Madden NFL 21
Für Sportfans die keine Lust auf Fifa und Co. haben, gibt es wieder Nachschub mit Madden NFL, doch lohnt sich der Titel, wenn man bereits den Vorgänger hat und kein Interesse am Ultimate Team hat oder dank der Corona-Krise eher nicht so?
Anpassungen statt Änderungen
Gut, die Sport Spiele spielen sich selten wie komplett neue Games und auch andere Entwickler bauen immer dieselben Mechaniken in ihre Spiele, doch bei Madden NFL 21 zündet das ganze nicht so richtig, zumindest nicht bei mir. Das Spielprinzip bleibt gleich, wie soll sich das natürlich auch ändern, wir reden hier immerhin von Football, dem Spiel, das bereits hundert Regeln und Spielzüge hat.
Das Gameplay hingegen wurde minimal angepasst und spielt sich jetzt wesentlich leichter und langsamer. Das Tempo sowie bestimmte Spielzüge wurden nämlich abgeschwächt. Es gibt eine neue Pass-Rush-Steuerung, die ermöglicht euch, jegliche Abwehraktionen über eine Bewegung mit dem rechten Stick auszuführen. Somit müsst ihr nicht mehr wie wild auf die Tasten hämmern und schont euren Controller oder eure Tastatur. Ebenfalls verbessert wurde eure KI, die nun effektiver Gegner aufhält den First-Down-Marker zu erreichen.
Schnapp dir den Ball
EA Sports führte noch ein paar weitere Änderungen ein, die ich recht cool finde und das Spiel etwas lebendiger gestalten, wir können nämlich jetzt auch während wir getakelt werden den Ball noch werfen, um das ganze aber nicht so einfach zu machen, wurde natürlich auch an der Passgenauigkeit geschraubt, so ist es viel schwerer unter Druck genau zu passen, das kann bis zu einer Interception führen im Spielverlauf, man sollte also behutsam sein und genau überlegen ob es sich lohnt. Die Running Backs können dank des Skill Sticks jetzt mehrere Moves miteinander verketten, während Quarterbacks den ball noch schneller los werden als bisher.
Superstar- und X-Factor-Fähigkeiten
Die Superstar- und X-Factor-Fähigkeiten wurden in Madden NFL 20 eingeführt und kommen mit leichten Anpassungen auch in Madden NFL 21 zum Zuge, es gibt nun bspw. den "Avalanche"- und den "Anklebreaker"-Skill. Weitere Anpassungen wären noch beim Play Calling, Zeitmanagement, zusätzliche Strafen für „Illegal Contact“ sowie aktualisierte Playbooks.Bei Fifa klappte es gut
Wie in Fifa wollte man in Madden NFL auch einen Story-Modus (Face-of-the-Franchise-Modus) einfügen, der noch mehr Spielspaß bringen sollte, leider scheitert aber dies bei Madden NFL 21 durch die erzwungene Dramatik, die ins Spiel gesteckt wird und die gekürzten Spiele. Ihr Spielt nämlich als Junges Talent, der sich seinen Weg von der Highschool in die NFL bahnt aber nur die zweite Geige spielt. Euer Kamerad der an erster Position ist, hat aber einen Herzfehler, weswegen ihr für ihn beim letzten Spiel im finale antretet. Das Problem an allem ist, dass der Couch dies nicht erfahren darf, denn das wäre schließlich das Ende der Karriere für euren Kumpel. Habt ihr danach euer Team ausgewählt, gibt es nur noch die Highlights und nicht wie im Vorjahr die komplette Saison. Der Weg führt euch also zwangsweise dazu, den Super Bowl zu gewinnen. Die hässlichen Charaktermodelle und die unvertonten Sequenzen machen das ganze nicht besser. Hätte man hier dieselbe „liebe“ wie in Fifa reingesteckt, hätte tatsächlich was draus werden können, dass auch beim zweiten Durchspielen noch Spaß macht mit anderen Entscheidungsoptionen dann zur Auswahl.