Obwohl bereits der dritte Teil der Van-Helsing-Reihe erschienen ist, beschert der Entwickler die Fangemeinde nun mit einem Final Cut der Serie. Alle drei Teile wurden zu einem zusammengefasst, so dass sich die gesamte Geschichte von Van Helsings Sohn am Stück durchspielen lässt. Ob dieses Komprimieren geklappt hat, soll dieser Test klären. Wer bereits alle drei Teile sein Eigen nennen darf, bekommt den Final Cut als Goodie kostenlos.
Vantastisch?
Die Serie "The Incredible Adventures of Van Helsing" ist, um es gleich klarzustellen, ein "Diablo"-Klon. Wer bereits einen Teil davon gespielt hat, wird sich ohne Weiteres bei Van Helsing zurechtfinden. Look & Feel passen wie die Faust aufs Auge der Teufelsfratze. Gespielt wird aus einer Isoperspektive heraus mit Tastatur und Maus, wobei erstere auch gerne weggelassen werden kann. Alle Menüs sind per Maus erreichbar und sinnvoll, im Sinne von nicht störend, über die Bildschirmränder verteilt. Ein paar kleine Unterschiede zur Mutter aller Hack-&-Slash-Spiele gibt es jedoch, und die können sich sehen lassen.
Van Helsings Sohn prügelt sich im Spiel zusammen mit seiner Begleiterin Lady Katharina, einem weiblichen Geist, durch ein Karpaten-ähnliches Gebiet. Dass Menschen und Geister ganz gut kooperieren können, wurde in der "Blackwell"-Adventure-Reihe bereits zur Genüge bewiesen. Werwölfe, streunende Geister und ähnliche Halloween-Akteure dürfen massenhaft gemetzelt werden. Dem Hauptcharakter wird dabei eine von insgesamt sechs Klassen zugewiesen. Diese sind RPG-typisch entweder eher auf Beschwörung, Magie, Fern- oder Nahkampf ausgelegt. Im ersten Teil gab es lediglich drei Charakterklassen, die "Rückportierung" hat so weit jedoch ganz gut geklappt. Die Schwächen des Debüttitels wurden ausgebügelt.
Having Van?
Besonderheiten bei Van Helsing sind Essenzen: Waffen und Rüstungen können damit aufgefüllt werden, um diese zu verbessern. Das funktioniert ein wenig anders, als mit den bekannten Edelsteinen aus der "Diablo"-Reihe, aber eben auch nur ein wenig. Vorbildlich sind die Händlermenüs, in denen angelegte Ausrüstungsgegenstände direkt verkauft sowie an- oder abgelegt werden können. Der Übergang zwischen Händlermenü und eigentlichem Inventar ist somit quasi nahtlos, was einiges an Zeit spart. Da wurde wirklich scharf nachgedacht. Selbst aktuelle Toptitel wie "The Witcher 3" können sich da eine Scheibe abschneiden. Neben Perks gibt es verschiedene Auren, welche durch Hochstufen aktiviert werden können. Einen großen Unterschied macht das jedoch nicht aus. Heiltränke müssen nicht hundertfach herumgetragen werden, denn ein einziger, der sich à la "Tischlein deck dich" von alleine wieder befüllt, schont das Inventar gehörig.
Im Einzelspielermodus steht die Storykampagne zur Wahl, es darf aber auch eine beliebige Karte ausgewählt werden. Wer sich lieber mit seinesgleichen balgt, darf in den Mehrspielermodus wechseln. Die Quests sind ebenfalls genretypisch: meistens läuft es auf "Hol' mir dies, töte jenen" heraus. Dabei webt sich die Story recht gut in die Metzelsequenzen ein, so dass nie Langeweile entsteht.
Bist du ein Van?
Die Steampunk-Atmosphäre ist düster gehalten und orientiert sich damit eher an älteren RPGs. Ein leichter Weichzeichner scheint immer über dem Bildschirm zu liegen. Technisch ist "The Incredible Adventures of Van Helsing: Final Cut" auf einem aktuellen Stand: DirectX 9 und 11 sowie OpenGL werden unterstützt. Gesamt betrachtet liegt das Spiel grafisch irgendwo zwischen "Diablo II" und "Diablo III", ist dabei ganz gut skalierbar. Inwieweit DirectX 11 wirklich genutzt wird, bleibt fraglich. Die übertriebenen Physik-Effekte des dritten Diablo-Teils wurden weggelassen, eine hoch aufgelöste Grafik fehlt jedoch ebenso.
Wirklich heraus sticht der Humor des Spiels. Lady Katharina ist trotz ihres arg blassen Teints eine Frohnatur und streitet gerne in ihrem osteuropäischem Akzent mit dem immer leicht genervten Van Helsing. Wer kann, sollte sich das Spiel in englischer Originalsprache zu Gemüte führen. Die deutsche Sprachausgabe ist nicht wirklich schlecht, aber wie fast immer geht doch einiges an Wortwitz verloren. Das gesamte RPG-Genre sowie verschiedene popkulturelle Memen werden verballhornt, ohne jedoch ins Alberne abzurutschen. Ein wenig Aufpassen ist gefragt, sonst entgehen dem Spieler die feinen Anspielungen. Eine doppelköpfige Kuh ist dabei noch mit das harmloseste. Was stört? Im Grunde nur eine einzige Sache: die Kamera ist nicht drehbar. Die Spielwelt ist komplett statisch, was manchmal zu ein wenig Frust führt. Schatztruhen sind oftmals nur auf Schleichwegen zu erreichen; den Anfangspunkt dahin zu entdecken, ist aufgrund des angesprochenen Mankos manchmal wirklich sehr abenteuerlich. Oftmals bleibt man dabei an den zahlreichen Bäumen hängen, während man versucht, sich seinen Weg zum begehrten Goldschatz zu erklicken. Als kleinere Schwäche kann die Musik im Spiel genannt werden. Da ist der "Diablo"-Spieler vielleicht auch ein wenig zu verwöhnt. Qualitativ kommt der Soundtrack des Final Cuts nicht an den epischen Soundteppich des Originals heran, sondern klingt eher nach Flickwerk. So einiges erscheint zu gewollt und unstrukturiert.
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