Am 20. Juli 2024 erschien das beliebte Crossover-Kampfspiel des Entwicklers Code Mystics und Publishers SNK CORPORATION, welches bereits 2003 erstmals veröffentlicht wurde, jetzt jedoch einige Zusatzfunktionen bietet. In meiner Review erfährst du mehr dazu.
Versucht seine eigene Identität zu haben
SNK hat, wie du vielleicht weißt, in den 2000er Jahren Konkurs angemeldet. Das Unternehmen hat es in den letzten Jahren geschafft, wieder auf die Beine zu kommen, aber die Fans wissen, dass dies sehr schwierige und unsichere Zeiten waren. SNK vs. Capcom: SVC Chaos ist genau ein Titel aus den Anfängen dieser Zeit. Es handelt sich eindeutig um ein Spiel, das mit einem geringen Budget und unter Wiederverwendung von Material aus anderen Projekten entwickelt wurde. Aber gleichzeitig versucht es, seine eigene Identität zu haben und sowohl Capcom- als auch SNK-Fans zu erfreuen. SNK vs. Capcom: SVC Chaos ist ein 1×1-Kampfspiel. Im Gegensatz zu den von Capcom produzierten Titeln und sogar SNKs Hauptserie (The King of Fighters), die sich auf 3×3-Kämpfe konzentrieren, hat sich das Unternehmen entschieden, ein einfacheres Kampfspiel zu entwickeln.
36 Kämpfer aber merkwürdige Zusammenstellung
Die Auswahl der Charaktere in SNK vs. Capcom: SVC Chaos ist, um es vorsichtig auszudrücken, etwas seltsam. Natürlich ist es eine zufriedenstellende Anzahl an 36 spielbaren Charakteren und es gibt einige bekannte Gesichter von beiden Unternehmen, aber es gibt auch bizarre Entscheidungen wie beispielsweise Choi und Earthquake. Es gibt die Theorie, dass SNK sich mit der Verwendung dieser unterschiedlichen Charaktere von dem absetzen wollte, was Capcom geschaffen hatte, und in gewisser Weise hat das auch funktioniert. Aber es ist trotzdem seltsam, Earthquake anstelle von Haohmaru und Hugo anstelle von Zangief zu wählen. Während die Grundauswahl langweilig ist, hat SNK beschlossen, sich bei den versteckten Kämpfern etwas einfallen zu lassen. Es gibt nicht nur Kämpfer wie Zero aus Mega Man Zero, Demitri aus Darkstalkers und die Einführung des dümmsten Street Fighter-Charakters, Violent Ken. Sondern auch skurrile Entscheidungen wie Red Arremer aus Ghosts 'n Goblins (oder Firebrand, wie er in Marvel vs. Capcom 3 heißt) und Mars People aus Metal Slug, eine außerirdische Qualle, die mit "beep boop" kommuniziert.Probleme im Balancing
Allerdings offenbaren die geheimen Charaktere schnell das größte Problem von SVC Chaos: die Balance. Fast jeder dieser Kämpfer ist lächerlich unausgewogen, wobei Zero, Violent Ken und vor allem Athena in der Lage sind, dich in Sekunden zu dezimieren. Der Kampf gegen Goenitz im Arcade-Modus als Hugo ist eine der miserabelsten Erfahrungen, die man machen kann, da er fast ständig Projektile spammt und Unmengen an Chip-Schaden verursacht. Es gibt noch einen weiteren Bereich, in dem sich SVC Chaos von seinen Vorgängern abhebt, und zwar die absolut großartige Sprite-Grafik. Während Capcom vs. Spiele dazu neigen, Sprites wiederzuverwenden, hat SNK neue Grafiken für die Kämpfer erstellt, und die sehen phänomenal aus. Besondere Erwähnung verdienen die größeren Charaktere wie Earthquake aus Samurai Shodown, Hugo und Demitri - der besser aussieht als je zuvor in einem Capcom-Spiel.