Heroes of the Storm

„Heroes of the Storm“ von Blizzard ist ein Spiel aus dem MOBA-Genre, das gerade Anfängern einen leichten Einstieg in die Materie ermöglicht.

 

Zu Beginn der Handlung, bevor das eigentliche Spiel anfängt, schlüpft man in die Rolle des mächtigen Kriegers James Raynor, der auserwählt wurde, um sich in einer der epischen Schlachten, die im Nexus stattfinden, zu beweisen. Hier lernt der Spieler den grundlegenden Ablauf der Kämpfe und kann sich zudem unter Anleitung seines Begleiters mit der Steuerung vertrautmachen sowie sich anhand von Trainingskämpfen in stressfreier Umgebung in der Welt zurechtfinden.

Nach Abschluss des Trainingsmodus wird man schließlich ins „wahre Leben“ entlassen und kann ab diesem Zeitpunkt zusammen mit anderen Spielern gegen computergesteuerte Gegner kämpfen oder sich in epischen Schlachten Mann gegen Mann beweisen. Hierbei können entweder eigene Spiele eröffnet oder bestehende Matches von anderen Nutzern aus einer Liste ausgewählt werden.

Noch bevor man letztlich ins Kampfgeschehen eintaucht, kann der eigene Held vor jedem Gefecht im Nexus aus einer Reihe von verfügbaren Charakteren ausgewählt werden. Dabei stehen unter anderem bekannte Figuren aus erfolgreichen Blizzard-Spielen wie beispielsweise Diablo, Warcraft und StarCraft zur Wahl. Dank der sogenannten Heldenrotation, die es einem ermöglicht, kostenlos wöchentlich wechselnde Charaktere auszuprobieren, stehen hier viele verschiedene Kämpfertypen zur Wahl.

 

Der Nexus, das geografische Zentrum der Kämpfe, ist ein kosmischer Sturm, in dem Welten der unterschiedlichsten Art aufeinanderprallen, wodurch es zu zahlreichen kriegerischen Handlungen kommt. Daher variieren auch die Schauplätze von Kampf zu Kampf, je nachdem in welchem Winkel des Nexus man sich gerade befindet. Den Kriegern, die an den Gefechten im Nexus teilnehmen, winkt grenzenloser Ruhm, vorausgesetzt sie kehren siegreich vom Schlachtfeld zurück.

 

Gameplay:

 

Vor Beginn des Spiels stehen vier Schwierigkeitsgrade, nämlich Anfänger, Freizeitspieler, Veteran und Meister, zur Auswahl. Je nach MOBA-Erfahrung findet hier jeder Spieler die passende Stufe, um entsprechend der eigenen Fähigkeiten Spaß an „Heroes of the Storm“ zu haben.

Die Steuerung der eigenen Spielfigur erfolgt in erster Linie über die Maus. So bewegt man sich per Rechtsklick durch die Welt und kann mit der linken Maustaste einen Standardangriff ausführen. Dieser ist jederzeit verfügbar und muss sich nach Benutzung nicht wieder aufladen. Hält man zusätzlich die A-Taste gedrückt, lassen sich bestimmte Gegner mit dem Angriff attackieren.

 

Da der Standardangriff innerhalb der Kämpfe aber meist nicht genug Schaden verursacht, stehen jedem Charakter, je nachdem für welche Klasse sich der Spieler vor dem Kampf entschieden hat, unterschiedliche Spezialangriffe und -fähigkeiten zur Verfügung. Diese werden mithilfe der Tastatur angewählt und setzen dem Gegner in der Regel deutlich mehr zu, als die gewöhnliche Attacke. Einige dieser Fähigkeiten rufen zudem Statusveränderungen hervor, die die gegnerischen Truppen schwächen, oder ermöglichen es dem Spieler, mehrere Gegner auf einmal zu erwischen. Im Gegensatz zum regulären Angriff lassen sich diese Fähigkeiten nicht mehrmals hintereinander verwenden, sondern müssen sich erst über einen gewissen Zeitraum wieder aufladen. Die Abklingzeit wird auf dem Bildschirm anhand eines Countdowns angezeigt, sodass es jederzeit ersichtlich ist, wann die Attacke wieder benutzt werden darf.

 

Neben den gegnerischen Helden, die die Hauptgegner der verschiedenen Kämpfe darstellen, müssen auch diverse andere Feinde auf dem Weg zum Ruhm beseitigt werden. Dabei muss sich der Spieler neben schwachen Bodentruppen, die dafür meist im Rudel auftreten, auch mit stark gepanzerten Türmen herumschlagen, die einem immer wieder den Weg versperren. Diese verfügen aber nicht nur über eine hartnäckige Panzerung, sondern teilen zudem so viel Schaden aus, dass hier grundsätzlich Vorsicht geboten ist. Glücklicherweise handelt es sich bei Türmen und sonstigen Befestigungen aber um statische Gegner, die nur über eine gewisse Reichweite verfügen, wodurch sie mit Fernangriffen sehr gut in Schach gehalten werden können. Der genaue Angriffsradius dieser unbeweglichen Ziele wird dem Spieler anhand eines roten Kreises angezeigt, der diesen Gegnertyp stets umgibt.

 

Wird ein Gegner im Kampf besiegt, erhält das gesamte Team dafür Erfahrungspunkte und steigt gleichmäßig auf. Gleiches gilt für das gegnerische Team, wenn einer der eigenen Helden besiegt wird. Die aktuelle Stufe jedes Teams wird mittig am oberen Bildschirmrand dargestellt. Im Laufe eines Gefechts sammelt man dadurch nach und nach genug Erfahrungspunkte, um neue Talente freizuschalten. Mit deren Hilfe werden entweder neue Fähigkeiten erlernt oder bereits bestehende um zusätzliche Attribute erweitert. Ist ein neues Talent verfügbar, wird es dem Spieler in der linken unteren Bildschirmecke angezeigt und lässt sich daraufhin direkt erlernen und einsetzen. Eine Übersicht über die verschiedenen Talente und Fähigkeiten erhält man, wenn man mit der N-Taste die Talentübersicht aufruft. Auch hier ist es möglich, die Talente des eigenen Charakters anzupassen und ihn entsprechend der eigenen Vorstellungen zu individualisieren.

 

Wenn die eigene Figur Schaden erleidet, gibt es mehrere Möglichkeiten, um sich aus der prekären Lage zu befreien. Die einfachste Variante ist es, sich umgehend aus den Kampfhandlungen zurückzuziehen und einen möglichst großen Abstand zwischen sich und die Gegner zu bringen. Da der Energiebalken sämtlicher Gruppenmitglieder bei einem Stufenaufstieg wieder aufgefüllt wird, ist es in der Regel nur eine Frage der Zeit, bis man wieder einsatzfähig ist. Wenn es einmal schneller gehen muss oder einfach kein ruhiger Ort in der Nähe ist, an den man sich zurückziehen kann, gibt es auf der gesamten Karte immer wieder sogenannte Heilbrunnen, an denen sich die Lebensenergie auffüllen lässt. Allerdings ist es auch hier möglich, dass der nächste Brunnen ein gutes Stück entfernt ist und daher nicht mehr rechtzeitig erreicht werden kann. In diesem Fall steht den Spielern außerdem ein Ruhestein zur Verfügung, der die Spielfigur umgehend heilt und sämtliche Attribute wieder auffüllt. Der Nachteil dieser Art des Regenerierens ist es, dass man nach der Heilung an den Anfang der Karte zurückteleportiert wird und den gesamten Weg ein weiteres Mal zurücklegen muss.

 

Doch auch wenn einmal jede Hilfe zu spät kommt und der eigene Held das Zeitliche segnet, ist der Kampf noch nicht vorbei. In diesem Fall wird man zur eigenen Basis zurückversetzt und muss dort eine gewisse Zeit lang warten, bis man schließlich erneut ins Spielgeschehen eingreifen darf. Die Zeitspanne, die es zu warten gilt, wird nach jedem Tod der Spielfigur innerhalb eines Gefechts länger.

 

Das Hauptziel, das am Ende der Kämpfe in der Regel erreicht werden muss, um das Schlachtfeld siegreich zu verlassen, ist die Zerstörung der gegnerischen Basis. Im Laufe eines Gefechts gibt es aber auch immer wieder kleinere Zwischenziele, die einem den Weg dorthin erleichtern. Sämtliche Aufgaben, egal, ob optional oder nicht, werden standardmäßig auf der rechten Seite des Bildschirms angezeigt und sind dort zu jeder Zeit ersichtlich. Außerdem sind die Ziele sowie wichtige gegnerische Stützpunkte auf der übersichtlichen Minikarte markiert, die ebenfalls Teil des Spielfensters ist. Dort lässt sich zudem erkennen, wo gerade kämpferische Handlungen stattfinden und wie man sich vielleicht auch um diese herumbewegen kann, um die Basis des Gegners schneller zu erreichen und mit einem Überraschungsangriff in Gefahr zu bringen. Grundsätzlich gibt es mehr als einen Weg, um zu den verschiedenen Zielen zu gelangen. Es bleibt dem Spieler also selbst überlassen, wie er sich durch die Spielwelt bewegt. Auf diese Weise ist es auch möglich, sich mit den eigenen Teammitgliedern entsprechend abzusprechen und gegnerische Truppen von mehreren Seiten einzukesseln. Wem die Wege, die es zurückzulegen gilt, zu lang sind, der kann immer und überall per Knopfdruck auf ein Reittier zurückgreifen, das einen deutlich schneller voranbringt.

 

 

Grafik:

 

Die Introsequenz, die beim ersten Starten des Spiels zu sehen ist, überzeugt durch detaillierte Gesichter, hochauflösende Effekte und realistische Bewegungen. Im eigentlichen Spiel wird dagegen eher auf eine atmosphärische Gestaltung der Welten gesetzt, als auf hohen Detailreichtum. Das ist aber natürlich auch dem Genre geschuldet und stört im Spiel keinesfalls. Im Gegenteil: Die Schauplätze kreieren die passende Stimmung für die Schlachten und sorgen für einen gelungenen Rahmen.

 

 

Sound:

 

Während in der Introsequenz noch harte, instrumentale Rockklänge das dort gezeigte Geschehen untermalen, dominieren im späteren Spielverlauf pathetische Orchestersounds. Diese unterstreichen die heroischen Taten der Helden auf dem Schlachtfeld und wirken manchmal fast schon etwas zu dick aufgetragen. Dennoch gibt es an der musikalischen Umsetzung qualitativ nichts zu meckern.

Die Sprachausgabe des Spiels ist zu hundert Prozent auf Deutsch gehalten, wodurch die witzigen Sprüche des eigenen Kämpfers, der nahezu jede Aktion kommentiert, für jeden verständlich sind.


Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass „Heroes of the Storm“ ein durch und durch gelungenes MOBA-Game ist, das aufgrund seiner einfachen Handhabung vor allem Genre-Neulingen sehr stark entgegenkommt. Durch den individuell einstellbaren Schwierigkeitsgrad sollten aber auch fortgeschrittene Zocker auf ihre Kosten kommen und ihren Spaß an dem Blizzard-Titel haben. Die große Auswahl an Charakteren sowie der angeschlossene Shop ermöglichen es zudem, das Spielerlebnis individuell dem eigenen Geschmack anzupassen. Abgerundet wird „Heroes of the Storm“ durch eine hochwertige grafische und akustische Umsetzung, die den passenden Rahmen für die heroischen Taten im Nexus schafft. (Daniel Walter)


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