Resident Evil Village - Stadia Edition

Google Stadia

Stadia Edition

Ohne ewige Downloads und Patches sofort loslegen mit dem Zocken, dies ermöglicht Google mit ihrem Streamingdienst Stadia, für viele Spieler die kein Highend Gerät zuhause haben oder aufgrund der massiven Preise seit Corona noch auf ein Upgrade warten wollen, könnten dank Stadia, auch Titel spielen, die auf ihrem alten gerät nicht funktioniert. Ich habe mir deshalb diesmal Resident Evil Village exklusive auf Stadia angesehen und erzähle euch was über das Spiel und wie es auf Stadia läuft.

Story und Handlung:

Resident Evil Village basiert einige Jahre nach den Erlebnissen in Resident Evil 7, Spieler die RE7 nicht gespielt haben, erhalten die Chance einen Videorückblick anzusehen, der einige Spielfetzen offenbart.  Wir schlüpfen erneut in die Rolle von Ethan Winters, der auf der Suche nach seinem Kind ist, welches von einem wohlbekannten Ex-Protagonisten entführt wurde (RE-Fans kennen ihn sehr gut). In der Ego-Perspektive müssen wir uns durch Gegner kämpfen, Rätsel lösen und stoßen auf wundersame Charaktere. Ich empfand die Story leider etwas langweilig, weil sie oft unfertig und unbedacht erschien. Dabei fing das Spiel sehr gut an mit der "Horrorkindergeschichte" (Wer würde das seinem Kind antun nachdem er zuvor sowas schlimmes erlebte?).

Erneut mit Ego-perspektive, aber ohne VR

Während Resident Evil 7 auf der PlayStation 4 VR-Exklusive war, ist es Resident Evil Village nicht mehr, allerdings erhielt der Titel diesmal nirgendwo VR Unterstützung. Dafür dürfen wir wieder in der Ego-perspektive spielen, die mir persönlich überhaupt nicht gefällt und auch schon in RE7 nicht gefallen hat. Wer aber RE7 genau darum mochte und ebenfalls ein Fan von RE4 war, wird Resident Evil Village sicher toll finden.  Es gibt starke Ähnlichkeiten der beiden Titel.

Action statt Horror

Beim Thema Horror kann man wieder streiten, da ich Horrorfilme und Spiele liebe, muss ich leider die Frage stellen, „Wo bleibt der Horror?“, das Spiel hat begrenzte Munition, die Gegner sind agil und weichen Schüssen auch gerne mal aus, zudem gehen sie nach 5 Schüssen nicht gleich zu Boden und stehen nicht mehr auf, alles schön und gut aber was soll mir da nun Angst machen? Die Gegner, die ich nicht töten kann und wie ein Angsthase weglaufen muss? Oder die Dorfbewohner, die aussehen sollen wie Moderne Zombies? Da habe ich schon wesentlich schlimmeres gesehen und gespielt. Sowas mag für Spieler sein, die Amnesia schon gruselig fanden oder von Horrorfilmen kaum Ahnung haben, aber für mich wars leider in der Hinsicht sehr öde. Action gab es dafür sehr viel, aber sucht man sowas in einem Horrorspiel? Nicht wirklich. Manchmal hatte ich das Gefühl eine Mischung aus Tomb Raider und Uncharted zu spielen, gepaart mit Amnesia und Outlast. Was für sich nichts Schlechtes ist, aber von einem Resident Evil Titel erwarte ich einfach mehr. Schade, dass auch mit Resident Evil Village das Franchise nicht zu seinen Wurzeln zurück geht, in dem es zwar immer auch um Action ging, der Horror aber durch gute Atmosphäre, Story, Monster und Jump-Scares passend in Szene gesetzt wurde.

Stadia Performance:

Resident Evil Village ist spielbar in hochskalierten 4K und 60 FPS, da es dynamische Auflösungen unterstützt, ähnlich wie Konsolen. Jedoch sieht dies meiner Meinung nicht besonders gut aus, weshalb ich 1080p und 60 FPS bevorzuge. Ein weiterer kleiner Nachteil ist, die Stadia Version unterstützt diesmal kein HDR10, wer jedoch RE7 auf Stadia spielte, weiß, dass HDR dort nicht gut lief, daher würde ich dies vielleicht nicht so negativ sehen. Die Steuerung läuft sehr flüssig, es gab keine Input Lags während dem Spielen, keine freezes oder Pixelbrei. Grafisch in 1080p sieht die Stadia Version sehr gut aus. Wer Stadia Pro hat kann auch 5.1 Sound einstellen, wer kein Stadia Pro hat, kann diese Funktion nicht nutzen und erhält obwohl er/sie es kaufte, eine abgeänderte Version. Dasselbe gilt auch bei den hochskalierten 4k. Raytracing wird ebenfalls nicht Unterstützt, falls jemand darauf Wert legen sollte, sollte sich für einen anderen Port umsehen.

Resident Evil Village auf dem Smartphone

Resident Evil Village kann dank Stadia auf dem Smartphone gespielt werden, die Touch Steuerung funktioniert reibungslos und das Spiel sieht auch ganz gut aus. Speicherstände sind natürlich wie bei Stadia üblich auch auf allen Geräten nutzbar, so könnt ihr bspw. Unterwegs mit gutem Internet eure Abendteuer fortsetzen, wo ihr zuvor auf dem PC oder TV aufgehört hattet. Die Ladezeiten sind akzeptabel, wenn auch manchmal doch was lange.

Schwache Rätsel

Resident Evil 2 Remake war ein gutes Spiel, der dritte war nur noch ein Bruchteil vom original und hatte zudem Anfangs dieselben Kombinationen wie im RE2 Remake, in Resident Evil Village sind die Rätsel zwar wieder in Richtung RE1, aber viel zu einfach gestaltet. Man merkt, dass das Spiel einfach für den Mainstream gemacht wurde und das finde ich sehr schade, denn gerade die Rätsel waren in den damaligen Resident Evil Spielen ziemlich gut gemacht (zumindest für die damalige Zeit).

Grafik und Sound:

Grafisch hat Resident Evil Village sehr viel zu bieten, tolle Dörfer, Villen, Puppenhäuser usw. doch leider fehlen oft die kleinen Details, die das ganze noch schöner machen. Spielen soll bspw. alles in Rumänien, Akzente gibt es aber keine. Es lässt sich immer nur eine Schublade öffnen von den Regalen, mit vielem kann man nicht mal Interagieren und die Animationen sind so steif, dass man null Emotionen spürt. Für ein Triple-A Spiel erwarte ich etwas mehr als eine Dame die ihren Vater gerade auf tragische Weise verlor und unsichtbare Krokodilstränen weint. Dasselbe auch bspw. in der Villa, wir können Teller kaputtschießen, aber mit dem Messer keine Kartons zerstören und die Flinte bringt nicht mal Omas Porzellantasse zum Wackeln. Auch die Soundkulisse empfand ich als sehr schwach, der Soundtrack ist gut und hört sich gut an, aber die Atmosphäre hat mir sehr oft einfach gefehlt ohne die eben auch der Horror nicht klappt. Sowas bekommen selbst Indie Entwickler besser hin, das hat man bspw. in Visage sehr gut gesehen.

Trailer:


Fazit

Resident Evil Village ist ein gutes oder besser akzeptables Spiel, wenn man den Namen „Resident Evil“ streicht. Denn das Action lastige, Lineale Spiel hat mit der RE-Serie genau so wenig zu tun wie bereits RE7 hatte. Aber das ist nur meine Meinung. Spieler und Fans von Games wie Outlast, Amnesia und von mir aus auch Resident Evil 4, könnten Spaß an Resident Evil Village finden. Von mir persönlich kann ich nur abraten und raten mindestens auf ein Sale zu warten und gegebenenfalls dann zugreifen. Es fehlt im Moment einfach zu viel das mich stört, was vermutlich aber auch nicht gepatched wird, da man sich nun auf den nächsten Multiplayer konzentriert, der wahrscheinlich genau so viel Erfolg haben wird wie Resident Evil Resistance, das bereits aufgegeben wurde. Die Emotionen der Charaktere wirken viel zu Steif und lieblos, die Interaktion mit Gegenständen ist extrem limitiert, so können wir immer nur eine Schublade durchsuchen, obwohl der Schrank noch mehr zum öffnen hätte. Teller gehen zu Bruch, wenn wir auf sie schießen und auch die riesen Porzellanvase zerbricht mit dem Messer, dass zuvor nicht mal Kartons zerkratzen konnte, während unsere Flinte nicht mal Omas Teetasse zum Rütteln bekommt. Die Junge Dame die ihren Vater verlor, zeigt so viele Emotionen, wie Toast das verbrannt wurde. Auch von der Atmosphäre hat mich Resident Evil Village nicht überzeugt, selbst wenn der Soundtrack ansonsten recht gut war. Aber es fehlte bei allem immer etwas, das im gesamtpacket einfach zu wenig füllt für einen Triple-A Titel und Publisher.


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