No one lives in heaven

PC

Das Deutsche Entwickler und Publisher Team SuR ENTERTAINMENT veröffentlichte am 11.06.2020 ihr erstes Spiel Namens „No one lives in heaven“, das sich RPG-Maker Fans unbedingt mal ansehen sollten, in meiner Review erzähle ich von meiner Erfahrung zum Spiel und merke direkt an, dass es auch eine kostenlose Demo gibt, mit der ihr euch selber vom Spiel überzeugen könnt.
 

Story und Handlung

Nachdem die große Ära der Späten 90er zu Ende ging, wurden RPG-Maker Spiele immer rarer und gerieten in den Hintergrund, inzwischen sind viele Jahre vorbei und die armen NPCs wurden einfach vergessen. Bis zu dem Tag, an dem du ins Spiel kommst und den vergessenen NPCs in „No one lives in heaven“ wieder Hoffnung gibst. Als einziger Mensch ist es deine Aufgabe den NPCs zu helfen, in dem du Hauptaufgaben und Nebenquests erfüllst um die Story voranzutreiben. In fünf unterschiedlichen Kontinenten musst du dich zahlreicher gefahren stellen und Entscheidungen treffen, die sich auf die Story auswirken.

Spiele wie du willst

In „No one lives in heaven“ gibt es keine bestimmte Reihenfolge die du befolgen musst, entweder widmest du dich erst den vielen Nebenquests und löst Rätsel, debattierst wie Sokrates, sammelst Pilze, Holz und andere Sachen oder du konzentrierst dich auf die Hauptmissionen und erkundest so die fünf Kontinente um zu erfahren wieso ausgerechnet du in „No one lives in heaven“ gelandet bist, in der du immer wieder  dein können in Arenas zeigen musst um bestimmte Gegenstände zu sammeln.

Kämpfen nur nebensächlich

Die meisten RPG-Maker Spiele sind ziemlich Grind lastig, man muss viel Kämpfen um im Level zu steigen, damit man die nächste Mission schafft und die unzähligen Bosse und feinde besiegt um im Spiel weiter zu kommen. In „No one lives in heaven“ ist es eher andersrum, natürlich gibt es auch hier Kämpfe wie die Arenakämpfe und Soldaten die wir besiegen müssen, aber alles andere ist Optional und selbst bei vielen Soldaten, haben wir immer die Entscheidung anders mit ihnen fertig zu werden als mit Gewalt.

Überall in der Spielwelt treffen wir auf Hunde, Katzen, oder Hühner, die wir einsacken können, diese Tiere können wir in Kämpfen wie Gefährten benutzen, sie kämpfen dann an unserer Seite für eine Runde, alternative können wir aber auch Später einen Magiespruch anwenden um eine Ratte herbei zu rufen, ähnlich wie damals die Guardian Forces (GF) bei Final Fantasy 8. Die Begleiter kämpfen aber nur eine Runde mit uns und verschwinden danach, egal ob sie noch genug Lebensenergie haben oder nicht. Es ist daher ratsam so viele wie möglich einzusammeln, denn die Monster sind ziemlich stark in „No one lives in heaven“, die Ratte dagegen kann jederzeit gerufen werden, solange wir genug Mana haben..

Jederzeit Speichern möglich

Eine sehr wichtige und nützliche Funktion ist, dass ihr euren Fortschritt jederzeit speichern könnt und dazu über 20 Slots zur Verfügung habt. Das Speichern ist auch während Mini-Spielen möglich (bspw. bei Spacerace). Zu beginn des Spieles werdet ihr auch gefragt ob ihr Auto-Save aktivieren wollt oder nicht, habt ihr dies mit „ja“ beantwortet, speichert das Spiel an wichtigen Stellen automatisch. Ich empfehle euch dennoch, so oft wie möglich zu speichern, denn man weiß nie, wo der nächste tot auf uns lauert. Aber auch bei Quests kann es sehr hilfreich sein, wenn ihr bspw. eine Entscheidung getroffen habt, die euch nicht mehr gefällt, nach dem ihr die Konsequenz gesehen oder gelesen habt.

Langer motivierender Spielspaß mit hohem Wiederspielwert

Ich liebe Nebenquests und wenn ich ehrlich bin, ist das bei den meisten RPGs meine Hauptbeschäftigung, bevor ich die Hauptquests weiter mache. Und genau da hat „No one lives in heaven“ sehr viel zu bieten, denn obwohl es wirklich extrem viele Nebenquests sind, fühlen sie sich nicht langweilig und repetitiv an. Sie machen Spaß und manche Quests sind auch wirklich witzig, bspw. können wir Streiche mit einem bestimmten NPC machen oder bei Shops klopfen und wegrennen. Aber auch die Texte sind wirklich gut und interessant gestaltet, genau wie die Charaktere selbst. Hier kann man locker über 20-30 Stunden nur mit Nebenquests verbringen.

Viel Liebe zum Detail und Spiel

Es wurde unheimlich viel Liebe in das Spiel gesteckt, das merkt man nicht nur an den Texten, den Quests und den schönen Charakteren, sondern vor allem auch am Level Design. Die Karten sind recht klein aber man sieht so viele unterschiedliche Orte und kleinere Städte, nichts ist überfüllt und man hat auch nicht das Gefühl als würde man immer die selben Häuser mit der selben Einrichtung sehen, alles ist abwechslungsreich gestaltet mit vielen kleinen unterschiedlichen Details. Sogar das Bad ist komplett benutzbar. Kaum ein Objekt im Spiel wurde einfach so daher geklatscht, klickt man bspw. auf einen Baum, erscheint ein Text der so wahr ist. Manchmal habe ich das Gefühl, das Spiel wurde nur für mich geschrieben und programmiert. Auch sehr schön finde ich die Kommunikation der Entwickler, die sich wirklich sehr um Bugs und Probleme bemühen und auch auf Feedback der Community eingehen oder mit Tipps helfen.

Grafik und Sound

Grafisch ist das Spiel wirklich sehr schön gestaltet, vor allem wenn man weiter zu den Kontinenten reist. Richtig gute Tag/Nacht Beleuchtung. Man muss aber ganz klar Pixel-Art und RPG-Maker Spiele mögen, wer hier eine AAA Grafik sucht, ist in diesem Genre am falschen Ort. Musikalisch wird das Spiel sehr gut begleitet, der Sound ist nicht Aufdringlich und passt sich den Situationen gut an, auch die Soundeffekte sind gut gelungen, alles in allem also sehr stimmig.

Trailer:

 


Fazit

Vampires Dawn, Licht und Finsternis und Feuer um Mitternacht und viele weitere RPG-Maker Titel gehörten zu meiner Top 10 Liste, doch so groß damals die Nachfrage war, so schnell verblasste sie wieder und irgendwann kamen immer weniger RPG-Maker Spiele, oder sagen wir besser, immer weniger wirklich gute, die einen fesselten. Und „No one lives in heaven“ ist seit langem genau das, was ich so vermisst habe in dem Genre, ein RPG-Maker Spiel mit Herz, bei dem es nicht darum geht schnelles Geld zu machen, sondern ein qualitativ Hochwertiges Spiel zu präsentieren, das Spaß macht, abwechslungsreich ist und eine richtig gute Story erzählt, die wir selbst formen dürfen. Trotz vieler Nebenquests fühlt sich jede Quest anders an und ist dadurch nicht so repetitiv, die Kämpfe sind mit einigen Ausnahmen nur optional und man muss nicht stundenlang Grinden um die Spielstunden zu pushen oder die nächste Hauptquest schaffen zu können. Die Charaktere sind witzig und haben alle einen eigenen Charakter, die Texte sind abwechslungsreich, mal witzig, mal ernst mal ganz normal. Aber eigentlich nie so, dass ich das Gefühl hatte, sie schnell weg zu klicken, wie bei manch anderen Spielen.

Ich kann „No one lives in heaven“ nur wärmstens empfehlen, selbst wenn für viele der Preis von knapp 18€ zu teuer erscheint, ihr bekommt hier wirklich sehr viel geboten und die Spielzeit die ihr hier investiert ist echte Spielzeit, kein Grinden oder nerviges Questen nur um weiter zu kommen, probiert die Demo am besten selbst aus und macht euch ein eigenes Bild vom Spiel, ich bin sicher wenn ihr das Genre mögt, werdet ihr nicht enttäuscht sein.


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