Shenmue III

2015 startete Ys Net eine Kickstarter Kampagne, nachdem Sega Shenmue an Suzukis Firma lizenzierte. In nicht mal sieben Stunden, wurde das Ziel von 2 Millionen US-Dollar erreicht. Damit war Shenmue III einer der erfolgreichsten Kampagnen, die es gab. Am ende wurden es dann sogar mehr als 6 Millionen US Dollar.

Während der Entwicklung, konnten Unterstützer der Kampagne bei einem Voting mitmachen und für die Ideen stimmen, die sie gerne im Spiel Später hätten.

Vieler dieser Ideen wurden umgesetzt und Shenmue III wurde letztendlich zu dem Spiel, welches sich die Community seit 18 Jahren wünschte. Das eigentliche Problem des Spieles ist aber, dass seine Geschichte genau da weitergeht, wo Teil 2 mit einem großen Cliffhanger beendet wurde. Spieler die also Shenmue I und Shenmue II nicht kennen, werden Probleme haben die Story in Shenmue 3 zu verstehen, nicht nur, weil sie die Vorgänger nicht kennen, sondern weil die Story sehr langsam aufgebaut wird, so könnte man quasi die Spielzeit von 10 Stunden in 5-6 Sätze erzählen, während die ganze Geschichte aber eine Spielzeit von 30-40 Stunden vorrausetzt, denn das beste hebt man sich ja für gewöhnlich für den Schluss auf. Und welch Überraschung, Shenmue III endet ebenfalls wieder mit einem Cliffhanger.

Story:

Ryo Hazuki unser Protagonist, ist auf der Suche nach dem Mörder seines Vaters und dem Geheimnis des mysteriösen Phönix-Spiegels der sich in der chinesischen Provinz befindet. Er findet Unterschlupf bei der jungen Shenhua, dessen Vater - ein Steinmetz - ebenfalls verschwunden ist. Gemeinsam begeben sich die zwei auf Spurensuche im nahegelegenen Dorf Bailu.

Gameplay:

Shenmue III ist ein typisches Abendteuer-Spiel, bei dem wir uns mit verschiedenen Charakteren unterhalten, die Spielwelt erkunden, kleinere Missionen und Aufträge annehmen, mit NPC`s kämpfen um im Martial Art Ranking höher steigen zu können, uns die Zeit mit Minispielen vertreiben und unsere Hautmission erfüllen.

Grafik und Musik:

Die Grafik ist hübsch und es gibt sehr viele Details, die Charaktere haben alle ihren eigenen Scharm, die Umgebung sieht toll aus, vor allem die Kirschblüten. Betrachtet man aber Shenmue III mit aktuellen Spielen, merkt man sehr schnell, dass die Grafik eigentlich schon ziemlich gealtert ist. Der Soundtrack hingegen ist ein wirklicher Ohrenschmaus, vor allem dann, wenn man Asiatische Musik liebt. So hat man im Dorf und beim erkunden schöne Entspannte Musik, bei der man sich tatsächlich so fühlt, als wäre man in China. Bei Kämpfen dagegen wird die Musik etwas schneller, man hört teils auch Trommeln dabei, die die Kampfeslust nur so herausfordert.

Das Contra für jüngere Spieler:

Die neuere Generation, die nun ein Modernes Abenteuer- Open-World Spiel erwartet mit einer Triple-A Grafik, einer Bomben Geschichte und viel Action, wird hier leider zu kurz kommen. Vor allem dann, wenn sie keinerlei Bezug auf die Spiele-Serie bisher hatten.

Die meiste Zeit sind wir damit beschäftigt von A nach X zu laufen um zu erfahren, dass wir doch zu P sollen, der uns wiederum dann zu C schickt, während unserer Suche, stoßen wir immer wieder auf unsichtbare Wände, die uns nicht hindurchlassen oder unser Protagonist dreht um und sagt „Ich muss mich noch im Dort umsehen“ oder ähnliches. Die Menüs wirken etwas verstaubt und für jüngere Spieler sicher ungewohnt, die Dialoge sind oft ziemlich schwach und unser Protagonist scheint manchmal auch nicht zuzuhören oder es zu verstehen.

Aufgaben wiederholen sich und werden schnell repetitive, Dialoge lassen sich nicht wegdrücken und es gibt Missionen in denen wir unzählige Schubladen öffnen müssen um etwas zu suchen, diese Schubladen müssen mit jeweils zwei Klicks bestätigt werden, was das ganze Gameplay in die länge zieht.

Unsere Ausdauer sinkt, je mehr wir rennen, das heißt, wir müssen um sie zu füllen jede Menge essen, störend ist dies vor allem beim Erkunden. Um zu essen brauchen wir Geld, das wir uns durch Holz hacken verdienen können oder durch verkaufen von Kräutern, sofern wir diese gefunden haben. Ersteres gibt das meiste Geld und ist eine gute Verdienstmöglichkeit, aber eben auch extrem repetitive.

Genau was Fans wollten:

Wer noch aus der Zeit der PS1- und 2-Ära, sowie Dreamcast-Ära kommt, wird genau das an Shenmue III lieben, was für jüngere Spieler eine Pein sein könnte. Das Spielgefühl ist exakt das, was es auch vor über 18 Jahre schon war. Es ist fast so, als hätten die Entwickler das Spiel von damals ins Jahr 2019 teleportiert und nichts verändert, außer die Story natürlich dort fortzusetzen, wo Shenmue II aufhörte.

Wir können also nach wie vor, stumpfe Dialoge führen, Holz hacken um Geld zu verdienen, damit wir uns im Laden etwas zu essen kaufen können oder einfach für Minispiele ausgeben. Trainieren um besser und stärker zu werden oder einfach wenn Story technisch möglich, auf Entdeckungsreise gehen.