Cultist Simulator Review

PC/ Sim

Cultist Simulator ist… ehrlich gesagt, ein bisschen schwer zu beschreiben. Es ist ein Kartenspiel mit Ressourcen- und Zeitmanagement. Du fängst an und merkst, dass du keine Ahnung hast, was du eigentlich tust. Es gibt kein Tutorial. Du kannst nichts anderes machen, als es einfach zu probieren und Fehler zu machen, bis du stirbst. Dann fängst du wieder von vorne an und wirst aus diesen Fehlern lernen, aber dafür andere machen. Du wirst deinen eigenen Kult organisieren müssen, wobei die wenigen Anweisungen, die gestellt werden, nicht wirklich aussagekräftig sind und dir nichts über die möglichen Konsequenzen sagen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass du in einer nicht gewinnbaren Situation landest, sehr hoch.

Geschichte & Ablauf

Du spielst Joe Schmoe, einen Mann der gerade seinen Job verloren hat. Dein Leben ist düster und alles um dich herum sieht schlecht aus. Du kämpfst im Grunde genommen nur um den besten Eeyore Impression Award und dann bekommst du auf magische Weise eine Menge Geld. Wie wirst du dieses Geld auf lange Sicht nutzen? Wie erschafft man einen weltbewegenden Kult? Dies sind Fragen, die du durch ernsthafte Versuche und mit viel Aufmerksamkeit beantworten wirst.

Aktionen werden mit Karten ausgeführt und das Ziehen bestimmter Karten löst einen Timer aus. Nachdem der Timer abgelaufen ist, erntest du die Früchte deines Handelns und alles beginnt wieder von vorne. Du besitzt finanzielle Mittel auf die du immer ein Auge werfen musst, da man aus verschiedenen Kategorien ziehen kann, wie z.B. Überleben, Gesundheit, Vernunft und Leidenschaft. Du brauchst einen Job, um zu überleben und du kannst einige der vorher genannten Attribute zu solch einem Zweck festlegen, aber das wird Stress verursachen und dies kann nicht noch einmal verwendet werden, bis der Timer wieder abgelaufen ist. Einige Jobs fordern z.B. Hingabe, welche sich als Steuer auf deine Leidenschaften manifestiert, während andere das nicht tun, so dass dir die Entscheidungsfreiheit überlassen wird. Andere Jobs generieren viel Geld, kommen aber mit langen Arbeitsstunden, welche dich deprimieren können, während andere wiederum kaum Geld einbringen, aber dich dafür einigermaßen zufrieden halten und umgekehrt. Wenn du deprimiert bist (oder verzweifelt), musst du Wege finden, um dich zu entlasten (z.B. Drogenkonsum), aber diese „Heilmittel“ können so manche Probleme verursachen und diese musst du auch wieder irgendwie lindern.

Während du spielst, schaltest du andere Dinge frei, auf welche du wieder deine Ressourcen verwenden kannst. Du kannst im Verlauf dieses Spiels träumen, studieren, suchen, reden und vieles mehr. Bei jeder Aktion, die du ausführst, werden jedoch gelegentlich auch schlechte Dinge geschehen. Du kannst krank werden, in Verzweiflung verfallen und deine Handlungen können als merkwürdig angesehen werden und plötzlich hast du somit Ermittler auf deinen Fersen, die versuchen werden dir ein Ende zu setzen. All dies kann zu einer Menge Drehtellerrotation führen und jedes Mal, wenn etwas Neues zum Tisch hinzugefügt wird, startet ein weiter Timer und es tauchen weitere Teller zum Drehen auf.

Wenn du all das kombinierst, wirst du langsam anfangen können, Leute für deinen Kult zu finden. Dein Kult kann auf vielen Dingen basieren und du kannst unzählige Arten von Anhängern haben, alle, die verschiedene Dinge machen, wie z.B. ein Mitglied, dass dir die Ermittler vom Hals hält oder eins, dass deine Gegner aus dem Hinterhalt eliminiert. Inmitten des Geschehens ist es manchmal schwer, zu verstehen, was genau was verursacht. Ich musste mir externe Notizen machen, nur um mich daran zu erinnern, wie man einen bestimmten Effekt erzielt, einfach, da es so viele Optionen gibt, die alle nur vage beschrieben sind und es keine andere Möglichkeit den Überblick über das Spiel zu behalten. Wenn jedoch alles einmal läuft und dein Kult Fortschritte macht, macht es wirklich Spaß, alles zu managen, obwohl man weiß, dass all dies jeden Moment auseinanderbrechen könnte.

Grafik & Ton

Cultist Simulator besitzt eher simple Grafiken, die in einer kalten Farbpalette mit lebendigen Akzenten auf den Karten präsentiert werden. Es gibt viele kartentypen, Symbole und Hintergrundeffekte, welche teilweise einen sehr drastischen Farbkontrast darstellen. Dies kann dazu führen, dass manche Momente im Spiel schon etwas von Jump-Scares haben bzw. dass diese Angstgefühle hervorrufen können. Dies ist auf unerwartete Weise ziemlich effektiv.

Die Musik ist auch sehr düster angelehnt und passt sich dem Verlauf des Spiels an. Die Musik wird sich verändern, anhängig von deinem Status und dem Spielgeschehen. Dennoch sind die Übergänge flüssig und fühlen sich natürlich an, was der Atmosphäre des Spiels sehr zugute kommt, besonders wenn man bedenkt, wie simpel das Spiel ansonsten aufgebaut ist.

Mein einziger Kritikpunkt hinsichtlich der Ästhetik ist, wie klein der Text auf vielen Karten aufgeschrieben ist. Man hat zwar die Möglichkeit zu zoomen, aber zoomen und dabei den Bildschirm zu bewegen und den Bildschirm jedes Mal wieder neu auszurichten, kann etwas nervig sein.


Fazit

Das Spiel ist einzigartig hinsichtlich seines Designs und der Ausführung. Dies ist aber nicht unbedingt eine gute Sache. Das Fehlen eines Tutorials verkompliziert das Spiel unnötig und die Notwendigkeit für externe Notizen, um sich an einfache Dinge zu erinnern, stört den Spielfluss. Das Spiel ist so schwierig, dass es nur Hardcore-Fans dieses Genres weit genug schaffen, um die einzigartige Erfahrung mit diesem Spiel zu machen.




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Cultist Simulator
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