Bitcoins sind aktuell in den Schlagzeilen, nachdem sich ihr Wert kürzlich auf 40.000 US-Dollar je Bitcoin erhöht hatte. Die Digitalwährung vervierfachte ihren Wert in nur drei Monaten. Auch andere Kryptowährungen gewannen deutlich an Wert. Für sie gelten die Bitcoins als Leitwährung.
Hohe Sicherheit
In der Berichterstattung dominieren Bitcoins die Nachrichten. Vergleicht man den Kursverlauf mit anderen Kryptowährungen, fallen häufig bei anderen Kryptos ähnliche Muster auf. So legte auch bei Ethereum der Kurs in den letzten Monaten deutlich zu. Dabei basieren die Konzepte von Kryptowährungen auf sehr verschiedenen Grundlagen. Gemein ist ihnen, dass es sich um dezentrale digitale Währungen handelt, die ihrem Besitzer eine hohe Sicherheit gewähren.
Der dezentrale Aufbau garantiert, dass die Währung weder von Staaten noch von Unternehmen kontrolliert werden kann. Niemand ist in der Lage, das vorhandene Protokoll außer Kraft zu setzen. Die Schaffung von Coins lässt sich nur entsprechend dem Protokoll bewerkstelligen. Dies ist ein erheblicher Unterschied zu Notenbankgeld, bei dem Notenbanken je nach Bedarf Geld schaffen können. Dazu weiten sie durch einen Beschluss einfach die Geldmenge aus. Diese Geldpolitik sorgt für eine Geldentwertung, wenn auf der Gegenseite nicht mehr Werte entstehen, die für Geld zu kaufen sind.
Dies ist bei Kryptowährungen nicht möglich. Die Schaffung von Coins erfolgt über das sogenannte Mining, dessen Protokoll genau definiert ist. Bei den meisten Digitalwährungen ist die Schaffung neuer Coins auf irgendeine Art beschränkt. Bei Bitcoins ist die Gesamtmenge an Coins auf 21 Millionen begrenzt. Über 18 Millionen Coins wurden bereits geschaffen. Durch die Dezentralität existieren Kryptos selbst dann weiter, wenn sie in einigen Ländern verboten werden. Solange es mindestens ein Land gibt, in dem die Nutzung der Digitalwährung nicht verboten ist, besteht sie weiter. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber Gold. Das Edelmetall kann schnell konfisziert werden, wie das Goldverbot in den USA zeigte. Es wurde im Zweiten Weltkrieg verhängt und galt bis in die 1970er Jahre.
Ethereum ist die Nummer zwei am Kryptomarkt
Während Bitcoin als reine Alternativwährung konzipiert wurde, hat Ethereum ein Netzwerk entwickelt. Es ermöglicht Entwicklern, dezentrale Applikationen zu erstellen. Die Golem-Plattform nutzt beispielsweise die Technologie, um dezentral Rechnerleistung auszutauschen. Ein Vorteil von Ethereum ist der kostengünstige und schnelle Transfer von Informationen. Ein Nachteil könnte sein, dass die Schaffung von Coins nicht begrenzt ist. Es gibt zwar Beschränkungen für das Mining pro Jahr, aber eine strikte Höchstzahl der Coins existiert bisher nicht.
Trotzdem kann es eine lohnenswerte Investition sein, Ethereum zu kaufen. Die Technologie des sicheren Datentransfers ist für die Finanzbranche sehr interessant. Mehrere große Konzerne aus den USA gründeten deshalb eine "Enterprise Ethereum Alliance". Sie ermöglicht es, die Technologie im täglichen Geschäftsbetrieb zu nutzen und damit neue Chancen zu eröffnen.
Wofür entscheiden?
Als Währung hat sich Bitcoin schon durchgesetzt. Viele Internetplattformen akzeptieren die Digitalwährung als Zahlungsmittel. Durch die klare Begrenzung der maximal zu schaffenden Münzen dürfte der Wert aufgrund der steigenden Nachfrage weiter steigen. Wer ein sicheres alternatives Zahlungsmittel sucht, wird vermutlich zu Bitcoin greifen.
"Ether", wie die Coins von Ethereum heißen, ist dagegen als Alternativgeld weniger verbreitet. Dafür besticht die Blockchain-Technologie durch eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit. Sie macht den Wert von Ethereum aus. Ob man in Bitcoin oder Ethereum investiert, hängt letztendlich davon ab, ob man in ein Zahlungsmittel oder in eine Technologie investieren möchte. Insgesamt gilt hier die alte Weisheit, dass ein gutes Portfolio auf Diversifikation aufbaut.