Das Geschichte Spaß machen kann, lernt man wohl nur bedingt in der Schule, dafür zeigt AMPLITUDE Studios, wie man zumindest die Menschheitsgeschichte spannender gestalten kann und zu seinen Vor- und Nachteilen bestimmt. Ich habe mir die PC-Version angesehen und möchte euch nun meine Eindrücke wissen lassen.
Von der Jungsteinzeit zur Gegenwart
Im 4X-Strategiespiel Humankind können wir entscheiden in welcher Ära der Menschheit wir einsteigen möchten. In der Jungsteinzeit beginnt das Spiel, egal wie oft ihr neu beginnt, ihr werdet diese kurze Epoche immer spielen müssen. Hier galt es also die Karte zu entdecken, Tiere für Nahrung zu jagen und Posten zu platzieren, um später eine Stadt daraus bauen zu können, also der Grundstein in der Geschichte die wir starten. Um in die nächste Epoche zu kommen müssen wir bestimmte Ziele erfüllen, für die wir quasi Rumpunkte bekommen, die sich wiederum in sieben Zeitaltern unterteilen. Hat man dies geschafft, kann man erneut aus einer Reihe von Völkern wählen, jedes Volk hat hierbei seine Stärken und Schwächen, je nach dem, wie ihr spielt, kann dies vielfältige taktische Erwägungen erfordern. Ich habe mich bspw. beim ersten Aufstieg für die Ägypter entschieden, da diese Vorteile beim Bauen hatten, danach wählte ich die Römer, weil diese besondere Skills für große Armeen und Eroberungen boten, was mir gerade recht kam, da ein Völkchen ein Auge auf mich geworfen hatte und tierisch nervte.
Du bist der Anführer verschiedener Völker
Als Anführer können wir unser Geschlecht und Aussehen bestimmen oder besser gesagt aus mehreren Avataren einen wählen und diesen bearbeiten, bis wir einigermaßen zufrieden sind. Bevor es dann auf die Karte geht, müssen wir uns entscheiden, gegen wie viele andere Anführer wir spielen möchten und ob diese von allein Angreifen und uns den Krieg erklären oder nicht. Was ich persönlich sehr gut empfand, da ich eher der Friedliche Spieler bin und normalerweise Krieg immer vermeide, hauptsächlich, da ich eh meist den Kürzeren ziehe. Haben wir das Spiel dann begonnen, behalten wir unseren Anführer egal welche Völker wir in Zukunft freischalten bzw. uns entwickeln. Das heißt, im verlauf des Spiels haben wir immer denselben Anführer, spielen aber unterschiedliche Völker.Videotutorial für Einsteiger
Ich muss zugeben, dass Humankind mein erstes 4X-Strategiespiel war, indem man sich auf einer Karte fortbewegt und auch hauptsächlich auf dieser Spielt. Civiliziation 6 ging damals an mir vorbei, da ich mir nicht sicher war, ob mir diese Art Strategiespiel gefallen würde. Ich mag zwar Strategie-Games, aber eher Spiele wie bspw. AOE, Siedler, Going Medieval und Anno. Crusader Kings III war schon zu beginn ein hartes Kaliber, Humankind sollte nicht genauso sein. Also startete ich mit dem Tutorial und war erst überrascht, dass es ein reines Videotutorial ist und dann auch nur auf Englisch mit deutschen Texten, ist für Anfänger wie mich zu beginn doch recht viel, denn gleichzeitig lesen und schauen und sich alles merken, da man nichts selbst ausprobieren kann, überfordert einen recht schnell, doch ich muss sagen, die Tutorials waren super einfach erklärt, dennoch hätte ich mir ein Tutorial gewünscht, bei dem man vielleicht eine Epoche hätte spielen können und wo das Spiel einem unter die Arme greift.
Automatische Kämpfe und Erkundungen
Wollt ihr Beute jagen oder in den Krieg ziehen, habt ihr die Wahl selbst zu kämpfen oder diese automatisch austragen zu lassen. Ich als Anfänger habe mich natürlich fürs automatische entschieden, was im Nachhinein nicht so klug war, denn obwohl die Prognose einen Sieg zeigte habe ich haushoch verloren. Denn aus einer Truppe wurden plötzlich fünf Die automatische Einstellung, geht auch fürs Erkunden auf der Karte, wobei sich hier jeder Stamm individuell einstellen lässt, habt ihr also bspw. drei Stämme von Kriegern könnt ihr zwei auf automatisch stellen und den dritten individuell lenken. Im Grunde funktioniert das automatische Erkunden sehr gut, jedoch ist mir hier aufgefallen, dass oft der Stamm im selben Radius bleibt und dort immer hin und her läuft. Daher habe ich ab und an auch mal selbst eingegriffen und die Stämme verteilt.Handeln und Freunde finden
In Humankind können wir uns mit anderen Anführern anfreunden oder anfeinden, dazu gibt es immer wieder Anfragen die wir erhalten oder selbst stellen können. Jede Ablehnung kann zu Konsequenzen führen und sorgt dafür, dass die Beziehung sinkt. Sind wir Strategisch aber im Vorteil durch bspw. mehr Kriegsunterstützer, können wir unseren Gegner auch zwingen, einen vertrag mit uns abzuschließen, wenn dieser dies eigentlich nicht möchte oder ihr die Konditionen, die er stellte, nicht erfüllen wollt. Bei mir war es bspw. das Abkommen der offenen Grenzen, welche mein Kontrahent erst abschlug aber dann doch annahm.
Grafik und Sound
Grafisch hat mir Humankind sehr gut gefallen, die Karte ist detailreich und wird, je mehr gebaut wird und unser Posten zur Kleinstadt usw. wächst immer schöner. Alles wirkt stimmig und macht Spaß angesehen zu werden, vor allem je weiter wir in die Epochen reisen. Der Soundtrack ist grandios, schon beim Start des Spiels, könnte man Stunden verbringen ohne aber auch nur eine Minute auf der Karte verbracht zu haben, unglaublich toller Orchester Soundtrack von dem man einfach nie genug hat, es ist alles wunderbar harmonisch und kraftvoll zugleich. Super fand ich auch die Enzyklopädie, die es im Spiel gibt, leider war diese für mich nicht leserlich, da alles sehr klein wirkte über das Spiel.