Ready or Not

PC, Shadow PC

Am 13. Dezember 2023 wurde der Ego-Shooter des Entwicklers und Publishers aus der Early Access Version veröffentlicht und glänzt als inoffizieller Nachfolger von Swat.

Dein Einsatz, dein Team

In „Ready or Not" übernimmst du das Kommando über ein Sondereinsatzkommando, das zur Lösung von Konfliktsituationen zwischen Polizei und Kriminellen eingesetzt wird. Oft ist es notwendig, dass das Team aus den unterschiedlichsten Gründen in extrem gefährliche Gebiete eindringt: von der Jagd auf einen gesuchten Flüchtigen über die Befreiung von kriminellen Verstecken, die für die Drogenproduktion genutzt werden, bis hin zu den üblichen Plätzen, die von Terroristen mit Geiseln oder zu entschärfenden Bomben besetzt werden. Die Situationen, die man in den Missionen von Ready or Not, 18 an der Zahl, erlebt, sind äußerst vielfältig und realistisch und unterstreichen von den ersten Minuten des Spiels an die Anstrengungen, die das Team von VOID Interactive unternommen hat, um sensible Informationen von Polizeigruppen auf der ganzen Welt zu sammeln und sie im Spiel angemessen wiederzugeben. Gerade an der Front der Einbindung in das Geschehen liegt einer der gelungensten Aspekte von Ready or Not. In vielen Momenten hat man das Gefühl, mit extrem angespannten Situationen umgehen und jede Bewegung oder Verschiebung mit strategischem Verstand abwägen zu müssen. Das wird schon im Einzelspieler-"Story"-Modus deutlich, in dem man von vier KI-gesteuerten Einheiten unterstützt wird und mit der Leertaste jede Art von Befehl erteilen kann. Von der Verfolgung und Überwachung der Bewegungen bis hin zur Erteilung spezifischer Befehle für die Befreiung bestimmter Räume und dem - teilweise - autonomen Vorgehen, wobei sogar die Möglichkeit besteht, Razzien durchzuführen oder bestimmte Eingänge auf Fallen zu überprüfen. All dies unterstreicht die gute Arbeit der künstlichen Intelligenz, auch wenn es noch einige technische Probleme und Bugs gibt, wenn man sich durch die engsten Gänge bewegt. Natürlich ist das "Ready or Not"-Erlebnis im Koop-Modus mit einem Team von engen Freunden, mit denen man sich im Chat noch besser abstimmen kann, besonders eindrucksvoll. Darüber hinaus gefällt mir die Wiederspielbarkeit der Missionen dank eines Punktesystems am Ende des Levels, das die Aktionen belohnt oder bestraft, je nachdem, wie gut du dich in den Szenarien verhältst: Das fördert die Fairness und zielt nicht immer darauf ab, Gewalt gegen jede Art von Charakter anzuwenden, der du im Szenario begegnest.

Die Psyche deiner Kameraden kann leiden

In Ready or Not steht dir ein echtes Polizeirevier zur Verfügung, das sowohl im Einzelspielermodus als auch im Zusammenspiel mit anderen Spielern als zentraler Dreh- und Angelpunkt fungiert, mit verschiedenen Bereichen, die durch das Absolvieren von Missionen freigeschaltet werden können, und speziellen Abschnitten, in denen du deine Ausrüstung oder Waffen anpassen kannst. Außerdem gibt es ein praktisches Tablet zur Verwaltung der Teamkameraden mit einem interessanten System, das mit passiven Upgrades - je nach Charaktereigenschaften - und psychologischen Eigenschaften verknüpft ist, die je nach bestandener Mission überwacht werden müssen oder nicht. Da es sich bei den verschiedenen Szenarien in Ready or Not um Hochrisikosituationen handelt, verursachen sie einen gewissen Stress, der im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass die Effizienz der Teammitglieder in den heikelsten Situationen untergraben wird. Zu diesem Zweck kann man die Einheiten durch andere Kameraden ersetzen und sie ausruhen lassen, wenn sie psychisch überlastet sind. In extremen Fällen kann man auch einen Therapeuten hinzuziehen, der sie für eine bestimmte Zeit außer Gefecht setzt.

Reichhaltige Karten und Szenarien

Das Leveldesign ist eine weitere Stärke von Ready or Not. Das Team von VOID Interactive hat viel Mühe und Ressourcen investiert, um reichhaltige Karten und Szenarien zu erstellen, die die Möglichkeiten des Vorgehens während der verschiedenen Überfälle erweitern. Es gibt abgeschlossene Räume, Korridore, größere Hallen, Balkone, Tunnel und provisorische Unterschlüpfe aller Art, die man nutzen kann, um dem Kreuzfeuer zu entgehen, und das alles auf Karten, die auf mehreren Ebenen angelegt und reich an Details sind. Alles in allem ist das Gameplay schwierig genug, um es zu meistern, aber es schafft es, enorme Befriedigung zu geben, wenn man bedenkt, dass es nur ein paar Treffer braucht, um das Spiel zu beenden. In Anbetracht der zahlreichen Ziele in jedem Szenario kommt es jedoch vor, dass man seine Schritte zurückverfolgen und auf der Karte nach etwas suchen muss, das man beim ersten Durchgang vergessen hat, meist weil man zu sehr damit beschäftigt ist, plötzlichen Kugeln auszuweichen. Dies wird noch deutlicher, wenn man zum Beispiel alle Zivilisten in gefährlichen Gebieten ausfindig machen soll, die oft wahllos auf der Karte verstreut und manchmal zu versteckt sind, was das Gefühl von Realismus und Beteiligung teilweise untergräbt.

Großer Schritt nach Vorne

Es ist jedoch anzumerken, dass im Vergleich zur Early-Access-Version von Ready or Not auch die meisten Bugs und technischen Probleme behoben worden sind. Als ob das noch nicht genug wäre, wurden auch bei der Beleuchtung und dem Sound hervorragende Fortschritte gemacht, wobei letzterer Aspekt sowohl bei Waffen als auch bei der Bewegung in geschlossenen Räumen spürbar ist, wo man sich auf das Geräusch von Schritten konzentrieren kann, um Informationen über die Umgebung zu erhalten. Zudem gibt es nun endlich ein kleines Tutorial, bei dem du wie in einem Polizeitraining an die Hand genommen wirst und die wichtigsten Spielmechaniken kennenlernst. Wie zu erwarten, gibt es noch einige Bugs bei den Bewegungen der Teamkameraden, die immer noch überall ein wenig hängen bleiben, sowie einige Animationen bei den NPCs, die nicht immer optimal gehandhabt werden. Im Großen und Ganzen ist die Arbeit aber durchaus zufriedenstellend und ich bin mir sicher, dass es noch Raum für Verbesserungen mit möglichen Patches gibt.

Trailer:


Fazit

Ready or Not ist ein Spiel, das darauf ausgelegt ist, den Spielern Unbehagen zu bereiten. Auf der einen Seite erreichen die spannenden Schießereien und die Ungewissheit, was sich hinter der nächsten Tür verbirgt, dieses Ziel mit Bravour. Auf der anderen Seite werden die Schauplätze und Missionen für manche ein wenig zu nah an der Realität sein. Wer Ready or Not bereits in der Early Access Version spielte und seit dem nicht mehr anrührte wird die starken Verbesserungen sofort bemerken, denn das Spiel ist seit der EA-Phase kaum wieder zu erkennen und bietet sogar ein kleines Tutorial-Training für diejenigen, die sich dies gewünscht haben um die Steuerung kennenzulernen.


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