Muh, Mäh, Brumm, Brumm
Ein wirkliches Ziel gibt es im Spiel nicht wirklich, beziehungsweise kann man sich seine eigenen Ziele stecken oder einfach Stunde um Stunde seinen täglichen Pflichten nachgehen. Dabei ist es egal, ob man lieber mit dem Traktor die Felder bewirtschaftet, Rinder, Schafe, Pferde oder Hühner versorgt oder sich die neu eingebaute Möglichkeit des Obstanbaus zunutze macht und Äpfel, Beeren und Co. gewinnbringend abzusetzen. Es ist eben eine Simulation und kein Rollenspiel.
Sich regen bringt Segen
Was ist das wichtigste an einer Simulation? Ganz klar: der Realismus. Und davon hat der FE 2016 reichlich zu bieten. Angefangen beim "manuellen" Richtungswechsel, sprich einem Tastendruck, um von der Vorwärts- zur Rückwärtsfahrt zu wechseln (was nach einiger Zeit aber eher nervt, als dem Realismusgedanken zu dienen), über das an die Realität angelehnte Hoch- und Runterschalten, das ebenfalls über jeweils eigene Tasten funktioniert, bis zur Notwendigkeit, Anbaugeräte zuerst abzusenken, um sie abbauen zu können. Wer sich wie ein echter Traktorfahrer fühlen will, kann die Kamera in die Kabine umschalten und dort beobachten, wie sich das Lenkrad mitdreht oder sich auf dem Display Drehzahl, Geschwindigkeit und Gang passend ändern. Oder man kann die vorbeihuschende Umgebung genießen. Diese ist doch sehr vielfältig gestaltet, hat verschiedenste Bäume, wogendes Gras, einen dynamischen Himmel, Regen, Sonne, Heißluftballons, Autos und vieles mehr zu bieten. Die Entwickler haben sich zwar offensichtlich viel Mühe gegeben, dem Spiel Leben einzuhauchen, trotzdem will der Funke nicht so wirklich überspringen. Man fühlt sich wie ein Fisch allein in einem See. Aber auch hier sind die Geschmäcker verschieden, und der eine odere andere kann vermutlich auch dieser Abgeschiedenheit etwas abgewinnen. Wer völlig neu in der Simulatorszene ist oder von Landwirtschaft keine Ahnung hat, muss sich keine Gedanken machen, denn das Spiel nimmt einen im Tutorialmodus an die Hand, erklärt alles von Grund auf und lässt keine Fragen offen. Sollte man etwas vergessen haben, so kann man auch während des laufenden Spiels noch einmal nachschlagen. Wer dann erst mal weiß, wie alles funktioniert, der kann sich direkt in die Arbeit stürzen. In der Regel beginnt man mit reinem Ackerbau, sprich man pflügt ein Feld, bearbeitet es mit dem Kultivator, dann sät man die gewünschte Frucht, und bei Bedarf kann auch gedüngt werden, was den Ertrag steigert. Aber auch hier steht der unbedingte Zwang, das Spiel so detailgetreu wie möglich zu gestalten, dem Spielspaß im Wege, denn man wird indirekt gezwungen, die vorgegebene Bearbeitungsreihenfolge beziehungsweise den kompletten Umfang einzuhalten. Es ist nicht so, dass das Spiel es nicht zuließe, dass man direkt in ein gepflügtes Feld sät oder das Pflügen weglässt, aber es erscheint eine Meldung, die einen darauf aufmerksam macht, dass man einen Schritt ausgelassen hat. Und darunter leidet wiederum der Ertrag. Ein wenig besser ist da der Obstbau gelungen, denn hier hat man nicht allzu viel zu beachten. Man bereitet eines der Felder in seinem Besitz vor, pflanzt dann entweder Bäume oder Sträucher in vorgegebenen Bahnen und Positionen und wartet, dass die Pflanzen Früchte tragen, die man dann ernten kann. Hierzu gibt es beim Maschinenhändler auch spezielle Fahrzeuge zu erwerben, die das Erntegut in Kisten packen, die anschließend per Hand auf einen speziellen Anhänger geladen und veräußert werden können. Wer keine Lust hat, die Felder selbst zu bestellen oder die Früchte zu ernten, kann auch Helfer einstellen. Diese erledigen dann die ungeliebten Arbeiten gegen einen Obolus, der abhängig von der Größe des Feldes und der Art der Arbeit mal mehr, mal weniger hoch ausfällt. Im Vergleich zum Platzhirsch dieser speziellen Simulatorriege, nämlich dem Landwirtschafts-Simulator, fehlt dem FE 2016 ein wichtiges Feature: Mods. Die Möglichkeit, sich das Spiel anzupassen, wie man es will, neue Karten, Maschinen und anderes einzubauen und so immer wieder ein neues Spielerlebnis zu generieren, ist für viele ein entscheidender Kaufgrund. Ebenso wie ein Mehrspielermodus, der zwar versprochen, aber zum Testzeitpunkt nicht verfügbar war.
Eintöniges Gebrumme mit musikalischer Begleitung
Was erwartet man von einem Traktor mit mannshohen Reifen oder einem Mähdrescher mit riesigem Schneidwerk? Ein ohrenbetäubendes Grollen der Motoren! Doch das, was der FE 2016 diesbezüglich zu bieten hat, ist eher ein heißeres Brummen, als ein realistisches Motorengeräusch. Der Sound ist gefühlt für alle Traktoren derselbe und wiederholt sich im Zwei-bis-drei-Sekunden-Takt. Auch die Arbeitsgeräte haben kaum realitätsnahe Geräusche verpasst bekommen. Anders sieht es da bei den Umgebungsgeräuschen wie etwa dem Prasseln des Regens aus; diese sind doch sehr ordentlich gelungen. Zudem hat das Spiel einen eigenen Soundtrack. Der besteht zwar nur aus vier Liedern, die in Dauerschleife gespielt werden und auch nur auf Fahrzeugen zu hören sind, aber hier hat der Farm Expert seinen Konkurrenten etwas voraus.
Viel zu sehen
Die Gestaltung der Spielkarte und die vielen Details wie das sich bewegende Gras und das wogende Getreide sind sehr schön anzusehen. Vorbeiziehende Wolken, Regen, Sonnenstrahlen und fließendes Wasser lassen einen von ländlicher Idylle träumen. Auch die bereits erwähnte Möglichkeit, sich in die Traktorkabine zu setzen, lässt einen die Umgebung noch mehr genießen. Die hohe Auflösung und eine ordentliche, frei einstellbare Nachbearbeitung tragen ihr Übriges bei. Umso verwunderlicher sind die teilweise gravierenden Bildraten-Einbrüche auf oft nur einen einzigen Frame pro Sekunde, obwohl weder Grafikkarte noch Prozessor oder Arbeitsspeicher an der Leistungsgrenze angelangt sind. Selbst wenn man einige Effekte abstellt und die Nachbearbeitung herunterschraubt, bleiben die Ruckler bestehen. Das Spiel scheint in einigen Situationen nicht wirklich stabil zu laufen. Auch die Gestaltung der Maschinen ist zum Teil etwas gewöhnungsbedürftig. Da das Spiel nur einige wenige Lizenzen namhafter Hersteller hat, sind die Traktoren beispielsweise realen Modellen nachempfunden, allerdings mit anderen, ein wenig einfallslosen Namen und abweichenden Farbgebungen versehen. Auch hier kann die Konkurrenz mehr glänzen.
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