Capcoms moderne Remake-Serie begann mit einem Meisterwerk, Resident Evil 2 aus dem Jahr 2019, gefolgt von Resident Evil 3 im Jahr 2020. Obwohl bei beiden Remakes etwas fehlte und der dreier extrem geschnitten wurde im vergleich des Originals, habe ich mir Resident Evil 4 Remake angesehen, mit der Hoffnung, es könnte besser als das Original sein. Ob dies so ist, erfahrt ihr in meiner Review. Um diese Review zu ermöglichen, hat mir DLH ein Review Key zur Verfügung gestellt.
Story und Handlung:
Wie im Originalspiel begibt sich Leon S. Kennedy auf der Suche nach Ashley Graham, der Tochter des Präsidenten der Vereinigten Staaten, ins ländliche Spanien. Unser Held ist jedoch nicht mehr der Polizist, der er einmal war, was sowohl in seinen Worten als auch in seinen Taten deutlich wird. Er ist autoritärer, brutaler und sieht ziemlich bedrohlich aus, wenn er die Center Axis Relock-Haltung einsetzt. Brutaler sind auch die Ganados, die zombieähnlichen Feinde, die Leons Mission plagen.
Härtere Gegner, gleiche Fehler
Tatsächlich ist jeder Gegner diesmal härter als im Originalspiel, mit Ausnahme einiger Endgegner. Resident Evil 4 ist eher ein Actionspiel als ein Survival-Horror, auch wenn Elemente des letzteren Genres vorhanden sind, und das Ergebnis ist ein intensiveres Kampferlebnis. Die Feinde haben keine Scheu und umzingeln dich von einem Moment auf den anderen. Bist du geduldig genug, kannst du dich zwar durch einige Abschnitte schleichen und dank der Möglichkeit, unvorsichtige Feinde mit dem Messer hinzurichten, Munition sparen, aber es gibt viele Momente, in denen du dir nur den Weg freikämpfen kannst. Der Hardcore-Modus hat mir schneller die Ressourcen geraubt als RE2 es je getan hat, was angesichts des relativen Überflusses an Kugeln schon etwas bedeutet. Obwohl das hybride Action-Survival-Horror-Gameplay Spaß macht, ist es nicht fehlerfrei. Sowohl die Bewegungen von Leon als auch die Kamera ähneln sehr stark denen der vorherigen Resi-Remakes. Während dieser Spielstil zu den kompakteren Umgebungen von RE2 und RE3, kämpft das offenere Resident Evil 4 mit einer starren, kompromisslosen Mechanik. Feinde können in die Lücken schlüpfen, die die starren Kamerabewegungen zurücklassen und oft hört man einen Angriff, kann aber nicht reagieren. Das ist angesichts des Horror-Aspekts nicht unbedingt schlecht, aber der Wechsel zu einem bombastischeren Waffenspiel und den damit verbundenen Nahkämpfen bedeutet, dass die Vorstellung, eine leichte Beute zu sein, nicht gut zu der Action-Helden-Atmosphäre passt, die das Spiel anstrebt. Wenn man dann noch die geringe Anzahl an I-Frames und Leons Trefferfläche hinzunimmt, die so groß ist, dass Feinde ihn durch eine Wand schlagen können.Gruseliger Gegnerdesigns und Zugänglichkeit
Die neuen Gegnerdesigns bringen eine Menge Angst in Resident Evil 4. Ganados in all ihren Formen sind eine Sache, aber die neu gestalteten Parasiten sind eine andere. Sie sind nicht nur optisch erschreckender als im Vorgängerspiel, sondern fühlen sich auch meist tödlicher an. Dann sind da noch die Giganten, Novistadoren und natürlich die Regeneratoren. Letztere fühlen sich zuweilen fast wie Mini-Tyrannen an. Was die Optionen und die Zugänglichkeit angeht, bietet Resident Evil 4 zunächst die Modi Assistier, Standard und Hardcore, wobei letzterer von Capcom für diejenigen unter uns empfohlen wird, die das Originalspiel von 2005 gespielt haben. Trotz dieser Nachricht habe ich das Spiel zuerst im Standardmodus gespielt und war insgesamt zufrieden, da es viele Änderungen und Wendungen gab, die mich bei der Stange hielten, ich entschloss mich aber auch für diesen Modus, weil mir zugegebenermaßen das Original damals nicht besonders gefallen hatte. RE4 bietet drei Voreinstellungen: Visuelle Zugänglichkeit, auditive Zugänglichkeit und Bewegungskrankheit. Diese Einstellungen ändern mehrere Faktoren, von der HUD-Deckkraft und der Untertitelfarbe bis hin zum Sichtfeld und der individuellen Lautstärke. Außerdem kann jedes Element für sich geändert werden, so dass die Spieler so lange testen können, bis die Balance stimmt. Auch wenn hier nicht alle Bedürfnisse abgedeckt werden, bietet das Spiel eine anständige Auswahl an Einstellungen.