Amnesia: Rebirth

PC

Der dritte Teil der Amnesia-Serie „Rebirth“ erschien am 20.10.2020 und stammte von den Entwicklern und Publisher Frictional Games, die bereits den ersten Teil von Amnesia veröffentlichten wie auch das Kult Spiel Soma und die Penumbra-Spieleserie. Doch verspricht der dritte Teil wieder ausreichend Horror-feeling?
 

Story und Handlung

In Amnesia: Rebirth spielen wir als die Protagonistin Tasi Trianon, die mit ihrem Ehemann in einem Flugzeug sitzt, das nach starken Turbulenzen in der Wüste Algeriens abstützt. Als Überlebende wachen wir im stark beschädigten Flugzeugteil auf und finden keine Menschenseele in der Umgebung. Außerhalb des Flugzeuges finden wir Reste der Maschine, verteilte Klamotten und Fußspuren. Auf der Suche nach ihrem Ehemann, macht sich Tasi auf die Suche nach einem Dorf, in dem sie hofft die Überlebenden zu finden. Während ihrer Reise begegnet sie alte Tunnel, Häuser und Ruinen, wie auch seltsame Orte die sich nur mit einem magischen Kompass öffnen lassen.

Als Tasi müssen wir ihre Ängste überwinden und weiter machen, egal wie schwer es uns fällt, schließlich haben wir eine Familie zu beschützen, für die es sich zu kämpfen lohnt, egal ob schmerzen oder der Tod selbst, es muss weiter gehen. So lernen wir immer mehr über Tasi, ihre Freunde, Familie und andere Figuren kennen und müssen dabei Rätsel lösen und uns vor Kreaturen verstecken, die uns so real erscheinen, dass wir (Tasi) vor Angst sogar kollabieren.

Jump-Scare und Horror

Eigentlich bin ich kein Fan von Spielen wie Amnesia, Outlast usw. aber ich liebe Horror allgemein, sei es in Filmen (Asiatische bevorzugt) oder in Spielen. Der Markt gibt nur leider nichts mehr her das annährend an Silent Hill, Rule of Roses oder Siren und Project Zero rankommt, also nimmt man was man bekommen kann. Nach dem aber die letzten Jahre schon einige gute Spiele kamen wie Maid of Sker, The Beast Inside und Song of Horror (welches mich sehr positiv überraschte) wollte ich auch Amnesia: Rebirth eine Chance geben. Ich muss sagen, die ersten zwei Stunden waren ziemlich langweilig und die paar Jump-Scare waren zu Beginn ganz nett und ja, ich habe mich sogar tatsächlich 2x erschrocken, allerdings wiederholten sich die Jump-Scare ständig und es wurde zu repetitiv, Das erste Monster das ich dann begegnete … naja … Horror? Nein, nicht für mich. Der Horror ist wirklich repetitiv und kommt einfach nicht wirklich zu Stande, weil es einfach an der richtigen Atmosphäre fehlt finde ich, oder aber ich bin einfach zu abgehärtet, was ja auch gut sein kann. Es fehlt dieses Gefühl, da könnte gleich was aus der Ecke springen, was wohl auch an dem lächerlichen Monster liegt. (mehr gleich weiter unten)

Atmosphäre geht flöten, dafür wird die Story besser

Während also die Atmosphäre beim Spielen völlig flöten geht, was zumindest den Grusel Faktor angeht, wird zum Glück die Story besser und hier bin ich wirklich froh, weiter gemacht- und nicht nach 2 Stunden aufgehört zu haben, wie ich es wollte. Puzzle für Puzzle wird die Geschichte in Amnesia: Rebirth langsam zusammengesetzt, wir kommen an interessante orte an, die uns einen größeren Einblick gewähren, zwar bleiben weiterhin viele Fragen offen, aber insgesamt animiert das Gameplay dann weiter zu machen, auch wenn man einfach keinen Horror mehr erwarten darf.

Lächerliche Monster

Ganz ehrlich? Die Monster sind der größte Witz in dem Spiel, zu beginn dachte ich noch, hoffentlich begegne ich nichts, als ich dann meinem ersten Monster, den man zwangsweise begegnet, begegnet bin und in die falsche Ecke lief, stand das komische Ding doch bewegungslos neben mir und versperrte mir den Weg. Nach gefühlt 5 Minuten, während die Angst von Tasi stieg, griff es mich an und ich „starb“. Man hat sich nicht mal die Mühe gemacht, hier eine Schockanimation oder Sequenz einzubauen. Okay dachte ich, egal. Später im Spiel begegnen wir dann erneut Monster, vor denen wir uns Verstecken müssen, die KI ist so dumm, ich habe mich direkt neben den Treppen versteckt, bei dem das Monster hochging, es lief einfach an mir vorbei. Als ich mich in Sicherheit sah, rannte ich einfach weg, das Monster rannte nach aber konnte nicht in den Tunnel zurück aus dem es kam, in dem ich nun war … langweilig …

Drei Enden

Es gibt im Spiel drei unterschiedliche Enden, wie bei den meisten Spielen natürlich das Gute und das Böse Ende, zusätzlich gibt es noch das „Versteckte Ende“.  Eins der Enden werdet ihr nach ca. 5-8 Stunden erreichen, je nach dem wie lange ihr für gewisse Rätsel benötigt und wie ihr die Umgebung erkundet, in der ihr euch frei bewegen könnt. Mir persönlich haben alle Enden sehr gut gefallen, weil es ein Horror Spiel ist, als Spieler, der sich nur auf die Story konzentriert und diesen Aspekt vergisst, hätten mich alle Enden enttäuscht.

Lichtquelle und Streichholz

Ich weiß nicht ob das ein Bug ist oder so gewollt, aber selbst die billigen Discounter Streichhölzer, brennen wesentlich länger als im Spiel. Man kommt kaum dazu drei Kerzen anzuzünden oder eine stehende Lampe schon geht das Licht aus, dasselbe ist auch mit der Öllampe, gefühlt brennt die mit 10 Ölfüllungen keine 30 Sekunden lang. So dass man sich oft einfach das anzünden spart und durch die Dunklen Gänge läuft als wäre nichts. Mal abgesehen von der Frage, wieso man die Kerze nicht mitnehmen kann und dort stehen lässt, genau wie die Öllampen die nicht an der Decke hängen.

Grafik und Sound

Grafisch macht Amnesia: Rebirth eine gute Rolle, bis auf einige Animationen und den langweiligen Monstern. Soundmäßig aber leider für ein Horror-Spiel zu schwach. Dennoch ist die eigentliche Atmosphäre ganz gut, zumindest wenn man das Spiel als Adventure-Rätsel Spiel betrachtet und nicht als ein Horror Spiel.

Trailer:


Fazit

Amnesia: Rebirth ist in meinen Augen kein Horror Spiel und kommt auch an den ersten Teil nicht ran. Sieht man es aber als Adventure oder Rätselspiel, hat es durchaus seine Daseinsberechtigung und kann als dieses empfohlen werden. Die Story fängt zu beginn sehr schwach an und auch das Gameplay zieht sehr langsam mit, doch nach den etwa zwei Stunden beginnt das Spiel an fahrt aufzunehmen, wir lernen interessante Orte kennen und die Story wird ansprechend.

Wer aber rein auf ein Horror Spiel aus ist, der sollte hier lieber einen Bogen machen und zu Song of Horror oder Maid of Sker greifen, die beide atmosphärisch sehr gelungen waren.


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