Nach über 15 Jahren erhalten Fans endlich die langerwünschte Fortsetzung der Age of Empires-Reihe, dank der noblen Spende von DLH.Net, die mir freundlicherweise das Spiel zur Verfügung gestellt haben, konnte ich mir Age of Empires IV genau ansehen und erzähle euch heute etwas über meine Spielerfahrung und ob sich die Fortsetzung auch wirklich lohnt.
Spielen und Lernen In Age of Empires IV verschlägt es uns wieder ins Mittelalter, wie bereits in Age of Empires II. Hier haben allerding die neuen Entwickler Relic Entertainment und World's Edge für mehr Authentik gesorgt, die dank vielen kleineren Filme und Animationen, mehr über die Lebensweise und die funktionsweise von militärischen Geräten im Mittelalter erklären. So wird spielerisch nicht nur für viel Spaß gesorgt, sondern auch Wissen auf interessante weise vermittelt, die wie eine Art Mini-Dokumentation spannend erzählt wird.
Die wahren Geschichten
Die vierteilige Kampagne, die jeweils aus ca. 8-10 Missionen besteht, erzählt die wahre Geschichte von großen Konflikten des Mittelalters. So erlebt ihr bspw. die Eroberungsfeldzüge der brutalen Mongolen oder den Aufstieg des Moskauer Dörfchens. Jedoch entfaltet sich der Kampagnenspaß erst nach den Abenteuer mit den Engländern und Franzosen, die wie ich persönlich empfand, etwas eintönig waren und sich repetitiv anfühlten, da beide Einheiten sich fast gleich spielten. Zum Glück bilden die beiden Völker die einzige Ausnahme, denn die sechs weiteren Völker spielen sich alle unterschiedlich. Die Rus schalten bspw. erst ab dem dritten Zeitalter Steinmauern frei, dafür profitieren sie durch Vorteile mit dem jagen von Tieren, denn jedes erlegte Wildtier steigt ein Wert, der drei Stufen Boni, der für die Arbeitsgeschwindigkeit der Arbeiter zuständig ist und zudem einen passiven Goldertrag freischaltet, der in Jagdhütten (Ersatz für Mühlen) erwirtschaftet wird. Während die Mongolen bspw. ihre Lager nur aus Jurten bauen, diese dafür jederzeit zusammenpacken können um sie woanders wieder aufbauen zu dürfen, das ist vor allem dann sehr nützlich, wenn ein Gebiet ausgeplündert ist oder zu gefährlich wird. Doch die hohe Mobilität, die sie dank mobiler Lager und Pferdehorden erhalten, bezahlen sie wiederum mit mangelnder Sicherheit. So hat also jede Fraktion immer bestimmte Vor- und Nachteile.
Spielerisch fast alles beim gleichen
Spielerisch bleibt Age of Empires IV eben doch nur Age of Empires, die Welt hat sich nicht geändert, die vor allem Veteranen sofort heimisch finden werden, wie auch die Rohstoffe nicht, die von Dorfbewohnern gesammelt werden müssen, also Gold, Stein, Holz und Nahrung. Um die Rohstoffe schneller einsacken zu können bauen wir dieselben Gebäude wie auch in den anderen teilen, also Holzhütten, Steinbrüche und Mühlen (bei den Rus Jagdhütten), sowie Felder. Um das Dorf und andere Fraktionen besiegen zu können benötigen wir Streitkräfte, diese erhalten wir je nach Fraktion, durch Kasernen, Bogenschießanlagen und Ställe. Auch die starken Technologien für Armeen und Gebäude sind unverändert, die wir in der Schmiede und Universität erforschen. Dafür gibt es aber eine kleine Änderung beim Wechsel der Zeitalter, die nun um zur nächsten Stufe zu gelangen ein Wahrzeichen benötigt, welches erst errichtet werden muss. Dies ist je nach Zeitalter und Volk immer unterschiedlich. Die Mauern haben sich auch leicht geändert, so können diese nun von Soldaten bemannt werden und nur von Belagerungsmaschinen zum Fall gebracht werden, es ist also nicht mehr möglich sie mit euren Soldaten klein zu häckseln. Es ist auch möglich Türme in euren Mauern einlassen, diese können jedoch nicht mit Fernkämpfern belagert werden, weshalb ich dies ziemlich unnütz empfand.Multiplayer
Ihr könnt wie auch schon in den Vorgängern wieder gegen andere Spieler spielen oder zusammen gegen die KI. Wahlweise lässt sich auch nur gegen KI Gegner spielen und das mit bis zu acht Fraktionen. Wer etwas mehr Herausforderung möchte kann auch um den Bestenlisten Platz kämpfen. Das Einzige was mir hier aufgefallen ist, ist dass das Balancing gegen KI noch nicht ganz stimmt, denn selbst auf leicht greift der Gegner nach kurzer Zeit mit einer Horde an Armeen an, was ich wiederum als Langsamspielerin, die gerne sich alles in Ruhe ansieht und aufbaut, ziemlich blöde empfand.