FMV-Spiele unterhalten für eine gewisse Zeit und sind oft spannend aufgebaut, schließlich spielt man eine gewisse Figur als Protagonist und erlebt einen kleinen Film in dem man seine eigenen Entscheidungen treffen kann. Wales Interactive ist einer der bekanntesten Publisher in diesem Genre, gerade als Fan von solchen Spielen, freut es mich, dass immer mehr Entwickler und Publisher Interesse an FMV-Spielen entwickeln, so hat bspw. Square Enix am 12 Mai 2022 „The Centennial Case“ veröffentlicht. Auch Publisher und Entwickler Aviary Studios möchten nun mitmischen, ob ihr erstes Projekt was taugt, möchte ich euch nun erzählen, Aufgrund eines FMV-Spiels, lassen sich diverse Spoiler nicht verhindern.
Zwei Epochen, zwei Protagonisten
In The Gallery können wir zwischen dem Jahr 1981 und 2021 wählen und spielen mit jeweils unterschiedlichen Charakteren, so steht uns 1981 eine weibliche Protagonistin zur Verfügung, während wir im Jahr 2021 einen männlichen Protagonist spielen können. Beide Jahre verknüpfen die Story in der es um bedeutende Perioden sozio-politischer Unruhen in Großbritannien geht. Im Jahr 1981 dreht sich alles um die Anarchie, während im Jahr 2021 der Brexit stattfand. Ich habe beide Versionen zweimal gespielt und wie auch immer ich es drehe, mir ist der männliche Protagonist einfach nicht sympathisch genug und gerade hier finde ich es richtig cool, dass wir sogar das Ende selbst bestimmen können und für einen letzten Moment die Augen des Täters sein dürfen. Das hat mir beim ersten Durchspielen zumindest genug Befriedigung geschenkt, um den Jungen Mann beim zweiten Mal zu verschonen, auch wenn es schwer viel.
Viele Entscheidungen und Enden
FMV-Spiele sind bekannt für ihre Entscheidungsmöglichkeiten und verschiedenen Enden die wir erreichen können, The Gallery bietet mit mehr als 150 Szenen und 12 Enden für reichlich Abwechslung, in denen auch unsere Entscheidungen Variieren, die wir treffen dürfen. Die Entscheidungen sind in beiden Epochen, je nach Situation identisch, so können wir auch mehrere Enden erreichen ohne den Zwang zu haben, immer denselben Protagonisten zu spielen. Einige Entscheidungen sind einfach, andere hingegen fallen schwerer und man muss überlegen, was man in der Situation tun würde, schließlich ist nicht nur unser eigenes Leben in Gefahr.Übersetzungsfehler und Schauspieler
The Gallery beinhaltet einige Untertitel, gesprochen wird jedoch nur in Britisch (Englisch), wie bei den meisten FMV-Spielen üblich. Die Untertitel funktionieren ganz gut, sollten jedoch nochmal überarbeitet werden, da sie nicht immer korrekt sind und in einer Situation auch schwierig machen, sich richtig zu entscheiden, da der Text falsch übersetzt wird. Das stört nicht sonderlich, aber zumindest brachte es mich den Untertitel komplett zu deaktivieren, um mich auf das gesprochene zu konzentrieren. Von der Schauspielersicht, haben mir alle gut gefallen, wobei ich die Schauspieler für 1981 einen Tick besser empfand als im Jahr 2021, auch wenn ein paar die gleiche oder umgekehrte Rolle spielen.
Überspringen und Pause-Funktion
Hat man beide Epochen einmal angesehen, ist es möglich bereits gesehene Sequenzen zu überspringen, jedoch ist dies nur möglich, wenn man tatsächlich beide Epochen komplett beendet hat. Es ist nicht möglich 1981 zu spielen und dann die gleichen Szenen in 2021 zu überspringen ohne diese vorher beendet zu haben. Ich persönlich empfand dies nicht sonderlich schlimm, da die Sequenzen ohnehin nicht sehr lange sind. Vor dem Spielstart habt ihr zudem die Möglichkeit einzustellen, ob ihr die Fragen mit Zeitdruck beantworten wollt oder mit der Pause Funktion, die euch mehr Zeit gibt, eine Antwort zu geben, dieser Modus lohnt sich bspw. Wenn man sich mehr Zeit lassen will oder via Live Stream die Meinung der Community einbeziehen möchte. Spielt man mit Controller, kann man das Spiel jederzeit mit der „B“-Taste Pausieren und seinen Fortschritt betrachten.
Tolle Gemälde und Atmosphäre
Wie der Titel schon vermuten lässt finden beide Epochen in einer Galerie statt, hier sieht man teils wirklich beeindruckende Gemälde, ich bin eigentlich nicht so der Kunst Fan, aber das was hier Präsentiert wird, ist wirklich beeindruckend und umso Geschockter war ich in einer Szene im Jahr 2021, die komplett anders verlief als 1981. Auch die Atmosphäre ist gut gelungen, beide Epochen unterscheiden sich und sind auch komplett anders aufgebaut, es gibt auch verschiedene Gemälde zu betrachten. Der Videoschnitt ist ebenfalls sehr gut gelungen, so sind die Sequenzen sehr flüssig und kommen selbst mit der Pause-Funktion kaum ins Stocken. Bugs habe ich während allen vier Spielsitzungen keine gehabt, bis auf eben den teils falschen Übersetzungen.