Dass ByteRockers' Games sich mit Tower Defense Spielen bereits auskennt, zeigten sie bei Beefense und auch das VR-Spiel VRog erhielt durchgehend positives Feedback der Community. Nun nach drei Jahren kehren sie mit Insurmountable zurück und verknüpfen Rogue Lite mit
Ábenteuer, Atmosphäre und einer prozedural erstellten Umgebung. In meiner Review möchte ich euch das Game gerne näher vorstellen.Drei Charaktere, drei Abenteuer
Obwohl uns in Insurmountable nur drei Charaktere zustehen, gleicht kein Abenteuer dem anderen, denn die Welt wird nicht nur prozedural erstellt, jeder Charakter verfügt auch über unterschiedliche Ausrüstung, mit der er starten darf wie auch unterschiedliche Fähigkeiten. Als Abenteurerin bewegst du dich dank „Sprint“ bspw. 50% schneller fort und das ohne dafür mehr Energie zu verbrauchen, als Wissenschaftler lernst du schneller und kannst dank „Analyse“ deine Zeit opfern um so an wichtige Erfahrungspunkte zu kommen, die dich schneller Leveln lassen. Als Journalist bist du „Zielstrebig“ und kannst negatives Wetter- und Terraineffekte ausblenden.
Jede Fähigkeit die dein Charakter besitzt und dazu lernt, hat eine bestimmte Dauer, bspw. „Zielstrebigkeit“ kann vier Stunden in der Spielwelt benutzt werden und braucht 24 Stunden Abklingzeit um erneut verwendet werden zu können. Die Dauer und Abklingzeit, betrifft die Spieluhr während euren Reisen. Es stehen euch insgesamt drei Berge zur Verfügung, die eine Spieldauer von 3-5 Stunden pro Charakter benötigen, wenn ihr sie natürlich bezwingt. Die Spielzeit variiert also, je nach dem wie gut oder schlecht ihr seid. Der Wiederspielwert ist sehr hoch, zumindest für mich. Scheitert ihr übrigens an einem Berg, bspw. dem zweiten, müsst ihr das Spiel von Anfang an erneut spielen, das heißt, sämtlicher Fortschritt geht bei einer Niederlage verloren.
Events, Schätze und Gefahren
In Insurmountable ist es nicht nur wichtig, die Vitalwerte im Auge zu behalten, sondern vor allem auch die richtige Entscheidung zu treffen. Immer wieder stoßen wir nämlich auf Objekte, die ein Event hervorrufen, dies kann mal eine Höhle sein, in der wir uns ausruhen können, eine Ziege die uns den Weg versperrt oder aber auch verlassene Zelte mit eventuellen Vorräten usw. sein. Bei vielen Events müssen wir dann überlegen, ob es uns Wert ist ein Risiko einzugehen. Denn nicht nur unsere Vitalwerte können drunter Leiden, auch wir selbst. Wer bereits Erfahrungen mit „Frost Punk“ sammeln konnte, wird wissen, wie schwer eine Entscheidung fallen kann.
Ich hatte bspw. mal ein Event, in der ein Hase in einer Spalte gefangen war, die Optionen die ich wählen konnte, waren, weiter gehen oder den Hasen zu töten, da ich keine Lebensmittel bei mir trug, die ich dem Hasen zur Stärkung geben könnte. Was tut man also? Lässt man den Hasen Leben, könnte er qualvoll enden, töten wir ihn, weil er uns leid tut, er es aber vielleicht doch hätte schaffen können, mit etwas Ruhe, wären wir seine Mörder. So oder so, müssen wir selbst damit fertig werden und das kann auf einer langen Reise sehr deprimierend sein.
Die Reise endet nicht am Gipfel
Tja, etwas, dass ich auf harte weise lernen musste. Der Weg nach oben ist schwer und steckt voller gefahren die durch unsere Vitalwerte oder Events ausgelöst werden können. Wer endlich den Gipfel erstiegen hat, schmeckt bereits den Sieg und kann fröhlich seine Flagge hissen und die Aussicht genießen. Doch damit endet nicht das Abenteuer, denn der Weg nach unten erwartet uns bereits mit einem kalten, frostigen Lächeln, während die restlichen Vitalwerte und Ausrüstungsobjekte zur neige gehen. War alles umsonst? Oder schaffen wir es doch noch? Nur noch drei Schritte und wir haben es geschafft. Oder hätten es geschafft?
Fantastische Atmosphäre, schwieriges Ziel
Auch wenn das Spiel grafisch nicht viel hergibt, die Berge nicht wie echte Berge aussehen und wenig Abwechslungsreich ist, trotz prozedural erstellter Umgebung, ist die Atmosphäre wirklich gelungen. Immer wieder hören wir Vögel zwitschern, den Wind pfeifen, Steine den Berg runterrollen, das Eis zerbrechen und die Kälte klirren, als wären wir hautnah beim Abenteuer dabei, den unsere Charaktere erleben. Dazu noch die schöne melancholische Musik, die uns immer wieder die Gefahr und das Ende ins Ohr haucht, als würde sie nur darauf warten, dass unser Charakter das Zeitliche segnet. Das dynamisches Wettersystem sieht ebenfalls sehr gut aus, hier erwarten uns heftige Schnee- und Windstürme, aber auch wunderschönes Sommerliches Wetter und atemberaubende Nordlichter. Der Tag-/ Nachtwechsel ist auch sehr gut gelungen, vor allem hat mir die Nacht gut gefallen, denn da sehen wir schlechter, wodurch manche Events wie fiese Überraschungen lauern und das Spiel dadurch wesentlich spannender gestalten.