METAL GEAR SOLID: MASTER COLLECTION Vol. 1

Am 24. Oktober 2023 erschien die Master Collection Vol. 1 der Preisgekrönten Metal Gear Solid-Reihe, für wen sich die Neuauflage lohnt und ob sich Grafisch was getan hat, erfährst du in meiner Review.

Metal Gear Solid

Wer sich diesem Kultspiel zum ersten Mal nähert, wird die Einschränkungen deutlich bemerken, da es sich um eine Produktion handelt, die schon 25 Jahre auf dem Buckel hat, was schon bei der geringen Polygonanzahl der Charaktere und Szenarien mehrmals zu spüren ist. In Anbetracht der Tatsache, dass es keine nennenswerten Eingriffe zugunsten der Bildqualität gibt, ist das Vorhandensein von seitlichen Hintergründen, mit denen die schwarzen Bereiche des Bildschirms gefüllt werden (das Spiel ist im 4:3-Format), sicherlich bemerkenswert. Im Allgemeinen zeigt das Spiel von oben einen kleinen Ausschnitt der Innen- und Außenszenerie des Abenteuers und fordert einen auf, immer ein Auge auf die Minimap zu werfen, um nicht von Gegnern überrascht zu werden (sofern vorhanden). Geht es jedoch schief, muss man das Feuer über ein veraltetes Zielsystem erwidern, dem es an subjektiven Optionen (abgesehen vom Scharfschützengewehr) mangelt und das mit Analogwerten anstelle von Richtungspfeilen praktisch nicht zu steuern ist. Doch während der letzten Infiltration in Shadow Moses wurde ich wieder einmal von seinem magnetischen Charme gefangen genommen. Die Reise von Solid Snake beruht auf einer Vielzahl von Situationen, die auch heute noch unglaublich sind, und fordert den Spieler auf, alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel, einschließlich Zigaretten und Gehör, zu nutzen, um im Abenteuer voranzukommen. Die Charaktere in einer Geschichte, die sich effektiv mit dicken Themen wie der Rolle der Gene bei der Definition einer Person befasst, zeigen uns einmal mehr ihre Facetten und Zweideutigkeiten. Natürlich weisen die vor vielen Jahren mutigen, mit Spielgrafik erstellten Zwischensequenzen heute offensichtliche „Fältchen" und veraltete Animationen auf, doch die polygonalen „Schauspieler", die sie animieren, haben nichts von ihrem Schliff verloren. Nicht nur Ocelot und Liquid Snake, Metal Gear Solid ist voll von denkwürdigen Antagonisten, die im Mittelpunkt von manchmal erstaunlichen Bosskämpfen stehen. Ein Beispiel dafür ist Psycho Mantis, und das Team hat sich clevere Strategien ausgedacht, um den Charme des Spiels zu erhalten. Über ein neues Optionsmenü, das außerdem ein Gerendertes Exemplar des Handbuchs des Spiels enthält, um uns „bestimmte Codes" zur Verfügung zu stellen, ist es möglich, das Vorhandensein von Spielständen aus historischen Konami-Produkten zu simulieren, um bestimmte Mantis-Kommentare zu aktivieren oder die Controller-Eingabe zu ändern, um zu verhindern, dass der furchterregende Gegner Snakes Gedanken liest. Wer die Serie wiederentdecken will, sollte den Urvater der Solid-Reihe nicht auslassen. Wenn man es spielt, bekommt man eine noch klarere Vorstellung von den beeindruckenden Evolutionssprüngen, die die Vertreter der Reihe von Zeit zu Zeit gemacht haben, und hat, abgesehen von „historischen" Fragen, die Möglichkeit, einen Spieleklassiker zu entdecken.

Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty

Der zweite Teil schloss sich der Master Collection Vol. 1 in der von Bluepoint Games im Jahr 2011 unterzeichneten HD-Version an, wobei die Auflösung von 720 auf 1080p erhöht wurde. Das Erlebnis war im Allgemeinen flüssig, aber es gab auch zahlreiche Ruckler. Allerdings fror die Handlung manchmal für einige Momente ein, wurde dann aber wieder normal fortgesetzt. Die Ursache für dieses Problem ist unklar, aber man darf hoffen, dass Konami dieses Problem bald mit einem entsprechenden Patch beheben wird. Davon abgesehen bietet Metal Gear Solid 2 ein Abenteuer, das in jeder Hinsicht unglaublich viel fortschrittlicher ist als sein Vorgänger. Um einer ausgesprochen aktuellen Geschichte Substanz zu verleihen, die (auch) über die Risiken liquider Informationen nachdenken lässt, hat Kojima nicht gezögert, die Spieler immer wieder mit zahlreichen Lügen zu täuschen, angefangen bei jener, die sich auf den eigentlichen Protagonisten bezieht. Nach dem Abschluss von „Tanker", dem Prolog von Sons of Liberty, waren die Spieler schockiert, als sie in die Rolle von Snake schlüpften und die von Raiden übernahmen, einem jungen Fremden, der auf einer Mission war, die Shadow Moses zu ähnlich war, um keinen Verdacht zu erregen. Der Plot hat zwar seine Tücken, aber er ist fesselnd und wird sowohl durch Codec-Gespräche als auch durch Zwischensequenzen mit einem ausgezeichneten Regie-Schnitt ausgebaut. Die Gesichtsausdrücke können ihre Herkunft aus der ersten PS2-Ära nicht verbergen: Die großartigen Leistungen der Schauspieler halten das Interesse an den Figuren hoch. Die Gesichtsausdrücke können ihre Herkunft aus der ersten PS2-Ära nicht verbergen: Die großartigen Leistungen der Schauspieler halten das Interesse an den Figuren hoch. Unglücklicherweise haben die Entwickler die Ungenauigkeiten und Tippfehler in der italienischen Übersetzung nicht korrigiert, was uns ehrlich gesagt als verpasste Gelegenheit erscheint. Wieder einmal sind es die Vorzüge des Originals, die diese 1080p-Version zum Strahlen bringen (dasselbe gilt für Snake Eater). Raiden ist weitaus agiler und reaktionsschneller als der würfelförmige Snake auf der ersten PlayStation-Version. Er kann schwimmen, an Geländern hängen, über Hindernisse springen und schnell ausweichen, und er kann sich auf eine subjektive Sichtweise verlassen, um Feinde präzise zu treffen. Dabei reagieren die Soldaten konsequent auf Schaden und können sich auch mit einer Effektivität verteidigen, die modernen Produktionen würdig ist. Deckungswechsel, koordinierte Angriffe und das Weglaufen vom Protagonisten, um Verbündete herbeizurufen: Das sind nur einige Beispiele für das Verhalten einer nach wie vor überzeugenden KI, die auch dann noch in der Lage ist, Momente der Panik zu erzeugen, wenn man sich in den Alarmphasen in einem Spind versteckt und darauf hofft, dass die gepanzerten Angreifer von dort zurückkehren, wo sie hergekommen sind.

Metal Gear Solid 3 Snake Eater

Wie Sons of Liberty knüpft auch Snake Eater aus der Master Collection Vol. 1 an die Arbeiten von Bluepoint mit MGS3 Subsistence in HD an. Mit einer frei einstellbaren Third-Person-Perspektive ist das Abenteuer so angenehm zu spielen, als wäre es vor einigen Jahren erst erschienen. Die Mission von Naked Snake, einem Soldaten, der den Titel Big Boss anstrebt, ist Mitte der 1960er Jahre auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges angesiedelt und dreht die für die Serie typische Infiltration um. Die Militärkomplexe werden nämlich von Wüsten, Wäldern und Sümpfen flankiert, die von Beutetieren bevölkert sind, die man jagen muss, um bei Kräften zu bleiben, aber auch von giftigen Schlangen und Krokodilen. Keine optische Tarnung: Heute wie damals ist es von unschätzbarem Wert, die Menüs zur Anpassung von Kleidung und Gesichtsbemalung an das durchquerte Gebiet zu erforschen, um einen hohen Tarnungsfaktor aufrechtzuerhalten und vor den Augen der Feinde verborgen zu bleiben. Erwähnenswert ist auch das Vorhandensein eines Abschnitts, der ausschließlich den Heilmethoden für Snake gewidmet ist, die sich je nach den erlittenen Wunden ändern. Darüber hinaus wird der überwiegend szenische Wert der Interaktionen mit der Umgebung im zweiten Kapitel, man denke nur an die Eiswürfel, die allmählich schmelzen, in Snake Eater rein spielerisch. Die Beschädigung einer Hängebrücke kann dazu führen, dass unvorsichtige Feinde hinunterstürzen, während die Zerstörung der Nahrungsvorräte eines Außenpostens die Patrouillen in der Umgebung zum Verhungern bringt. Grafisch merkt man dem Spiel die Jahre des Originalspiels deutlich an, aber es bleibt eine beeindruckende Inszenierung dank der Darstellung des Laubes und der großartigen Artwork-Regie.

Auf den höchsten Schwierigkeitsgraden ändert Metal Gear Solid 3 sein Gesicht komplett und fordert den Spieler auf, alle Gadgets und Teufeleien einzusetzen, um Feinde ungestört zu überwinden oder Konfrontationen mit Mitgliedern der Cobra-Einheit, den treuen Begleitern von The Boss, zu überleben. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, gehören einige dieser Bosskämpfe zu den besten der Videospielgeschichte, einschließlich des Durchbrechens der vierten Wand und vieler alternativer Methoden zum Triumph. Ikonische und wunderbar charakterisierte Figuren sind die Hauptstütze einer spannenden und bewegenden Geschichte, die bis heute nichts von ihrer Aussagekraft verloren hat. Passend zum Grundthema des Spiels erzählt uns The Boss, dass nichts ewig ist, dass alles dazu bestimmt ist, sich zu verändern. Dennoch war und ist Metal Gear Solid 3 ein zeitloses Meisterwerk.

Jede menge Boni

Zusammen mit den Spielen, bietet die Master Collection Vol. 1 jede Menge Goodies für Fans, darunter einen Soundtrack mit kultigen Titeln der Serie, spezielle Missionen und zwei Videos sowie zwei weitere Spiele. Die Rede ist von der NES/FC-Version von Metal Gear und Snake's Revenge, die auf einer alternativen Storyline zu der von Kojima erdachten basiert. Diesen beiden Spielen fehlt ehrlich gesagt die historische Relevanz des klassischen Metal Gear und sie sind vielleicht die am wenigsten interessantesten Bestandteile des Angebots. Die Master Collection bietet auch Einführungsmenüs für jede einzelne Produktion, die digitalen Graphic Novels von MGS 1 und 2 sowie die Skripte aller Hauptprodukte. Den Abschluss bildet das Master Book, das einen vollständigen Überblick über die gesamte Saga bietet und auch die Kapitel erwähnt, die noch nicht in speziellen Sammlungen erschienen sind.