Alisa Developer's Cut

PlayStation 5

Eine wirkungsvolle und aufrichtige Hommage an das goldene Zeitalter des Survival-Horrors, als die Feinde so gefährlich waren wie die Kameraperspektiven, erschien nun endlich auch für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X|S und Nintendo Switch. Die PC-Version von Alisa erschien bereits 2021. Das Spiel ist ein Solo-Projekt des Entwicklers und Publishers Casper Croes.

Story und Handlung:

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Alisa, eine Eliteoffizierin der Armee, die vor 100 Jahren mit ihrem Partner den Standort geheimnisvoller Blaupausen in einem verlorenen Dorf in Europa untersucht. Als sie dort ankommt, wird sie von seltsamen Kräften absorbiert und erwacht, gekleidet im reinsten Alice-Stil, in einem düsteren Herrenhaus, das von mörderischen Puppen bevölkert wird, die zum Leben erwacht sind.

Ein Spiel wie aus den 90er

Diejenigen unter uns, die schon ein paar graue Haare haben, werden die Dynamik des Spiels sofort wiedererkennen, denn sie ist praktisch dieselbe, die wir in den 90er Jahren bei Spielen wie Alone in the Dark oder Resident Evil erlebt haben. Du steuerst Alisa in der dritten Person und bewegst dich mit einer feststehenden Kamera durch die Szenarien, sodass du alle paar Sekunden von einem Bild zum nächsten wechselst. Standardmäßig ist die Steuerung „panzerartig“, wie in Resident Evil oder den alten Tomb Raider Teilen, aber du kannst auch eine modernere Steuerung wählen, die bspw. das Drehen ganz einfach macht. Alisa kann gehen, rennen, schießen und mit bestimmten Objekten interagieren. Um zu zielen, drückst du eine Taste, um die Waffe einzusetzen, und eine andere, um zu schießen. Beim Schießen bleibt man stehen und kann in jede Richtung zielen, sodass es schwierig sein kann, Feinde zu treffen, die sich auf uns zu bewegen. Die Gegner sind in der Regel ziemlich zäh und es kann sogar vorkommen, dass man auf eine geisterhafte Dame trifft, die einen jagt und, wenn sie einen erwischt, direkt ins Game Over befördert. Glücklicherweise werden die Positionen der Feinde zurückgesetzt, wenn man einen neuen Raum betritt, und sie können sich nicht von einem Raum zum anderen bewegen.

Achte auf die Zahnräder

In der Ecke des Bildschirms befindet sich ein Fadenkreuz, das sich orange färbt, wenn ein Schuss eintrifft, und man kann auch die Option zum automatischen Zielen auf der horizontalen Achse aktivieren, aber wenn man das tut, erhält man weniger Zahnräder als Belohnung. Diese Zahnräder sind die „Währung“, die man in den wenigen sicheren Zonen einsetzen kann, wo eine seltsame Puppe namens Pol sie gegen Munition, Erste-Hilfe-Kits, neue Waffen oder Kostüme, die die eigenen Werte unter bestimmten Umständen verbessern, eintauscht. Es kostet sogar Zahnräder, um das Spiel in diesen Gebieten zu speichern, also sollte man sehr vorsichtig sein, worin man investiert, denn das ist die einzige Möglichkeit, den Spielstand zu sichern. Außerdem gibt es in den sicheren Bereichen Schließfächer, in denen du deine Kostüme wechseln kannst und auch deine Waffen, da du nur zwei tragen kannst. Wenn man sich durch die Villa bewegt, kann man sich mithilfe einer Karte orientieren, die aber zu grob ist. Sie zeigt nur an, in welchem Bereich man sich befindet und welche Türen verschlossen sind, aber nicht, wo genau man sich befindet oder welche Schlüssel man für welche Türen braucht. Zudem gibt es viele Rätsel, bei denen es nicht nur darum geht, den richtigen Schlüssel für jedes Schloss zu finden, sondern auch Rätsel zu lösen, die in Notizen hinterlassen wurden, Schlüsselobjekte zu finden und in der richtigen Reihenfolge zu platzieren.

Schwierigkeit des Spiels

Wie die Spiele, denen es huldigt, ist dies ein schwieriges Abenteuer, nicht nur in Bezug auf die Navigation und das Lösen von Rätseln, sondern auch in Bezug auf den Kampf selbst. Einerseits, weil jeder Feind seine eigene Dynamik hat und fast alle eine Menge Schüsse erfordern, aber auch, weil Munition und Heilung knapp sind und das Zielsystem sehr manuell ist. Das bedeutet, dass jeder Feindkontakt eine gehörige Portion Spannung mit sich bringt, denn wenn die Lebenspunkte zur Neige gehen, muss man das Spiel wiederholen und aus dem letzten Speicherraum neu laden, was eine Menge Zeit in Anspruch nehmen kann. Das Erlebnis ist gnadenlos für denjenigen, der die Geduld der Tage haben sollte, als unsere Speicherkarte unsere Lebensversicherung war. Die Rätsel selbst sind immer logisch und man erhält kleine Hinweise, aber zu verstehen, wie sie funktionieren und was von dir erwartet wird, kann dich mehr kosten als einen Versuch und das Herumirren ohne viel Ahnung. Notiere dir alles, was dir gesagt wird, und die Positionen der einzelnen Schlösser, dann solltest du keine allzu großen Probleme haben.

Trailer:


Fazit

Alisa Developer's Cut ist eine exzellente Hommage an den klassischen Survival-Horror, die es locker mit Resident Evil und Alone in the Dark aufnehmen kann. Von der Panzersteuerung bis hin zur kitschigen Sprachausgabe ist fast jeder Aspekt gelungen und bietet ein Erlebnis, das sich anfühlt, als wäre es direkt aus den 90er Jahren entnommen worden. Das Spiel wird wahrscheinlich nur diejenigen ansprechen, die mit Survival-Horror vertraut und in den 90er groß geworden sind. Solltest du einer dieser Spieler sein, dann kannst du dich auf eines der besten Beispiele des Genres freuen.


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