FIFA 96

FIFA 96

07.10.2013 01:10:42
Fifa Soccer 96

Schon häufig wurde versucht rund um König Fußball eine packende und
realistische Simulation zu basteln. Die Ergebnisse waren meist bescheidener
Natur. Ist es etwa nicht möglich, 22 Rasenakrobaten mit einer halbwegs
brauchbaren Spielintelligenz auszustatten, damit ein actionlastiges
Fußballspiel nicht bereits nach wenigen Spielminuten ins Abseits
schlittert? Mitnichten! Spätestens seit Fifa Soccer 96 brauchen
computerisierte Fans nicht länger zu darben. Was sich auf dem Digi-Feld von
EA Sports abspielt sieht aus wie Fußball und spielt sich auch noch so.

So ganz ohne Tücken und Hindernisse ist der Weg zum ersten Tor dennoch
nicht. Wie Sie den gegnerischen Schlußmann am besten überlisten, welche
Taktiken sich am ehesten dazu eignen, Tore zu verhindern und wie Sie im
Zwei-Spieler-Modus Ihre Freunde immer wieder zur Verzweiflung treiben,
lesen Sie in diesem Games Guide. Wer danach noch immer nicht zu den
siegreichen Ballartisten zählt, sollte einmal die Tips der Fifa-
Chefprogrammiererin Penny Lee ausprobieren oder einige Gehversuche mit der
PC Action-Mannschaft wagen, die auf der Cover-CD nach einem neuen Teamchef
schmachtet.

Geht's schon los?

Fifa 96 bietet durch sein komplexes Optionsmenü eigentlich jedem Fan die
Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad und die Regeln nach den persönlichen
Vorlieben zu variieren. Im Spielablauf werden Sie aber ständig mit
standardisierten Abläufen konfrontiert. Wenn Sie diese aus dem FF
beherrschen, können auch die absoluten Top-Teams Ihrer Gurkentruppe kaum
noch etwas anhaben.

- Vorsicht! Im Profi-Modus müssen Sie auch die Schußstärke Ihrer Pässe
timen (das Programm berechnet, wie lange Sie die Paßttaste gedrückt
halten). Als Anfänger sollten Sie daher im Halb-Profi-Modus beginnen.

- Ziehen Sie besonders im Halb-Profi-Modus das Paßspiel ständigem Distanz-
Gebolze vor. Zwar besteht bei Befreiungsschlägen aus der eigenen Hälfte die
Möglichkeit zu schnellen Kontern, mit dem Paßspiel kommen Sie jedoch
wesentlich sicherer vor das gegnerische Gehäuse.

- Als optimale Kameraeinstellung bevorzugen wir die Perspektive der
Stadionkamera. Besonders im Zwei-Spieler-Modus ist diese Einstellung
unseres Erachtens die einzig faire Variante, da in beiden Spielrichtungen
ein gesundes Maß an Übersicht gewährleistet ist.

- Die Einstellungen bei Taktik und Spielstrategie sind auf die einzelnen
Teams von den E.A. Sports-Programmierern voreingestellt und an sich nicht
schlecht. Dennoch bewirken auch hier kleinere Änderungen häufig Wunder. Als
Faustregel kann gelten: passen Sie das Spielsytem Ihrer Mannschaft Ihren
persönlichen Vorlieben an. Spielen Sie gern die Kontertaktik oder haben Sie
generell in der Defensive am meisten Probleme, sollten Sie mit der 5-3-2-
Aufstellung liebäugeln. Bei Mannschaften mit einer starken Verteidigung
empfiehlt sich das 4-3-3-System oder sogar die 4-4-2-Variante. Für beinahe
alle Mannschaften kann jedoch die 4-3-3-Aufstellung als passende Mischung
zwischen Offensive und Defensive angesehen werden, besonders weil Ihre
Spieler mit diesem System die Außenpositionen besetzt halten.

- Nutzen Sie im Simulationsmodus Ihr Auswechselkontingent. Besonders bei
Stürmern und offensiven Mittelfeldleuten bewirkt eine Auswechslung zur
rechten Zeit wahre Wunder. Die frischen Spieler laufen ihren abgeschlafften
Gegenspielern meistens spielend leicht davon. Bei frischen Angreifern ist
außerdem die Schußgenauigkeit in der Regel wesentlich höher.

- Plazieren Sie Ihre stärksten und ballfertigsten Kicker immer in die
zentralen Positionen Ihrer Formationen. Erfahrungsgemäß geschehen in den
mittleren Regionen die meisten Ballkontakte, so daß sich diese Maßnahme auf
jeden Fall positiv auswirkt.

- Nutzen Sie generell die Möglichkeit, die Fähigkeiten der Spieler in der
Startaufstellung miteinander zu vergleichen. Mitunter sind die
Voreinstellungen des Programms absolut falsch und uneffektiv, so daß Sie
mit ein paar Auswechslungen die Spielstärke Ihres Teams gleich um ein paar
Prozent anheben können.

- Verfallen Sie nicht in den Irrglauben, daß die Stärken aller Kicker ihrem
realen Äquivalent entsprechen müssen. Die Programmierer sitzen halt in
Kanada und das ist bekanntlich ein Stück weit entfernt von den
Fußballschauplätzen dieser Welt. Hat z.B. Karl-Heinz Riedle bei Borussia
Dortmund immer noch nicht voll eingeschlagen, ist er in Fifa96 ein
absoluter Kicker-Gott und versenkt fast jeden Ball. Leider müssen Sie die
einzelnen Starkicker Ihres Lieblingsteams selbst herausfinden, es lohnt
sich aber auf jeden Fall, genaue Stärkenvergleiche durchzuführen. Vertrauen
Sie ansonsten den Fußballkünsten der von uns ausgewählten Starkicker (siehe
Kasten), oder spielen Sie mit der PC Action-Mannschaft von der Cover-CD.

- Halten Sie bei Dribblings die Paßtaste stets gedrückt. Hat Ihr Spieler
einen gewissen Freiraum, legt er dadurch beim Sturm auf das Tor den Turbo-
Gang ein. Zudem sind Ihre Akteure durch diese Maßnahme nicht so leicht vom
Ball zu trennen. Sollten Sie durch ein Dribbling in eine aussichtsreiche
Schußposition gelangen, drücken Sie einfach die Schußtaste und lassen Sie
gleichzeitig die Paßtaste los.

Tips zur Defensive

- Im Gegensatz zu Fifa 95 sind bei der 96er-Version Tore auf sehr
unterschiedliche Weisen zu erzielen. Damit es nicht ständig bei Ihnen
einschlägt, ist eine konsequente Verteidigung das Maß aller Dinge. Der
entscheidende Faktor in der Defensive ist das richtige Timinig für das
Tackling Ihrer Verteidiger. Bleiben Sie zunächst einmal ruhig stehen und
lassen Sie den Stürmer auf sich zulaufen. Erst wenn sich dieser sich für
eine Dribbelrichtung entschieden hat, führen Sie eine blitzschnelle Drehung
aus und tackeln Sie mit dem Paß-Knopf. Versuchen Sie aber auf jeden Fall,
den Ball zu spielen, wenn der Stürmer noch vor Ihnen oder seitlich neben
Ihnen steht. Angriffe von hinten sind nicht nur unschön, Sie sind auch in
der Regel viel zu langsam und führen zu nichts. Optimal gelingt ein
Tackling, wenn der Stürmer gerade zum Schuß ausgeholt hat, da der Ball in
diesem Augenblick für einen Moment frei spielbar ist.

- Sollte einer Ihrer Mannen einmal ausgespielt werden, laufen Sie nicht mit
dem armen Kerl dem ballführenden Gegner über den halben Platz hinterher.
Erstens sind Sie in der Regel nur unwesentlich schneller, zweitens hat der
Gute für den nächsten Spurt dann keine Luft mehr, sollten Sie im
Simulationsmodus spielen. Optimale Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie immer
den Spieler aktivieren, der dem Ball am nächsten steht (Paßtaste). Sie
erhalten damit wesentlich häufiger die Gelegenheit, dem Gegner den Ball
abzuluchsen und die Feldpositionen ihrer Mitspieler verschieben sich nicht
so gravierend, so daß Sie leichter Konter fahren können. Um es mit Uli
Hoeneß zu sagen: "Was hat der Herzog auch im eigenen Strafraum zu suchen,
das muß ja schiefgehen! "

- Grundsätzlich sollten Sie in der Verteidigung immer den Schuß-Knopf
gedrückt halten, um Ihre Spieler schneller laufen zu lassen. Kurze,
schnelle Sprints und häufige Spielerwechsel lassen Ihre Mannen nicht zu
sehr ermüden.

- Wenn der eigene Strafraum von gegnerischen Stürmern wimmelt, Sie aber
gerade an den Ball gekommen sind, empfiehlt sich ein genauer Paß zum
Keeper. Dieser wird den Ball nicht aufnehmen (Rückpaßregel), sondern die
Kugel mit einem gewaltigen Hieb aus der Gefahrenzone befördern. Das schafft
Luft.

- Sollten Sie in der Verteidigung den Ball bekommen, laufen Sie zur
nahegelegenen Außenlinie und drücken Sie den Schußknopf, wobei Sie den
Joystick Richtung Außenlinie gedrückt halten. Der Spieler wird einen
Befreiungsschlag der Linie entlang ausführen, der in der Regel bei einem
Ihrer Außenstürmer landet. Eine optimale Strategie für Konter.

- Sie können in der Defensive viele Pässe abfangen, wenn Sie Ihre Spieler
genau in die Paßlinie zweier gegnerischer Spieler laufen lassen. Häufig
werden Ihre Kicker dann angeschossen und Sie können die Lederkugel selbst
aufnehmen, um einen eigenen Angriff einzuleiten.

Tips zur Offensive

- Die grundsätzliche Devise im Angriff lautet: Schießen Sie, sobald Sie die
Strafraumgrenze erreicht haben. Meistens gelingen Tore in die lange Ecke am
ehesten, die kurze Ecke bietet sich nur dann an, wenn Ihr Schütze ein
absoluter Starspieler vom Schlage eines Christo Stoichkovs oder Jürgen
Kinsmanns ist.

- Ein fast hunderprozentiges Tor gelingt Ihnen, wenn ein Stürmer allein auf
den gegnerischen Torhüter zulaufen kann. Schlagen Sie einen Haken, bis Sie
etwa auf Höhe des Elfmeterpunktes sind. Der Keeper kommt Ihnen aus
irgendeiner Ecke entgegengeeilt - schießen Sie in die gegenüberliegende. Am
leichtesten funktioniert das, wenn Sie dazu die Paßtaste benutzen und einen
sogenannten Touch Shot anbringen. Hier macht Übung den Meister.

- Verfügt Ihre Mannschaft über einige exzellente Ballathleten, lohnen sich
Schüsse aus der zweiten Reihe (Entfernung etwa 25 bis 30 Meter). Zwar
werden Sie nur rund 20 Prozent dieser Bälle im Tor versenken, dafür haben
Sie gute Chancen einen Eckball herauszuholen, was eine hervorragende
Torchance bedeutet.

- Eckbälle bedeuten, richtig ausgeführt, fast sichere Tore. Nutzen Sie dazu
die Programmfunktion, alle Spieler vorher bewegen zu können. Bilden Sie
einen Spieler-Pulk etwa in sieben Metern Abstand zum Tor auf Höhe des
kurzen Pfostens. Zirkeln Sie eine genaue Maßflanke in diesen Pulk und
drücken Sie beide Tasten gleichzeitig. Pressen Sie dabei am besten den
Joystick in Richtung der unteren langen Ecke, damit Ihre Heroen nicht durch
Zufall über das Gehäuse köpfen. Mit 70prozentiger Wahrscheinlichkeit dürfte
die Kugel mit dieser Technik im Netz landen.

- Direktabnahmen, sogenannte One-Timer, lohnen sich bei Fifa nur bedingt,
da Ihr Schütze fast immer genau in die Mitte des Tores schießt. Wenn Sie
etwas Platz haben, sollten Ihre Kicker also noch ein paar Schritte laufen
und erst dann abziehen. One-Timer empfehlen sich nur dann, wenn Ihr
Goalgetter sich in maximal acht Metern Entfernung zum Tor befindet und den
Ball von den Außenpositionen zugespielt bekommt.

- Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihren Distanzschüsse einen Effet mitzugeben.
Am einfachsten - und effektivsten - gelingt das, wenn Sie den Joystich
direkt nach dem Schuß in die entgegengesetzte Richtung drücken. Die daraus
resultierende Flatterbälle sind für jeden Torhüter eine echte
Herausforderung.

- Bei Elfmetern haben Sie die Qual der Wahl zwischen sechs verschiedenen
Schußrichtungen: rechts hoch/tief, links hoch/tief und Mitte hoch/tief.
Ihren Schützen aktivieren Sie mit der Schußtaste. Noch während des Anlaufes
müssen Sie sich für eine Schußrichtung entscheiden, indem Sie den Joystick
in die entsprechende Ecke drücken. Generell sind Strafstöße in die unteren
Ecken vorzuziehen, da der gegnerische Schlußmann hier einen langen Weg zum
Ball hat. Sollten Sie in die Tormitte schießen, entscheiden Sie sich immer
für einen hohen Ball.

- Wenn Sie kurz vor dem Schlußpfiff noch zurückliegen und Ihr eigener
Torwart in Ballbesitz ist, können Sie sich einen Trick zu Nutze machen: Bei
Abschlägen aus der Hand kann der Schlußmann besonders weit schießen.
Plazieren Sie also den Auftreffpunkt des Abstoßes etwa zehn Meter vor dem
gegnerischen Strafraum und schicken Sie zwei Stürmer zu dieser Stelle. Mit
ein wenig Glück verpasen die Verteidiger den Kopfball und Sie können den
Ball aufnehmen und abstauben. Kick and rush in Reinkultur!

Mit diesen Tips sollten Sie jetzt eigentlich jede Mannschaft nach Belieben
besiegen können. Das Trainieren der einzelnen Hinweise können wir Ihnen
leider nicht abnehmen, empfohlen sei hier jedoch der wirklich gelungene
Trainingsmodus des Programms. Wir wünschen viel Erfolg auf dem Weg zur
Weltmeisterschaft!

Christian Bigge

Die Superstars von Fifa Soccer

Angriff:
Asprilla Kolumbien
Bebeto Brasilien
Byik Kamerun
Dahlin Schweden
Klinsmann Deutschland
Laudrup Dänemark
Riedle Deutschland
Romario Brasilien
Signori Italien
Stoichkov Bulgarien

Mittelfeld:
Dunga Brasilien
Hagi Rumänien
Möller Deutschland
Platt England
Rijkaard Niederlande
Scifo Belgien
Sousa Portugal
Sutter Schweiz
Valderrama Kolumbien
Zola Italien

Verteidigung:
Adams England
Baresi Italien
Buchwald Deutschland
Cafu Brasilien
Koeman Niederlande
Kohler Deutschland
Lalas USA
Maldini Italien
Matthäus Deutschland
Pinto Portugal

Torhüter:
Goycochea Argentinien
Schmeichel Dänemark
Ravelli Schweden
Marchgiani Italien
Preud'Homme Belgien

Der Bug-Report
Natürlich unterstützt Fifa Soccer 96 die Vier-Button-Option von Gamepads,
etwa die des Exemplars von Gravis. Was im Single-Player-Modus und via Modem
auch reibungslos funktioniert, führt jedoch leider auf den meisten Rechnern
im "normalen" Multiplayer-Modus zu massiven Problemen. Entweder wird das
zweite Pad gar nicht mehr angesprochen, es läßt sich nur mit der Zwei-
Button-Option aktivieren oder es reagiert plötzlich überhaupt kein Pad
mehr. Dieser Bug ist ärgerlich und E.A. Sports mittlerweile bekannt, ein
Update soll angeblich in Kürze erscheinen, worüber wir Sie
selbstverständlich auf dem Laufenden halten werden. Unter Windows95 läuft
Fifa Soccer zwar problemlos, aber nur dann, wenn Sie dafür in den MS-DOS-
Modus zurückschalten. Lassen Sie sich nicht davon täuschen, daß der
Autolauncher die Installation unter dem Microsoft-Betriebssystem problemlos
zuläßt.

Wie gehabt steuern sich Sportspiele mit einem Gamepad am besten. Hier macht
auch Fifa 96 keine Ausnahme. Als Standart-Pad hat sich nach wie vor das
Gravis Modell bewährt, nicht nur weil es sich sowohl für Rechts- als auch
für Linkshänder eignet, sondern auch weil es sich durch Robustheit,
günstigen Preis und einen Mini-Joystickaufsatz für jedes actionlastige
Spiel empfiehlt. Mit einem anaolgen Joystick bleibt Fifa 96 ebenfalls
spielbar, echte Probleme ergeben sich durch den schnellen Spielablauf bei
Maus- und Tastatursteuerung. Die wichtigsten Steuerbefehle können Sie aus
der Anleitung entnehmen, sie werden aus diesem Grund hier nicht noch einmal
angeführt. Beachten Sie bitte den Kasten zum Bug-Report, wenn Sie ein Match
zu Zweit wagen wollen.

 
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