Am 25. Juni 2024 erschien das Remaster eines Kultspiels, bei dem viele Fans sehnsüchtig auf den zweiten Teil warten, der vor bereits vielen Jahren angekündigt wurde. Ob sich die 20th Anniversary Version lohnt, um das ewige warten zu verkürzen, erfährst du in meiner Review.
Story und Handlung:
In Beyond Good & Evil spielst du die Rolle von Jade, einer jungen Fotojournalistin, die auf dem Planeten Hillys lebt. Hillys wird regelmäßig von den außerirdischen DomZ angegriffen, was auf dem Planeten für Chaos und Panik sorgt. Jade leitet zusammen mit ihrem Onkel Pey'j, einem Schwein, das sprechen und laufen kann, ein Waisenhaus. Um Hillys zu retten, schließt sich Jade der Widerstandsgruppe IRIS an. Durch Infiltration und Zusammenarbeit mit ihren Verbündeten versucht Jade herauszufinden, was genau vor sich geht.
Man merkt das Alter
Beyond Good & Evil ist bekannt für eine Mischung von Gameplay-Elementen, und dieses Remaster behält diese Mischung bei, während es einige Verbesserungen vornimmt. Das Kern-Gameplay dreht sich immer noch um Erkundung, Schießen und Kämpfen, mit Jade als Hauptfigur. Man merkt jedoch schnell, dass das Spiel bereits 20 Jahre alt ist. Die Kämpfe und die Erkundung sind in der Tat sehr einfach. Jade benutzt eine Art Stock, mit dem sie einen normalen Angriff und einen starken "ultimativen" Angriff ausführen kann. Dabei geht es jedoch nur um das Aufladen und Loslassen des Angriffs. Später erhält sie Zugang zu einer Fernwaffe, mit der man Scheiben abschießen kann, aber das war's auch schon. Ein großer Teil des Gameplays besteht darin, alle möglichen Dinge abzuschießen. Während der Missionen musst du zum Beispiel Bilder von Fabriken machen, in denen etwas passiert. Du kannst aber auch optional Fotos von allen Kreaturen und Bewohnern von Hillys machen, um etwas Geld zu verdienen. Neben dem Geld erhältst du auch große Perlen, mit denen du dein Hovercraft und dein Raumschiff verbessern kannst. Mit diesen kannst du dich durch die Welt bewegen, aber auch Kämpfe bestreiten. In der Neuauflage wurde die Steuerung so optimiert, dass sich das Fahren dieser Fahrzeuge angenehm anfühlt. Ein weiterer großer Teil des Gameplays besteht aus Puzzles und Jump'n'Run. Die Rätsel und Plattformabschnitte sind weitgehend gleich geblieben. Für Fans ist das nostalgisch, aber einige Rätsel wirken veraltet. Vor allem die Abschnitte, in denen man herumschleichen muss, um nicht gesehen zu werden, sind nicht gut gealtert. Regelmäßig wird man plötzlich von jemandem entdeckt, der sehr weit weg ist, und ein anderes Mal rennt eine Wache fast in einen hinein, ohne dass etwas passiert. Da hilft es auch nicht, dass die Kamera hin und wieder unerklärliche Dinge tut. Sie bleibt hinter etwas stecken, so dass man Jade nicht sehen kann, oder es ist plötzlich unmöglich, die Kamera an einem bestimmten Punkt für einen Moment zu drehen, so dass man manchmal von einer Plattform fällt. Das sind die Probleme eines 20 Jahre alten Spiels, die in der 20th Anniversary Edition leider nicht alle richtig behoben wurden.Einige Verbesserungen gegenüber dem Original
Die 20th Anniversary Edition wurde sowohl grafisch als auch von der Leistung her stark verbessert. Mit 4K bei 60 Bildern pro Sekunde und verbesserten Texturen wird Beyond Good & Evil ein wenig mehr auf den aktuellen Standard gehoben. Während die meisten visuellen Verbesserungen gut sind, bleiben einige Elemente inkonsistent; menschliche Charaktere haben immer noch etwas mittelmäßige Texturen, während Tiere wie Pey'j sehr detailliert sind. Ubisoft hat es geschafft, die Atmosphäre des Originals beizubehalten, und dafür verdienen sie ein Kompliment. Die technischen Verbesserungen sind im Allgemeinen gut. Die Ladezeiten sind kürzer und die Bildrate ist stabiler, was das Spielerlebnis flüssiger macht. Das macht sich besonders in hektischen Kämpfen bemerkbar. Dennoch gibt es einige technische Probleme. Gelegentliche Bugs und Glitches treten immer noch auf, auch wenn sie in der Regel nicht spielentscheidend sind. Bei einigen wenigen Gelegenheiten ist das Spiel jedoch komplett zum Stillstand gekommen oder der Ton lief nicht mehr flüssig. Ein einfacher Neustart behebt die Probleme, aber es ist trotzdem schade, dass sich solche Fehler eingeschlichen haben. Der Soundtrack von Christophe Héral wurde neu gemastert und klingt besser als je zuvor. Die Musik unterstreicht die emotionalen Momente der Geschichte und bleibt noch lange im Kopf. Besonders die Melodien in der Bar und der Garage wird man so schnell nicht vergessen. Die Synchronsprecher liefern nach wie vor starke Leistungen ab, wobei Jades Stimme sofort ins Ohr geht.