Am 22. Oktober 2024 erschien das Koop-Zombie-Survival des Entwicklers und Publishers Torn Banner Studios als Early Access Version, was dich in dieser verseuchten Zombiewelt erwartet erzähle ich dir in meiner Review.
Langsamer und überlegter
Nachdem ich die düstere, ungeschliffene und dennoch brutal herausfordernde Dunkelheit von No More Room in Hell genossen hatte, war ich nicht nur gespannt auf die Fortsetzung, sondern war fest entschlossen, eine weitere Hardcore-Zombie-Apokalypse-Erfahrung zu erleben. Aber wie bei vielen Fortsetzungen von geliebten Nischentiteln stand es vor einem Scheideweg, entweder das Original übertreffen oder in dessen Schatten verblassen. Beginnen wir mit den Grundlagen von No More Room in Hell 2. Auch wenn es auf den ersten Blick wie ein Left 4 Dead-Klon aussieht, ist es weit davon entfernt. Im Gegensatz zu dem adrenalingeladenen Rennen durch Zombiehorden geht No More Room in Hell 2 langsamer und überlegter vor. Du wirst zusammen mit anderen Spielern in „realistische“ Überlebenssituationen gedrängt, wo ihr nach Vorräten sucht, Barrikaden baut und euch gegen die Zombie-KI verteidigt. Mit Features wie begrenzte Ressourcen und taktische Entscheidungen stellt das Spiel sowohl Strategie als auch Kooperation auf die Probe.
Die letzte Herausforderung
Um tiefer in das Spielgeschehen einzutauchen, beginnt jede Runde damit, dass Sie zufällig an einem von mehreren Orten spawnen, isoliert vom Rest Ihres 8-köpfigen Teams. Bewaffnet mit minimaler Ausrüstung - einem Rohr, einer Taschenlampe, einer Magnum-Pistole und nur sechs Kugeln - musst du dich auf dem Weg zur Mitte der Karte nach besserer Ausrüstung umsehen. Dort befindet sich das endgültige Ziel und der Extraktionspunkt, der zwischen dir und deinem Überleben steht. Deine erste echte Herausforderung ist die überwältigende Dunkelheit, die durch deine Taschenlampe etwas erträglicher wird. Aber das Licht ist nur von kurzer Dauer, da sowohl deine Batterie als auch deine Ausdauer begrenzt sind. Du musst sie sorgfältig aufsparen, während du dich durch eine ständig wachsende Zombiehorde bewegst und auf der Suche nach Sicherheit und Vorräten von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten springst. Dieser Zyklus wiederholt sich, bis du die Mitte der Karte erreichst, hoffentlich mit einer intakten Truppe, wo die letzte Herausforderung wartet, nämlich ein riesiges Kraftwerk neu zu starten, während ein Schwarm Infizierter über dich herfällt. Sobald das erledigt ist, kannst du zum Extraktionspunkt rennen, das Spiel beenden und die Belohnungen einfordern, die du während deines Laufs gesammelt hast.Community-gesteuerte Verbesserungen
Der realistische Tag-Nacht-Zyklus stellt eine weitere Herausforderung dar, da bei Nacht die Aggressivität der Zombies zunimmt und die Spieler gezwungen sind, kritische Überlebensentscheidungen zu treffen. Im Vergleich zum ersten Spiel führt No More Room in Hell 2 eine komplexere Erzählung ein. Mithilfe von verstreuten Dokumenten und Funkübertragungen decken du und dein Team die Ursprünge des Zombie-Ausbruchs auf. In Verbindung mit dem taktischen Realismus des Spiels, wie bspw. begrenzte Munition, knappe Gesundheitspakete und Permadeath, sorgt dies für ein intensives Überlebenserlebnis. Die Early-Access-Phase von No More Room in Hell 2 konzentriert sich auf Community-gesteuerte Verbesserungen. Lever Games plant, weitere Karten, neue Zombie-Typen und erweiterte Survival-Mechaniken einzuführen, während sie das Feedback der Community sammeln. Doch hier liegt leider das Problem, das Spiel ist aktuell in einem Zustand, der eher an eine Alpha Version erinnert, als an eine Early Access Version. Der Kern des Spiels ist nicht fehlerhaft, denn der visuelle Stil, das Spieldesign und das Balancing sind gelungen. Stattdessen liegen die wirklichen Probleme in der Optimierung, dem Matchmaking und den Servern, die so voller Probleme sind, dass das Spiel trotz seiner starken Grundlage fast unspielbar ist.
Zu viele Probleme, die das Spiel unspielbar machen
Sowohl du als auch die Infizierten ruckeln oft wild herum, wenn der Server ausfällt, und gerade, wenn du Präzision brauchst, werden deine Angriffe im ungünstigsten Moment desynchronisiert. Das Fehlen von dedizierten Servern in allen Regionen macht die Sache nur noch schlimmer, denn dadurch entsteht oft eine Sprachbarriere zwischen Squad-Mitgliedern, die von verschiedenen Kontinenten aus spielen. Zusammen mit dem unbarmherzigen Schwierigkeitsgrad, dem sensorischen Entzug und dem brutalen Permadeath sind diese technischen Probleme ein Erlebnis, das seinen Preis von fast 30 Euro einfach nicht wert ist. Und das ist wirklich schade, denn Torn Banner hat den ursprünglichen, düsteren Charme des Spiels, der aus der mittlerweile veralteten Source Engine stammt, bemerkenswert gut in die Unreal Engine übertragen und dabei die gleiche klaustrophobische, aufreibende Atmosphäre beibehalten, die das Original auszeichnete. Der Sound ist ebenfalls nicht schlecht und liefert eine düstere, aber dennoch viszerale Klanglandschaft, die das Erlebnis in den Himmel der Zombie-Apokalypse hätte heben können, wenn das Spiel nicht ständig von Serverproblemen untergraben worden wäre.Trailer: