Zeit, bis sie ihr Ziel erreichen. Dabei spielen sowohl die Wahl der Munition als auch der Einfallswinkel unserer Geschosse eine entscheidende Rolle. Während Backbord und Steuerbord der Schiffe zumeist gut gepanzert sind, sorgt ein gut platzierter Schuss in die Breitseite für eine stattliche Anzahl an Schadenspunkten.

 

Schöne Aussichten

 

Die Optik von "World of Warships" gibt allen Hobby-Seefahrern schon jetzt Grund genug zum Jubeln. So erfreuen höchst detailreich modellierte und umfangreiche Schiffsflotten inklusive Schadensmodell das Auge. In gleichem Maße überzeugt das weite Meerespanorama, das den Wellengang und die Lichtreflexionen der einfallenden Sonne imposant in Szene setzt. In Bezug auf die Wettereffekte wurde auf einer Karte bereits ein Nebelabschnitt integriert, doch würden wir uns in der fertigen Version insbesondere über die aus dem Trailer bekannte Sturmfront freuen, die sich mit heftigen Regenfällen und orkanartigen Windböen sowohl auf den Wellengang als auch auf die Steuerung der Schiffe spürbar bemerkbar macht.

 

Die Klangkulisse kann mit der gelungenen Grafik locker mithalten und punktet neben authentischen Meeresgeräuschen mit überarbeiteten Waffensounds. So erzeugen beispielsweise die gewaltigen Schlachtschiffe mit ihren wuchtigen Kanonen einen druckvollen Donnerhall auf See, der die Feinde eindrucksvoll erzittern lässt. Leider fehlt zum jetzigen Zeitpunkt noch die Klangkomponente der langsam herabfallenden Projektile; dies wäre für die finale Version wünschenswert. 


Fazit

Die "World-of-Wargaming"-Serie wird mit dem neuesten Ableger konsequent und auf gehaltvolle Weise weitergeführt. Die Entwickler präsentieren ein optisch wie soundtechnisch eindrucksvolles Seeschlachtambiente, das bereits zum jetzigen Zeitpunkt richtig Lust auf das Gesamtwerk weckt. Es ist zudem erfreulich, dass "World of Warships" wie die beiden Vorgänger aller Vorrausicht nach kostenlos erhältlich sein wird, während spielinterne Bonuskäufe weder Pflicht sind noch dazu beitragen, sich gegenüber anderen Spielern einen Vorteil zu verschaffen. Wir fiebern also dem angesetzten Veröffentlichungstermin im letzten Quartal 2015 entgegen und freuen uns sehr darauf, wieder in See zu stechen. (Daniel Kohlstadt)


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