Ursprünglich erschien Nier Replicant oder auch Nier Gestalt genannt im Jahr 2010 für PlayStation 3 und XBOX 360. Während Nier Replicant für den japanischen Markt produziert wurde, veröffentlichte man im Westen Nier Replicant für PlayStation 3 und Nier Gestalt für XBOX 360. Im Westlichen Markt gab es keinen Unterschied zwischen beiden Plattformen, denn diese basieren beide auf „Gestalt“ auch wenn sich die PS3 Version „Replicant“ nennt. Wirklich viel unterscheidet die Versionen im Westen und Japan nicht, dennoch gibt es unter anderem Unterschiede im Alter des Hauptcharakters Nier und dessen Beziehung zum Charakter Yonah. Am 22. April 2021 erschien das Remake zu Nier Replicant, welches der Japanischen Version entnommen wurde.
Neuerungen für den Westen, Verbesserungen für alle
Wie in der Einleitung schon erzählt, basiert Nier Replicant ver.1.22474487139 aus der letzten japanischen Version, das heißt, statt unsere Tochter zu retten, retten wir nun unsere Schwester, denn der Hauptprotagonist ist nur wenige Jahre älter als das Kranke Mädchen Yonah. YOKO TARO (Creative Director) und YOSUKE SAITO (Producer) sprechen zwar selbst von einem „Versionsupgrade“ statt einem Remake, aber beides passt sehr gut meiner Meinung. Denn es gibt nicht nur Grafische Verbesserungen und neu aufgenommene Soundstücke, sondern auch Neuerungen wie den Autokampf-Modus, mehr Hauptaufgaben und ein komplett neues zusätzliches Ende, das wichtige Informationen zum NieR-Hintergrund liefert.
Darüber hinaus würde auch das Gameplay verfeinert, denn die Kamera und das Kampfsystem laufen nun wesentlich flüssiger und kommen NieR: Automata sehr nah. Somit haben Spieler, die bereits NieR: Automata gespielt haben aber Nier Replicant oder Nier Gestalt nicht kennen, einen leichten Einstieg und müssen sich nicht groß umgewöhnen, zumal gerade bei alten Spielen die steife Kamera ein großes Problem war.
Kampfsystem in NieR Replicant
Nach dem die Zivilisation wieder ins Altertümliche übergegangen ist und die Schatten ihr Unwesen treiben, ist es unsere Aufgabe den Dorfbewohnern zu helfen und die Schatten zu vernichten, die sich uns in den Weg stellen. Als Hauptprotagonist können wir Gegner anvisieren und gezielt angreifen, oder aber auch frei bekämpfen. Es gibt keinen Eingrenzungsradius in dem wir uns bewegen dürfen, der Gegner attackiert uns auch von der Ferne weiter oder läuft uns hinterher. Das Kampfsystem ähnelt etwas den Witcher-Spielen und Assassins Creed-Games, bietet aber wesentlich schnellere Kämpfe und mehr Action an. Wer kein Multitasking kann, schaut bei einigen Brocken ziemlich alt aus, vor allem in den höheren Schwierigkeitsstufen.
An unserer Seite Kämpft Grimoire Weiss, ein Buch, dass einiges vergessen hat und dennoch unserer Sprache mächtig geblieben ist. Er unterstützt uns mit Magiezauber, die wir im verlauf des Spiels lernen. Wir können nur zwei magische Fertigkeiten gleichzeitig auszurüsten, dennoch sollte man immer wieder zwischen den unterschiedlichen Fertigkeiten switchen, denn nicht jeder Gegner ist gegen unsere Lieblingsfertigkeit angreifbar bzw. nimmt der Gegner bei falsch angelegten magischen Fertigkeiten wesentlich weniger Schaden, wodurch Kämpfe sehr lange dauern können, vor allem gegen starke Schattenwesen. Setzen wir Magie ein, sollte man immer die Magieanzeige im Auge behalten, denn ist diese leer muss sie sich erst wieder aufladen. So ist es bspw. möglich, Dunkle Explosion für lange Kämpfe oder schnelle Gegner einzusetzen, da diese weniger verbraucht als die Magieleiste benötigt um sich zu regenerieren. Dunkle Explosion verlangsamt etwas die Zeit und kann auch Feindliche Projektile vernichten. Einige Gegner die besiegt wurden, hinterlassen Worte bei Grimoire Weiss, die er vergessen hatte. Mit diesen Worten können bspw. Waffen, Zauber, Verteidigung und Ausweichen verbessert werden.
Waffen wie Einhandschwert, Zweihandschwert oder der Speer spielen sich unterschiedlich in Angriffen und Kombos. So sind bspw. angriffe mit Zweihandwaffen langsamer, kombiniert mit Blocken und Sturmangriff teilen sie aber Ordentlichen Schaden aus und bringen den Kombo-Zähler zum Glühen.
Spielen wie in alten Zeiten
Speichern kann man in Nier Replicant ver.1.22474487139, in dem man sich dem Briefkasten zuwendet, denn man in verschiedenen orten finden kann. Stirbt der Hauptprotagonist, landen wir an einem Checkpoint, die das Spiel wählt, bspw. direkt am Eingang des Dorfes oder der nächsten Stadt die wir betreten haben. Dieser Checkpoint ist nur während des Spiels gültig, schalten wir also das Spiel vorher ab ohne am Briefkasten gesichert zu haben, geht sämtlicher Fortschritt den wir bis dahin gespielt haben verloren. Denkt also daran, bevor ihr das Spiel beendet nochmal nach „Post“ zu sehen.
Viele Haupt- und Nebenquests
Spielerisch bietet das JRPG einiges an Spielstunden, unterscheidet sich aber nicht sonderlich von anderen Rollenspielen. So müssen wir immer wieder Botengänge machen, Vieh für Bewohner schlachten oder bestimmte Ressourcen sammeln. Wer gerne noch mehr Zeit in Nebenquests investieren möchte, kann sich schon mal auf eine Achtteilige Angelausbildung freuen. Zu beachten gibt es hier, dass einige Nebenmissionen erst erledigt werden können, wenn man bei der Hauptstory weiter gekommen ist. Ansonsten sucht man sich gegebenenfalls dumm und dämlich. So erging es bspw. mir Persönlich, als ich die Nebenquests von Devola angenommen hatte und für die Taverne Mäuseschwänze sammeln musste, die sich in einem Gebiet befand, das ich zu der Zeit nicht betreten konnte, weil die Hauptquest es nicht erlaubte. Also lief ich stundenlang alles mehrfach ab, bis ich mir rat bei Google holte und merkte, dass ich mit der Vermutung recht hatte, dass es hier erstmal nicht weitergeht.
Was mir an der Story und den Missionen gut gefallen hat, war die Darstellung der Charaktere, so treffen wir nette Menschen, die uns helfen aber auch welche, die scheinbar mit dem falschen Fuß aufgestanden sind oder uns einfach nur ausnutzen um sich den Bauch zu füllen. Denn auch wenn uns das erhaltene Geld oder die Belohnung die wir kassieren viel erscheint, dauert es ein Weilchen, bis wir genug für eine gute Waffe haben, nur als bspw. beim Schmied im Dorf kostet „Bestienverderben“ stolze 16.800.
Hoher wiederspielwert durch verschiedene Enden
Nier Replicant ver.1.22474487139 bietet fünf verschiedene Enden, die jeder NieR-Fan einmal schaffen sollte, denn sie sind nicht nur interessant anzusehen, sondern geben auch wichtige Hintergrundgeschichten frei um die Gesamtstory besser verstehen zu können. Zudem bieten weitere Durchgänge auch viele neue Szenen, die Kontext für vorherige Ereignisse liefern Um die Unterschiedlichen Enden zu meistern, muss man unterschiedliche Bedingungen erfüllen wie bspw. alle 33 Waffen im Spiel sammeln oder eine andere Entscheidung treffen, wie bei einem vorherigen Durchgang.Grafik und Sound
Die Grafischen unterschiede zu 2010 sind gewaltig. Die Farben und Hintergründe sehen viel besser aus, Berge sind nun „echte“ Berge und keine Schattendarstellungen mehr. Die Charaktere würden überarbeitet und sehen nun ganz anders aus und wirken viel realistischer, auch diverse gebiete wurden überarbeitet wie bspw. der Schrottplatz und die Wüstengegend. Schatten- und Lichteffekte sind optimiert und lassen das Spiel zusammen mit der verbesserten Flora und Fauna zum Leben erwachen. Die neuaufgenommene Musik und die neuen Musiktitel hören sich wirklich toll an und ergeben einen erstklassigen Soundtrack, den man auch gerne mal nebenher anhört. Zudem ist die Atmosphäre wirklich gut gelungen. Weniger gefallen hat mir die Englische Synchronisation, weshalb ich mich für die Japanische entschieden habe, die hört sich viel besser an und passt auch einfach zu NieR.
