Der Freizeitparksimulator des Entwicklers und Publishers Texel Raptor, erschien bereits vor einigen Jahren auf PC, zuerst als Early Access Version und dann als Vollversion. Am 03. Juli 2024 erschien das Spiel nun auch auf Konsolen. Wie sich die Simulation auf PS5 spielt, erfährst du in meiner Review.
Es ist fast alles möglich
In Parkitect kannst du wirklich alles individuell gestalten. Du kannst die Geografie und das Gelände verändern, Seen anlegen, Bäume, Blumen und Attraktionen platzieren und natürlich Achterbahnen bauen. Aber die Anpassung dient nicht nur dem eigenen künstlerischen Vergnügen, sondern wirkt sich auch auf die Simulationsaspekte des Spiels aus. Die Parkgäste sind vollständig simuliert, sie haben Bedürfnisse wie Hunger und Müdigkeit und auch ihre eigenen Persönlichkeiten. Sie genießen unterschiedliche Intensitäten der Fahrten, haben unterschiedlich viel Bargeld bei sich und haben Macken, wie bspw. Müllsammler oder ungeduldig zu sein. Daher musst du dich bewusst darum bemühen, deine Parks und Achterbahnen so zu gestalten, dass sie sich wohlfühlen. Du wirst Wasserbahnen für heiße Tage und geschlossene Bahnen für Regenwetter bauen müssen. Die Spielelemente sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Während du zu deinem eigenen Vergnügen wunderschön bauen kannst, wird dir das im Spiel auch mechanisch zurückgespiegelt und belohnt dich wirklich für die Mühe, die du investierst. Zur Zufriedenheit der Gäste gehört auch, dass sie in den Park eintauchen. Das bedeutet, dass sie gerne schöne Landschaften und individuelle Strukturen sehen. Es bedeutet aber auch, dass sie nichts von der ganzen Magie hinter den Kulissen mitbekommen, die dafür sorgt, dass dein Park läuft. Mülleimer können überlaufen, Toiletten müssen von Hausmeistern gereinigt werden, und sie müssen die Müllsäcke transportieren
Baue sorgfältig oder akzeptiere die Konsequenzen
Parkitect kann als kreatives Sandboxspiel gespielt werden, wenn du willst, oder du kannst im freien Spiel mit Zielen, Geld und Forschung spielen, oder du kannst dich dafür entscheiden, all das zu deaktivieren und nur zu bauen. Es liegt ganz bei dir. Falls du aber Simulationsspiele nicht nur wegen des kreativen Designs magst, kommt Parkitect mit den Simulationsaspekten überhaupt nicht zu kurz. Gäste und Mitarbeiter sind lebendige Wesen und die Dinge funktionieren auf logische Art und Weise. Auch das Bauen von Achterbahnen macht Spaß und ist leicht zu erlernen, wenn auch schwer zu meistern. Die Gäste bevorzugen unterschiedliche Intensitätsstufen, und du musst deine Achterbahnen sorgfältig entwerfen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Du kannst aber auch die faule Variante wählen und eine der vorgefertigten Achterbahnen bauen. Wenn du deine eigenen Achterbahnen baust, kannst du sie sehr aufwändig gestalten, aber du musst die vertikalen und seitlichen Gs bei der Konstruktion überwachen. Es gibt einige praktische Tools, die markieren, wo deine Achterbahnen die größten G-Kräfte aufweisen, damit du sie nach Bedarf optimieren kannst. Du kannst Drops glätten, Kurven mit Schräglage und alles andere. Ich habe auch auf die harte Tour herausgefunden, dass man seine Gäste umbringen kann, wenn man sich als schlechter Designer entpuppt. Das war eine Überraschung angesichts der bunten und fröhlichen Atmosphäre des Spiels.Kampagnenmodus
Wenn du etwas wirklich Fantastisches gebaut hast, kannst du es später als Blaupause verwenden, um sicherzustellen, dass keine Mühe verschwendet wurde. Im Kampagnenmodus musst du eine Reihe von zielorientierten Levels bewältigen. Die Ziele sind nicht besonders interessant, in der Regel geht es um die Anzahl der Gäste in deinem Park, den Ticketverkauf, die Zufriedenheitswerte und so weiter. Aber sie halten dich gut genug auf Trab. Das Problem mit der Kampagne ist, dass das Spieldesign im Widerspruch zur Kampagne steht. Parkitect möchte, dass du dir Zeit nimmst und aufwändig gestaltete Parks, innovative Achterbahnen, individuelle Strukturen und wunderschöne Landschaften baust. Das Spiel mag einfach zu steuern sein, aber es ist zeitaufwändig. Es ist schwer zu rechtfertigen, dass man so viel Zeit auf die Gestaltung des Spiels verwendet, wenn jeder Level in ein paar Stunden abgeschlossen ist und man im nächsten Park wieder von vorne anfangen muss. Da durch das Beenden der Level für das freie Spiel der Level freigeschaltet wird, habe ich oft versucht, einen Weg zu finden, das System zu umgehen und weiterzumachen, anstatt zu spielen und kreativ zu bauen.Meckern auf hohem Niveau
Das Spiel glänzt wirklich im freien Spiel, wo man mit der Absicht spielt, eine Weile bei jedem Park zu bleiben. Und wirklich, solange man Geld, Forschung und Ziele aktiviert hat. Das freie Spiel unterscheidet sich vom Gameplay her nicht allzu sehr von der Kampagne. Wenn du einfach nur bauen willst, ohne dich um die Simulationsaspekte zu kümmern, kannst du das alles ausschalten. Das Spiel bietet eine große Auswahl an Achterbahnen, Geschäften und Landschaften, die man bauen kann. Aber ich fand, dass die Auswahl an normalen, ruhigen und aufregenden Fahrgeschäften im Vergleich dazu etwas dürftig war. Außerdem war ich enttäuscht, dass ich nicht mit meinen eigenen Attraktionen fahren konnte, etwas, das es auch in anderen Freizeitpark-Tycoon-Spielen gibt. Aber das sind wirklich kleine Ärgernisse in einem ansonsten unglaublich gut gestalteten Videospiel. Die Deluxe Edition der PlayStation 5 Version beinhaltet zudem beide DLCs, die zuvor für PC erschienen.
