Am 25. Juli 2024 erschien das Tower Defense des Entwicklers und Publishers Ironhide Game Studio, das auf dem blitzschnellen und fesselnden Gameplay aufbaut der Vorgänger. In meiner Review erzähle ich dir etwas über den fünften Ableger.
Story und Handlung:
Die Geschichte von Kingdom Rush 5: Alliance spielt zwar eine Rolle, ist aber eher im Hintergrund angesiedelt. Große, fiese, haarige Wildtiere wollen durch die unberührte Landschaft und die idyllischen Wälder stapfen, die Arboresen und ihre Verbündeten wollen sie daran hindern. Vom Meer der Bäume bis zu den verwüsteten Außenbezirken und weit darüber hinaus will die feindliche Armee deine Türme zerstören, und du willst sie verteidigen. Die Geschichte entfaltet sich in erster Linie durch Zwischensequenzen im Comic-Stil. Diese machen eine gute Arbeit, wenn es darum geht, die Geschichte zu erzählen, aber es gibt nicht viel Geschichte zu erzählen. Kingdom Rush 5: Alliance ist kein Spiel, das viel Wert auf die Hintergrundgeschichte legt, was jedoch Genretypisch ist. Kingdom Rush 5 erzählt seine Geschichte am besten durch seine Charaktere. Es ist eine sympathische Besetzung. Als Kultisten in der Verlassenen Schlucht ihr Unwesen trieben, verärgerten sie den drakonischen Mystiker Kosmyr, der prompt einen Deal mit Vez'nan einging und sich der Allianz anschloss, um die Eindringlinge loszuwerden. Zu wissen, dass einer der besten Helden des Spiels nur deshalb mitmachte, weil er einen Shrek-Moment hatte und ein paar Eindringlinge aus seinem Sumpf vertreiben musste, macht die Komik und das Herz des Spiels besser als viele Zwischensequenzen.
Kampagne als Herzstück
Die Kampagne ist das Herzstück von Kingdom Rush 5: Alliance TD, auch wenn es zusätzliche Modi gibt. Es ist eine temporeiche, 16 Level umfassende Kampagne, die dich und deine Helden auf eine Reise durch bunte Cartoon-Königreiche führt. Mit einer soliden Auswahl an Helden, Türmen und Upgrades, aus denen du wählen kannst (sowie der kniffligen Aufgabe, die Türme zu positionieren), ist es leicht, hier Stunden zu verbringen. Ein gutes Tower-Defense-Spiel ermutigt zu einer Art taktischer Sorglosigkeit. Du kannst deine Gedanken schweifen lassen, während du die Positionen der Türme und das Verhältnis von Gold zu ermordeten Zauberern berechnest. Darin zeichnet sich Alliance TD aus, ist aber mit seinen anderen Mechanismen zu zaghaft. Ich wünschte, die Kampagne wäre länger, aber an den Etappen gibt es eine Menge zu mögen. Zwischen der variablen Anzahl der Lanes, neuen Spawn-Punkten, die mitten im Spiel auftauchen, stufenspezifischen Mechaniken und Bossen können sich die Stufen ganz unterschiedlich anfühlen. Ironhide Game Studio hat ein gutes Gespür für das Tempo und schafft eine nahezu perfekte Feedbackschleife. Ich wünschte nur, die Wellen würden sich manchmal nicht so langsam anfühlen. Das ändert zwar nichts am Schwierigkeitsgrad, aber es mindert den Spielspaß, wenn man zu gut abschneidet. Auf die nächste Welle zu warten, um das Erschießungskommando zu treffen, macht weniger Spaß, als es klingt. Es ist keineswegs spielzerstörend. Es hat mich nur etwas genervt. In Alliance TD wählt man zwei Helden, die man in die Schlacht mitnimmt. Es gibt insgesamt zwölf zur Auswahl, jeder mit eigenen Kräften und Eigenheiten. Mit Nyru's schneller Naturmagie kannst du über das Schlachtfeld flitzen, um abtrünnige Hyänen auszuschalten, wenn sie deine Reihen durchbrechen. Der schwerfällige Onagro hingegen ist ein Bollwerk gegen die härtesten Mobs. Bei der Heldenauswahl geht es vor allem um Synergien, nicht nur zwischen den Helden, sondern auch mit den Türmen. Jeder der fünfzehn Türme bietet einzigartige Fähigkeiten mit verzweigten Upgrade-Slots. Es gibt Raum für kreative Synergieeffekte, allerdings weniger als in älteren Kingdom Rush-Spielen.Grafik und Sound:
Kingdom Rush-Spiele haben einen cartoonhaften, handgezeichneten Stil, den man entweder liebt oder hasst. Großköpfige Tiermenschen, die wie eine Armee blutrünstiger Funko Pops auf dich zudonnern, haben etwas Heiteres und doch Bedrohliches an sich. Ich würde größere Helden-Sprites bevorzugen, damit sie besser zur Geltung kommen, wenn die Kämpfe in den letzten Wellen in ein Gedränge ausarten, aber das ist Erbsenzählerei. Die Grafik wirkt hell und stimmig. Es ist, als würde man ein Malbuch betreten, das einen am liebsten tot sehen will und das hat mir ehrlicherweise sehr gut gefallen. Der Soundtrack ist eine mitreißende Fantasy-Hymne, wie man sie schon oft gehört hat, aber sehr gelungen. Die Synchronisation ist großartig und vermittelt ein starkes Gefühl für die Stimmung der einzelnen Helden, wenn auch nicht für ihre gesamte Persönlichkeit. Die SFX sind mal mehr, mal weniger gelungen. Pfeileinschläge und Schwerthiebe können zu spammig klingen. Das wird ärgerlich, wenn es eine große Schlacht mit identischen Einheiten gibt, was ständig der Fall ist. Abgesehen von diesen kleinen Ärgernissen ist Kingdom Rush 5: Alliance wirklich sehr gelungen.
