Steelrising

PlayStation 5

Soulslike Spiele sind nicht jedermanns Sache. Feinde studieren, angriffe auswendig lernen, seine wertvollen XP-Punkte bei jedem tot verlieren und dann noch der oft sehr hohe Schwierigkeitsgrad, das kann frustrieren und abschrecken, doch hier geht Entwickler Spiders einen ganz anderen Weg.

Story und Handlung:

Wir befinden uns im Jahr 1789 in Paris, die Französische Revolution droht zu kollabieren, denn König Louis XVI hat den Verstand verloren und treibt Frankreich mit seinen Automatenhorden in den Ruin. Wir schlüpfen in die Rolle von Aegis, ein mechanisches Meisterwerk, geschaffen vom Ingenieur Vaucanson und Leibwache der Königin, die uns mitten ins Schlachtfest schickt, um ihr geliebtes Frankreich zu retten und den König mit seiner Wahn zu stürzen.

Geschichte mal anders

Wie die Revolution in Frankreich zustande kam weiß sicher jeder noch von der Schule und wenn nicht, ist dies auch egal, denn Spiders schreibt die Geschichte anders und das finde ich persönlich gar nicht so uninteressant.  So treffen wir nicht nur auf ordentlich viele Feinde, sondern auch auf verbündete, die wir sehr wohl noch kennen, auch wenn wir sonst nichts mehr wissen. Zu den bekanntesten Figuren zählen unter anderem Marie-Antoinette, die neun Monate nach ihrem Ehemann mit der Guillotine hingerichtet wurde, Lafayette, der Mitglied der Nationalversammlung war und die Erklärung der Menschenrechte verfasste und Robespierre, der sowohl als „Der Unbestechliche“, wie auch als „Blutrichter“ bekannt wurde. Und weil wir diese Persönlichkeiten nicht nur treffen, erhalten wir hin und wieder auch Multichoice-fragen, in denen wir uns entscheiden dürfen. zudem bietet die Open World viele Nebenmissionen, so können wir bspw. für Menschen Wasser organisieren oder sie davon überzeugen, dass wir ihnen nichts tun.

Soulslike für Jeden

Wie in der Einleitung schon erwähnt, sind Soulslike-Spiele nicht für jeden geeignet doch genau das ändert Spiders in Steelrising. Während Soulslike Fans voll auf ihren Spaß kommen, in dem sie auf harte unerbittliche Gegner stoßen, bei dem der wiederholte Tod der Spielerfigur Teil des Spiels ist und jeglicher Fortschritte verloren geht, wenn der Kontrollpunkt nicht erreicht wurde, bei dem man die gesammelte Währung dann für Fähigkeiten und Ausrüstung ausgeben darf.  Können sich Neueinsteiger oder Soulslike Hasser, das Spiel einfach leichter machen, in dem sie in den Optionen einige Regler ändert. Wer eine Herausforderung sucht aber bspw. seine Essenz nicht verlieren möchte, stellt dies einfach um. Sind die Gegner zu stark und machen zu viel Schaden, kein Problem, hier ist sogar der „God Mode“ möglich ohne Cheats benutzen zu müssen.

Steuerung gewöhnungsbedürftig

Die Steuerung in Steelrising ist extrem gewöhnungsbedürftig, denn Angriffe erfolgen in einer recht langsamen Geschwindigkeit, das hat mir zu beginn ziemliche Probleme gemacht, denn dadurch wirkt sie etwas steif, das legt sich allerdings nach einer Weile, jedoch muss man gerade zu beginn etwas geduldig sein. Die langsameren Bewegungen ergeben im Anbetracht dessen Sinn, schließlich spielen wir einen mechanischen Roboter. Umso heftiger sind dafür die Angriffe der Gegner, denn diese werden vor allem mit dem PlayStation 5 Controller wuchtig eingefangen.

Gute Präsentation, schlechte Grafik

Die Präsentation in Steelrising ist sehr gelungen, das Setting macht was her, es gibt viele Details in Gebäude und im düsteren Paris. Die Charaktere sowie Gegner wurden gut Designed und machen was her. Die Videosequenzen sind aufwendig gestaltet und visuell passt auch alles richtig gut. Lediglich grafisch ist es nicht ganz so hübsch gelungen, wie man sich für ein reines Next Gen Spiel wünscht. So sehen Schatten und Nebel bspw. oft komisch aus, die Wolken am Himmel bewegen sich nicht und generell gibt es immer wieder schwankende Qualität bei den Texturen, die oft matschig dadurch wirken. Das Ganze macht dem Spiel kein Abbruch, aber es gibt ihm auch nichts, das nun sagt „Hey ich bin ein Next Gen Titel“.

Trailer:


Fazit

Wie in diversen Reviews von mir zu lesen war, bin ich eigentlich kein Soulslike Fan, es gibt immer wieder Titel, die aber dennoch wirklich gut sind, obwohl sie von den Mechaniken gebrauch machen wie bspw. Sekiro. Ich mag herausfordernde Spiele, aber jeglichen Progress zu verlieren und immer wieder dieselben Gegner erledigen um zu Grinden, ist nicht so meins. In Steelrising hat man dies alles nicht nötig, denn die Entwickler haben es Spielern einfach gemacht, die kein Soulslike mögen, in dem man seine eigenen Anpassungen machen kann. Und das finde ich wirklich cool. Spieler die gerne Grinden, den Spielstand verlieren wollen oder auf richtig starke Gegner sowie Bosse stoßen möchten, werden mit Steelrising und den Soulslike Mechaniken viel Spaß haben, wer aber gerne harte Gegner behalten will, aber seine Essenz nicht verlieren möchte, muss nun nicht mehr Zwangshaft auf den Titel verzichten. Ich habe für diesen Test keine Einstellungen geändert, war aber hin und wieder ziemlich frustriert, wenn ich alles verlor oder schwere Gegner wiederbelebt wurden, nachdem ich wie ein Feigling abspeicherte. Die Story hat mir recht gut gefallen auch wenn sie manchen etwas langgezogen wirkte und einige Unterhaltungen öde waren. Die Inszenierung ist dafür sehr gut gelungen und vieles erinnert einfach an die damalige Epoche. Nichts desto trotz hätte ich mir in Sachen Grafik etwas mehr erhofft, vor allem da es wieder zwei PlayStation Modis gibt, Grafik und Performance und man für dieses Spiel sogar die Last Gen Konsolen weggelassen hat. Das soll nicht heißen, dass es schlecht aussieht, aber die Voraussetzungen werden dem eben nicht so gerecht, gerade wenn man bedenkt, was man am Computer für ein System haben muss. Das Kampfsystem, die Waffen und unterschiedlichen Klassen laden zum erneuten Spieldurchgang ein, wobei die Steuerung zu beginn sehr gewöhnungsbedürftig ist, denn sie fühlt sich in der Tat so an, als würden wir einen klapprigen, eingerosteten Roboter steuern. Mit der Zeit lässt dieses Gefühl nach und dann macht es auch richtig Bock die Fähigkeiten einzusetzen um seine Gegner in Einzelteile zu zerlegen oder dafür zu sorgen, dass sie sich gegenseitig kaputtschlagen, während man gewitzt ausweicht.


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