Seit dem 28. September können Fans der ehemaligen Fifa Serie, den neusten Ableger (ohne Fifa) spielen. Was sich getan hat und ob sich EA SPORTS FC 24 dieses Jahr mehr lohnt, erfahrt ihr in meiner Review.
Auch ohne Fifa, das gleiche Spiel
EA SPORTS FC 24 setzt eine über die Jahre gewachsene Tradition fort, die durch die Namensänderung in keiner Weise untergraben wurde. Wer also erwartet, dass die Namensänderung mit einer Revolution einhergeht, wird auf dem Trockenen sitzen bleiben und mit einer Evolution konfrontiert werden, die eine bewährte Formel nicht umstößt. So bietet uns das Sportspiel auch in diesem Jahr zahlreiche abwechslungsreiche Spielmodi, die aber wohl vermutlich jeder bereits kennt, wie bspw. Volta, mit seinen kompakten Spielfeldern, seinen Bänken, seinen Entwicklungen und seinen Spielfiguren, die oft eher wie für eine Modenschau als für ein Spiel mit Freunden gekleidet sind. Die mehr durchdachte und planende Karriere, sei es als Spieler oder als Trainer, bei der es wichtig ist, jeden Spielzug sorgfältig zu studieren, um sich nicht um einen Platz im Olymp der Fußballgötter zu bringen. Wir haben die eher teamorientierte Spielweise von Pro Club, bzw. seit diesem Jahr nur noch Clubs, die die Zusammenarbeit von zweiundzwanzig Fingern auf dem Controller erfordert, um dein Team zum Sieg zu führen. Wir haben die mehr „spielerische" und sammelnde Seite von Ultimate Team, die die F von Fifa verliert, aber einige interessante Änderungen beinhaltet und schließlich haben wir die eher zaghafte Varianten, die aus Saisons, benutzerdefinierten Turnieren und schnellen Spielen besteht.
Viel hat sich nicht geändert
Wie ein Diamant erhielt FC 24 einen feinschliff, der ändert zwar das Spielgeschehen nicht immens, ist aber bemerkbar und manchmal auch Willkommen. In der Karriere, sowohl als Trainer als auch als einzelner Spieler, erwartet dich ein verfeinertes Trainingssystem, das es dir erlaubt, mehr an der Taktik zu arbeiten und spezifische Einheiten je nach Gegner vorzubereiten, und der Einbeziehung der Agenten, die als Leitfigur fungieren und Vorschläge machen und sich um die Vertragsverwaltung kümmern. Das alles wird ergänzt durch eine neue Grafik, die es uns ermöglicht, das Spiel von der Seitenlinie aus zu erleben oder mit einer Kamera, die die Bewegungen unseres virtuellen Alter Egos verfolgt. Clubs, der neue Name für Pro Club, präsentiert sich zum Start mit einem Look, der sehr an den des letzten Jahres erinnert, hinter dem sich aber eine Neuerung verbirgt, auf die die Community schon lange gewartet hat. Die Rede ist von Cross-Play, das es den Spielern (aufgeteilt in zwei „Gruppen", PC, PlayStation 5 und Xbox X/Series auf der einen Seite, PlayStation 4 und Xbox One auf der anderen) ermöglicht, sich in einem riesigen Kessel wiederzufinden und sich gegenseitig herauszufordern. Hinzu kommt ein überarbeitetes Saison- und Wettkampfsystem mit einem anderen Stufenverlauf, der neue ästhetische und technische Elemente für Spieler und Vereine freischaltet. In Volta gibt es bis auf die „Partnerschaft" mit Clubs, nichts neues. Anders verhält es sich natürlich bei Ultimate Team, das sich immer mehr Richtung vorwärts bewegt, ohne irgendwelche Hindernisse zu fürchten. In diesem Jahr gibt es neben dem endgültigen Abschied von den lästigen (und für das Spiel nutzlosen) Positionswechseln mit einem automatischen Wechsel in die sekundäre Rolle auch einige neue Funktionen, die sich deutlich auf die Spieldynamik auswirken. Die erste ist die Einführung des Frauenfußballs, wobei alle englischen, französischen, deutschen, spanischen und US-amerikanischen Erstligamannschaften der (F)UT-Galaxie beitreten. Rein zahlenmäßig bedeutet dies eine Aufstockung um etwa 1.600 weibliche Spielerinnen, die die Auswahl bei der Zusammenstellung des eigenen Teams erheblich erweitern wird, während auf dem Spielfeld die Entscheidung, die Statistiken von Männern und Frauen anzugleichen (ein Spieler mit 88 wird genauso schnell sein wie eine Spielerin mit 88, um es klar zu sagen), für ein gewisses Leistungsgleichgewicht sorgen wird. Die zweite Neuerung ist die Einführung eines Evolutionssystems, mit dem du die technischen Eigenschaften deiner Spieler verbessern kannst, indem du einfache Aufgaben erfüllst. Für jede Saison wird eine variable Anzahl von Entwicklungen zur Verfügung stehen, die nur von Spielern mit bestimmten technischen Anforderungen bewältigt werden können und die zu Verbesserungen führen, die von der Verbesserung individueller Statistiken bis hin zum Hinzufügen von Spielstilen reichen. Das ist auf den ersten Blick ein recht interessantes Extra, das aus durchschnittlichen Spielern kleine Perlen machen könnte, die für einige Überraschungen sorgen können.Und dann ist nur noch das Spielfeld dran
Nach dem Verzicht auf die Menüs, die Optionsbildschirme, die Vertragsverhandlungen, die virtuellen Umkleidekabinen, in denen man grelle Kleidung anprobieren kann, und die Sammlung von Stickern sind die Fußballschuhe bereit, auf dem Spielfeld zu stehen und neunzig Minuten voller Leidenschaft, Emotionen, Fluchen und Schweiß zu spielen. Neunzig Minuten, in denen, ähnlich wie in den letzten Jahren, eine Struktur vorgeschlagen wird, die zwar nicht perfekt ist, aber alles hat, um Spaß zu machen und zu unterhalten. Doch schon vor dem Anpfiff wird deutlich, wie sehr das Team von EA Sports an der Gestaltung des Spiels gearbeitet hat, indem es eine ganze Reihe von Elementen hinzugefügt hat, die dazu beitragen, eine Stadionatmosphäre zu schaffen, die in eine Übertragungsatmosphäre gehüllt ist. Während die Fans jubelnd ihre Plätze auf der Tribüne erreichen, zeigen die Kameras die letzten Vorbereitungen in der Umkleidekabine, während der Tunnel zum Spielfeld zum Schauplatz des ersten Kontakts zwischen den beiden gegnerischen Mannschaften wird und eine Reihe von Einblendungen die Startelf enthüllt. Sobald die Teams auf dem Spielfeld sind, bewegen sie sich auf Anweisung des Schiedsrichters, und zwar mit einer Animation, die auf ganzer Linie überzeugt. Sobald die Teams auf dem Spielfeld sind, bewegen sie sich auf Anweisung des Schiedsrichters, und zwar mit einer Animation, die auf ganzer Linie überzeugt. An diesem Punkt könnte ich ausführlich jede einzelne technologische Lösung und jeden Algorithmus beschreiben, den das Entwicklungsteam verwendet hat, von der Frostbyte Engine über HypermotionV, AI Mimic, AcceleRATE 2. 0, Full Team Volumeric Motion und Kinetic Physical Play, aber das Wesentliche ist ganz einfach und lässt sich in wenigen Zeilen zusammenfassen, das Verhalten der Spieler auf dem Spielfeld, ihre Bewegungen und Reaktionen auf Berührungen sind fließend, die Übergänge von einer Animation zur nächsten sind ausgesprochen realistisch. Schüsse, Pässe, Dribblings, Flanken, Hacken, Kopfbälle, man muss nur das Spiel für einige Augenblicke unterbrechen und sich die Wiederholungen ansehen, um festzustellen, dass die Gesamtdarstellung der Bewegungen zwar noch verbesserungswürdig ist, aber keine eklatanten Mängel aufweist. Was die Qualität der Spielermodelle angeht, so ist das Durchschnittsniveau abgesehen von ein paar Detailfehler (vor allem verschwindende Frisuren), die vermutlich mit ein paar Patches behoben werden, insgesamt mehr als gut.
